Sayonara Nazuna

Einer meiner absoluten Lieblingsläden schließt in wenigen Tagen seine Pforten: das japanische Delikatessengeschäft Nazuna wird am 23. Dez zum letzten Mal in der Danziger Str 65 geöffnet sein. Danach wollen sich die Betreiber auf die japanische Chocolateriekunst konzentrieren und den online Verkauf ausbauen. D.h. es wird weiterhin die köstliche Matcha- oder Yuzuschokolade über die Website und im Dawandashop und (wenn ich es richtig verstanden habe) auch in einigen ausgesuchten Geschäften geben, wie z.B. dem Enishi in der Pappelallee.
Die tollen japanisch-inspirierten Desserts, wie Matcha Creme auf Quitten Agar-Agar, Matcha Bisquitterolle, Yuzukuchen, Matcha-Baumkuchen und die bildschönen Kanten (Fruchtgelee-Häppchen), sowie die sehr authentischen Bentoboxen sollte man sich jetzt in den letzten Tagen unbedingt nochmal zu Gemüte führen. Diese Köstlichkeiten wird es wohl leider nach Schließung des Ladengeschäfts in Berlin so nicht mehr geben. Also nutzt die letzte Chance und deckt Euch mit Nazuna-Leckereien ein, solange es noch möglich ist. Es gibt dort übrigens auch ganz wunderbare Geschenkboxen und Pralinen... für alle, die noch ein exquisites Weihnachtsgeschenk suchen ;)

Nazuna
Danziger Str. 65
Berlin-Prenzlauer Berg

Öffnungszeiten:
Di-Fr: 12-20Uhr Sa: 12-18Uhr
So, Mo & Feiertag: geschlossen

Cafe Botanico

In Neukölln, genauer in Alt-Rixdorf gibt es einen ganz besonderen Ort: das Café Botanico ist nicht einfach nur ein nettes italienisches Café - hier wird auch ganz wunderbar gekocht und zwar alles, was der eigene Permagarten so hergibt!
Seit 2012 hat die Betreiberfamilie eine verwilderte Kleingartenanlage im Hinterhof in einen öko-zertifizierten Garten verwandelt, in dem kreuz und quer die verschiedensten essbaren Pflanzen angebaut werden. So kann das ganze Jahr hindurch immer etwas geerntet, gepflückt, gesammelt werden, was dann ganz frisch im Café auf die Teller kommt.
Der perfekte Spiegel dessen, was gerade in Saison ist, ist der "Gartenteller" für 12 EUR. Bei meinem Besuch letztes Wochenende fanden sich darauf verschiedene Hülsenfrüchte, manche gekocht wie die Ackerbohnen, andere gekeimt und roh, daneben gedünstete grüne Bohnen und eine tolle Zucchiniblüte auf frischem Bruschetta, in Olivenöl geschwenkter Pattison Kürbis, allerlei Blattgemüse, Kräuter und Pflücksalat gekrönt von einer Kapuzinerkresseblüte. Ein Genuss!

Zwar kommt nicht alles, was im Restaurant angeboten wird, aus dem Garten - so wird natürlich der Reis hinzugekauft für das köstlich-cremige Kürbisrisotto, das letztes Wochenende auf der Tageskarte stand, und der Käse sicher ebenfalls - aber auch beim Einkauf wird auf frische, hochwertige Zutaten geachtet, großteils bio und fair sollen sie zudem sein.
Das meiste auf der Karte ist vegetarisch, aber es gibt auch italienischen Schinken und Salami, am besten fragt man bei der Bestellung nach. Nächstes Mal möchte ich unbedingt die hausgemachte Pasta mit Trüffel probieren...
Nicht verzichten sollte man auch auf die köstlichen selbstgemachten Desserts! Ich habe mir ein Kastanien Semifreddo mit dickflüssiger Schokosauce und Schlagsahne gegönnt - sehr süß und sehr gut!
Solange es noch einigermaßen warm ist, kann man im Hof des Café Botanico schön draußen sitzen und das Grün genießen oder durch die großen Fenster die Arbeit in der Küche beobachten. Sonntags gibt es auch Führungen durch den Permagarten und ab und an finden Dinner mit Konzert im Café statt, für die man frühzeitig reservieren sollte. Ein Besuch lohnt sich allemal!

Café Botanico
Richardstr. 100
Berlin-Neukölln [click to see map]
info@cafe-botanico.de
Reservierungen per Email oder an 0160 2702613

Nächste Haltestelle: U7 Rathaus Neukölln

Sommeröffnungszeiten:
Di - Sa: 12 bis 22 Uhr
So: 11 bis 22 Uhr


Frau Galinou kocht - Griechische Genüsse

Dieses Restaurant ist leider geschlossen.
Frau Galinou kocht... und zwar nicht irgendwie, sondern griechisch und verdammt lecker kocht sie! Fernab vom Einheitsfraß, der mit griechischer Küche nichts zu tun hat, in Deutschland aber gerne als solche verkauft wird, kocht Frau Galinou nordgriechische Spezialitäten, so wie sie auch schon von ihrer Mutter zuhause zubereitet wurden oder wie sie ihrer kulinarischen Phantasie entspringen.

