Leo Bettini

Dieses Restaurant hat leider geschlossen! 
So langsam aber sicher bin ich nun lange genug weg um hin und wieder erste Anzeichen von Essensheimweh an den Tag zu legen. Nichts Ernstes, dafür gibt es hier in Tokyo viel zu viele schöne Sachen, die ablenken bzw über Fehlendes spielend hinwegtrösten.
Aber dunkles Brot mit ordentlicher Kruste ist schon so eine Sache, oder Butter, Quark und guter, kräftiger Käse - den bekommt man hier zwar in Feinkostabteilungen von Kaufhäusern auch, aber zu Preisen die einem den Appetit verderben.
Und an einen Laden in Berlin darf ich besser gar nicht denken: Leo Bettini! Der Ort an dem Knödelträume wahr werden! Knödelträume? Wie, ihr habt noch nie von Knödeln geträumt? Bei einem Besuch bei Leo Bettini wird es euch beigebracht werden! Am besten man nimmt eine Auswahl von drei verschiedenen pikanten Knödeln, die mit zerlassener Butter, geriebenem Parmesan und einem Schälchen Krautsalat serviert werden. Zur Auswahl stehen z.B. die Sorten Spinat, Pilze, Rote Beete, Tomate-Mozzarella oder Bergkäse und Kümmel (der ist der Wahnsinn und definitiv der Traum meiner schlaflosen tokyoter Nächte!). Die Knödel sind nicht allzu groß, aber so kann man mehrere Sorten probieren und für einen süßen Knödel ist dann vielleicht auch noch ein Plätzchen im Magen.. Die sind nämlich auch herrlich! Gefüllt mit Apfel oder Zwetschgen und mit gebräunter Zimt-Zucker-Butter und gehackten Nüssen dürften sie jedem Schleckermaul Freudentränen in die Augen jagen.
Bestimmt auch ganz köstlich ist die frische Pasta, die es bei Leo Bettini auch gibt, allerdings habe ich die selbst noch nicht getestet, dafür waren die Knödel einfach zu verlockend. Frische Pasta ist ja hier und da in Berlin zu bekommen, aber wo bitte gibt es sonst so gute Knödel in der Hauptstadt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese noch zu toppen sind. Aber sehr gut aussehen tun die Nudeln auch.. wenn ich zurück bin muss ich die schon auch mal testen, vielleicht tue ich ihnen ja furchtbar unrecht, wenn ich sie zugunsten der Knödel so vernachlässige.
Auf der Website habe ich gesehen, dass sogar an Allergiker gedacht wird und es auch Dinkelpasta, mit und ohne Ei bei Leo Bettini gibt.
Alles gibt es auch zum Mitnehmen und zuhause abkochen, die Anleitungen dazu finden sich ebenfalls auf der Website.

Der Laden selbst ist auch angenehm, sehr klar und weiß gehalten und man kann durch eine simple Bretterwand hindurch einen Blick in die Küche werfen, ein Detail, das mir immer gut gefällt. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit bei gutem Wetter draußen auf der ruhigen Mulackstraße zu sitzen.
Der einzige Haken ist, dass Leo Bettini nur tagsüber geöffnet hat und Sonntags gar nicht. Also Öffnungszeiten beachten und dann nichts wie hin!

Leo Bettini
Mulackstraße 33
Berlin-Mitte
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Tram und U Weinmeister Str.