Alles wird selbst gemacht, vom Brot über die ungemein köstlichen Vorspeisen (Mezedes) bis hin zu ihrer Spezialität: speziellen, dünnen Nudeln namens Chilopites, die in der vegetarischen Variante mit süßlicher Paprikapaste, frischen Kräutern und Feta serviert wurde.
Mit den Chilopites hat alles angefangen: 2007 eröffnete Frau Galinou die Manufaktur "Pasta Divina" für diese feinen Nudeln, die außerhalb Nordgriechenlands kaum bekannt waren. 2011 kam dann das Restaurant im Prenzlauer Berg dazu, in dem sie nun neben ihren Teigwaren auch andere zu Unrecht unbekannte Köstlichkeiten aus ihrer Heimat anbietet.

Für die Vorspeisenplatte muss man 12 Eur berappen, dafür ist dann aber auch jeder Bissen ein Geschmackserlebnis: angenehm röstig-rauchiger und trotzdem nicht minder fruchtiger Auberginensalat, pürierte Bohnen mit Mohn, der heißgeliebte Klassiker: gebackene dicke Bohnen in Tomatensauce, sautierte Pilze, rote Beete, pikante Fetacreme... ein wahrer Traum!

Die Speisekarte ist klein, aber man spürt, dass sie wohldurchdacht ist. Hier wird nicht wild alles angeboten um es allen recht zu machen, nein, hier hat jedes Gericht seinen Grund, seine Berechtigung und seine Geschichte, die auch gerne mal auf der Speisekarte erzählt wird.

Auch die Getränkekarte ist auf das Elementarste reduziert, Softdrinks fehlen komplett – die harmonieren wohl nicht und haben damit offenbar keine Daseinsberechtigung neben den feinen Speisen. Der angebotene Wein ist erlesen und nicht billig.

Jetzt im Sommer lässt es sich hübsch draußen sitzen vor dem kleinen Restaurant, ab und an schaut auch die zurecht stolze Köchin mal raus und grüßt ihre Gäste.
Ein sehr sympathisches Lokal! Ich komme auf jeden Fall gerne bald mal wieder, vielleicht dringe ich dann auch mal bis zur Nachspeise vor, die klang nämlich auch lecker...

Kollwitzstraße 88
Berlin - Prenzlauer Berg

Offen: 
Di-Sa 18.30-23.00 Uhr
So 18.00-22.30 Uhr

Tel: 030 26 32 01 23

Gobento

Lange habe ich gezögert, bis ich mich durchgerungen habe diesen Artikel zu schreiben. Zu gut schmeckt es mir im Gobento und zu klein ist das Restaurant - das wollte ich erstmal für mich behalten und ganz oft selbst dort essen! Nicht, dass dann plötzlich zu viele andere den Laden stürmen und für mich vielleicht kein Plätzchen mehr frei ist. Ansturm wäre durchaus berechtigt, so liebevoll, speziell und köstlich wie die hier servierten Bentōboxen sind. Aber naja, Glück wächst ja bekanntlich, wenn man es teilt, darum hier nun meine Empfehlung zu meinem neuen Favoriten Gobento...

vegetarische Box
Von der Idee her japanisch, aber doch an keine traditionell japanischen Rezepte gebunden, sondern der Kreativität des Chefs entsprungen, werden hier verschieden belegte oder gefüllte Reisbällchen und Teigtaschen angeboten. Bei den Reisbällchen handelt es sich ausdrücklich nicht um Sushi - das findet sich schließlich mittlerweile sowieso überall zuhauf.
Dass hier so einiges (auf angenehme Weise) anders läuft, merkt man schnell. Es gibt z.B. außer gratis angebotenem Tee keine Getränke, diese sollte man sich selbst mitbringen. Der gut ausgestattete Späti an der Ecke ist da ganz hilfreich, wenn man damit nicht gerechnet hat...
Außerdem gibt es auch keine Speisekarte. Der sehr nette Chef kommt selbst aus der offenen Küche zu jedem Gast an den Tisch und erkundigt sich vorab, ob man alles mag oder ob er z.B. Fisch oder Fleisch weglassen soll und bringt dann nach einiger Vorbereitungszeit eine einem Gourmet-Schatzkästchen gleiche Bentōbox.
Je nachdem was gerade in Saison ist und dem Chef an jenem Tag gerade an kulinarischen Ideen durch den Kopf gegangen ist, finden sich da z.B. in der vegetarischen Version: Reisschiffchen reich belegt mit grünem Spargel, Avocado und langsam gekochter Kartoffel in leichtem Teigmantel, daneben gebackene Aubergine mit knusprig-karamelisierter Limetten-Sesamsoße mit Frühlingszwiebel bestreut, mit etwas Frischkäse auf in Inarizushi-artigen Tofu gehüllten Reis. Dazu knusprig gebratene Teigtaschen mit Kimchifüllung auf Gurkenstreifen in Sesamöl, sowie Reisbällchen mit getrocknetem Tofu und Matchapulver (jaaaaa! Matcha! damit hat man bei mir immer gewonnen).
Nachschlag!
Ein andermal gab es auch Hefeteigbällchen, gefüllt mit Schwarzwurzel und süßlicher Teriyaki-Sauce. Als kleine Beilagen finden sich meist mit roter Beete pink gefärbter Ingwer, Krautsalat mit Kurkuma, Edamame mit Sesam und japanische Cracker in jeder Box.