Montag - Freitag von 12.00 -17.30 Uhr
Samstag von 12.00 - 16.00 Uhr

Daily Juice

Ich weiß, der Sommer in Deutschland ist sehr wechselhaft und laut wetter.de hat es in Berlin momentan gerade mal 15°C: Fröstel! Darf ich erwähnen, dass hier in Japan heute in etwa das Doppelte gemessen wurde.. Na, wie auch immer, das kann sich ja erstens schnell wieder ändern und zweitens soll es hier ja auch nicht ums Wetter gehen, sondern um Kulinarisches. Darum heute auf die Schnelle ein kleiner, aber feiner und trotzallem sehr sommergeeigneter Tipp. Daily Juice am Rosenthaler Platz bietet Flüssignahrung aufs Feinste. Hier gibt es eine breite Auswahl frischgepresster Frucht- und Gemüsesäfte, Smoothies, Lassis und auch Suppen, falls jemandem wegen der kühlen Witterung doch eher der Sinn nach etwas Warmem steht. Klar, frische Säfte bekommt man vielerorts, aber hier gibt es ein paar ungewöhnliche Mischungen, der Laden ist ganz angenehm und der wechselnde Smoothie des Tages kostet nur 2 Euro und ist nicht wenig. Im Bild zu sehen ist links "Sommerfrische" (hach, wie passend ;D), bestehend aus Weintrauben, Wassermelone und Birne und rechts die schön saure "Karola", aus Karotte, Orange und Acerola. Wer es etwas gewagter haben möchte, kann sich zum Bsp. Gurken Lassi bestellen oder "Carioca", ein Smoothie aus Maracuja, Ananas, Sellerie, Orange und Ingwer. Mich haben allerdings eher die beerigen Mischungen angelacht, wie Himbeer, Birne und Honigmelone im "Fruity Kids", oder doch eher Ananas mit Minze... Schaut am besten selbst auf die Karte und findet eigene Favoriten - die Auswahl fällt Fruchtliebhabern sicher nicht leicht!
Suppen habe ich dort noch nicht probiert, finde es aber lobenswert, dass sie eine ausdrücklich vegane (und lecker klingende) Spinat-Cocos Suppe im Angebot haben.
Die Getränke sind jedenfalls sehr empfehlenswert, vor allem weil sie frisch gemischt werden und nicht schon wie sonst öfter zu sehen in großen Karaffen fertig da stehen. Das sieht zwar hübsch aus, aber die Vitamine verabschieden sich schon nach kurzer Zeit, dafür finden sich andere unliebsame Gäste ein, die gerne mal Magengrimmen verursachen. Dies passiert bei Daily Juice nicht und laut Angebotstafel wird auch alles mit viel Liebe gemixt - was kann da noch schiefgehen!
Und wenns mit der Sonne nicht hinhaut, gegen Erklältungen ist so eine Vitaminbombe sicher auch sehr wirksam...

Daily Juice
Torstr. 124
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Berlin-Mitte

Tram und U Rosenthaler Platz

Survivalguide For Vegetarians In Japan

Wie bereits mehrfach erwähnt bin ich diesen Sommer über nicht in Berlin sondern auf der anderen Seite des Planeten und als Vegetarier in Japan muss man mit mancherlei Schwierigkeiten rechnen auf der Suche nach fleischfreien Gerichten. Macht man sich aber die Mühe diese Suche durchzustehen und Neues auszutesten wird dies meistens auf höchste belohnt, denn hat man hier mal was vegetarisches zu essen gefunden, ist es in 99% der Fälle superlecker! Um anderen den steinigen Weg durch den Kanji-Dschungel auf Speisekarten und Verpackungen, durch das hiesige Überangebot an Restaurants und Lebensmittelgeschäften, durch japanische Kühltheken und Gemüseregale zu erleichtern, habe ich ein neues Blog angefangen. Auf Englisch werde ich in meinem Survivalguide For Vegetarians In Japan nicht nur wie hier Restaurants und Cafés empfehlen, die Vegetarierherzen höher schlagen lassen. Ich werde auch von meinen Kämpfen gegen Katsuobushi und Konsorten berichten, in der Hoffnung, dass meine Leser damit in Zukunft hier weniger Probleme haben, bzw. sich nicht so blöd anstellen wie ich ;) Außerdem werden einzelne Gerichte und Lebensmittel vorgestellt und ich werde erklären wie man sie zubereitet. Es dürfte also auch für Essensinteressierte außerhalb Japans ganz unterhaltsam sein einen Blick reinzuwerfen. In gut sortierten asiatischen Supermärkten in Deutschland lässt sich sicherlich vieles, worüber ich berichte auch finden und zuhause nachkochen. Also schaut mal vorbei :)

Aber auch auf Nimmersatt gehts natürlich weiter, keine Sorge..

Maja's Deli

Nachdem ich in meinen letzten Blogposts nur von Japan und nur von Süßigkeiten geschrieben habe, gibts heute mal wieder was Deftiges, Gesundes aus Berlin. Schon lange auf meiner Liste dringender Empfehlungen wartet nämlich Maja's Deli, ein veganer Imbiss, der sich früher auf der Schönhauser Allee befand, sich aber seit nun sicher schon zwei Jahren in der ruhigeren Pappelallee eingerichtet hat.
Was hier auf den Teller kommt ist keine 5 Sterne Gourmet-Kochkunst, sondern vielmehr grundehrliches, tierfreies Essen, wie aus der Studenten-WG Küche. Lecker, gut sättigend und wie daheim gekocht.
In diesem kleinen Laden wird nicht so viel Wert darauf gelegt wie das Essen präsentiert wird und manchmal ist auch ein bisschen zu stark oder zu lasch gewürzt, aber das kommt hier irgendwie ganz sympathisch rüber, steigert das heimelige Gefühl und es ist nie so, dass es mir dort mal nicht geschmeckt hätte. Man hat die Wahl zwischen verschiedenen Gemüsesoßen oder Aufläufen und dazu Reis, Couscous, Hirse o.ä. Außerdem gibt es täglich wechselnde Suppen.

Meine auf dem Foto festgehaltene Wahl ist ein Gemüse-Kokos-Curry mit Kokoskruste überbacken und Hirse. Die Ursprünge der Gemüserezepte sind meistens geographisch in Indien, Südostasien und dem Mittelmeerraum zu verorten.
Leider nicht auf dem Foto, aber enorm empfehlenswert sind die veganen Backwaren. Wenn es Erdbeer-Rhababer Muffins gibt: zuschlagen! Das ist ein Befehl! Die sind wirklich super.
Alles gibt es auch zum Mitnehmen und sogar Cateringservice wird angeboten. Man kann es sich aber auch einfach drinnen auf den Barhockern oder draußen auf den blitzeblauen Sitzgelegenheiten bequem machen.
Go vegan!

Maja's Deli
Pappelallee 11 (click to see map)

Berlin - Prenzlauer Berg
Tel: 030 484 94851
10-18 Uhr geöffnet (ich glaube nur wochentags, bin mir aber nicht sicher)

U2 Eberswalder Str, Tram 12 Eberswalder Str/Pappelallee oder Raumerstr.

Nimmersatt unterwegs: altbekannter Süßkram einmal anders (Japan)

Wie angekündigt geht es heute nochmal um Süßigkeiten in Japan. Allerdings nicht um die traditionellen, handgefertigten edlen Wagashi, sondern um die gemeinen abgepackten aus dem Supermarkt. Die Dinge, die man glaubt eigentlich so ähnlich in jedem Supermarkt auf der ganzen Welt entdecken zu können. Hier in Japan sind viele davon wirklich eher "so ähnlich" als "genau so". Es gibt zwar Marken, die uns aus Deutschland geläufig sind und auch Formen und Arten von Süßigkeiten, die wir kennen, doch wurden diese an den hießigen Markt angepasst.
Was den meisten Japanbesuchern wohl als erstes ins Auge springt, sind die ungewöhnlichen und sich mit den Jahreszeiten ändernden KitKat Varianten. So gab es zartrosa KitKat mit Sakurageschmack im Frühling, grünweiß gestreiftes Matcha Latte KitKat im Frühsommer und Sommer und ganz neu und neben dem alltime favourite Matcha KitKat mein neuer Stern am Firmament ist Yûbari (Galia?) Melonengeschmack für den Hochsommer. Beeindruckend, wenn auch sehr süß war das Azukibohnen KitKat des letzten Sommers. Auch Nobelsorten mit lokalem Bezug, kreiert von japanischen Patissiers soll es geben, die habe ich aber leider noch nicht ausfindig machen können. Der Wahnsinn kennt keine Grenzen, aber irgendwie muss man mitmachen. Bei ständig wechselnden limitierten Editionen kommt wohl der Jäger und Sammler durch... und lecker sind sie ja auch, wäre da nicht die zu extreme Süße mancher Sorten (Fruit Parfait KitKat war wohl auch so ein Kandidat).
Doch nicht nur Schokoriegel wurden japanisiert, nein, es findet sich auch Eiscreme mit Azukibohnen, die gute alte Bisquitrolle und die rund um die Alpen beliebten Mont Blanc Küchlein (auch bekannt als Vermicelle de Marron)in kleidsamem Giftgrün mit reichlich Matcha, original belgische Waffeln mit original japanischem schwarzen Sesam, lila Softeis mit Süßkartoffelgeschmack oder auch pikante Nussknabbermischungen mit knusprigen Fischbabies darin (für die Nichtvegetarier)...
Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen und auch bei Getränken wird nicht haltgemacht. Ein totaler Flopp meiner Meinung nach ist das achso sommerliche Fanta Melon Creamsoda - bruah, ich hatte ja schon Schlimmes erwartet, da ich sowieso kein Fan von Softdrinks bin, aber diese Plärre hat meine Befürchtungen noch übertroffen.. Das angekündigte Pepsi Ice Cucumber habe ich (zum Glück?!) noch nicht gesichtet.
Etwas sehr viel Feineres ist da Melonpan, ein weiches süßes Brot ("pan" ist das vom portugiesischen "pão" abgeleitete japanische Wort für Brot), dessen Teig mit Melonenfruchtfleisch gemischt und hellgelb gebacken wird. Diese Köstlichkeit sollte doch zum Abschluss dieses ansonsten ja mal eher auf kulinarisch niedrigem Niveau rangierenden Artikels Erwähnung finden. Zur Ehrenrettung sozusagen.
Wer trotzdem gern mal eine der genannten KitKat Sorten probieren möchte, wendet sich in den Kommentaren an mich, für 5 Eur verschick ich ne Packung :D

PS: sehr unterhaltsame wöchentliche Besprechungen japanischer Süßigkeiten auf Englisch gibt es übrigens bei Giant Jeans Parlor.