Eine solche Portion kostet immer 10 EUR (egal ob vegetarisch, mit Fleisch oder Meeresgetier) und die Kästchen voller aufwendigst komplett frisch selbstgemachten, wunderbaren Geschmacksbömbchen sind jeden Cent davon mehr als wert!

Die Zubereitung dauert verständlicherweise ein bisschen, aber warten und vorfreuen lohnt sich wirklich. Also ein bisschen Zeit, Getränke und für Geschmackserlebnisse offene, gute Freunde zum Unterhalten mitbringen - zur Not finden sich auch Spiele und Mangas zur freien Verfügung in einem Regal am Eingang ;) - und ich bin mir sicher: ein gelungener Abend ist garantiert!
Hier wird mit unheimlich viel Hingabe, Enthusiasmus und Gastfreundschaft ein besonderes Konzept durchgezogen - 100% unterstützenswert!

Gobento
Stubbenkammerstr. 5
Berlin - Prenzlauer Berg

S Prenzlauer Allee, Tram Fröbelstr.

Tel: 0172 3652269 (Reservierung empfohlen!)

Geöffnet:
Mi - Fr 17 - 22 Uhr
Sa - So: 18:30 - 22 Uhr

Madinina - Délice Créole

Seit nun fast einem Jahr gibt es ein weiteres kleines Stückchen Karibik in Berlin. Der Name deutet schon darauf hin: im Madinina gibt es Köstlichkeiten aus Martinique, karibische Spezialitäten mit französischen Touch. Sowohl in flüssiger Form, wie hervorragenden Rum, als auch in Form von täglich wechselnden Gerichten. Je nach Saison, Angebot und Inspiration überlegt sich der sehr sympathische Inhaber, Koch und Oberkellner in einer Person, Eric, ständig neue, leckere Kreationen.

Auf der handgeschriebenen kleinen Speisekarte finden sich, neben frischem Fisch und Hühnchengerichten, zum Glück auch reichlich Vegetarisches. Schon die Vorspeisen sind raffiniert und liebevoll angerichtet: Avocadotartar mit Tomaten und feingeriebenen Karotten, kunstvoll wie ein Törtchen aufgetürmt, Accras (frittierte Teigbällchen, entweder vegetarisch mit Karotten oder mit Crevetten oder Fisch) mit frischem Salat aus feinsäuberlich gehäuteten Tomaten und dekorativen langen Gurkenstreifen, köstlich-knoblauchiger, lauwarmer Okrasalat oder auch reichhaltige Suppen (z.B. Linsen- oder Kokos-Okra-Gemüsesuppe)... ich könnte mich schon an den Vorspeisen glücklich satt essen.
Das vegetarische Hauptgericht ist meist ein Curry, entweder mit Tofu oder Soja-Chunks und eigener Gewürzmischung. Wer gerne scharf isst, sollte nach der hausgemachten Chilisoße fragen. Die ist fruchtig und hat es in sich!

Unbedingt probieren sollte man auch den hausgemachten Rumpunch bzw Likör. Hierfür wird nicht einfach Saft mit Rum gemischt, sondern Früchte, wie z.B. Zitronen über längere Zeit in hochwertigen Rum aus Martinique eingelegt. Selbstverständlich gibt es auch DIE Rum-Klassiker der französischen Antillen, Ti Punch und Planteur. Auch das hat es alles natürlich in sich! Wie die Chilisoße mit Vorsicht zu genießen, aber auf jeden Fall: genießen!!

Der Kokospunch, aus cremiger Kokosmilch, Gewürzen und Rum ist beinahe ein Nachtischchen. Wobei auch die Desserts allesamt nicht zu verachten sind, ob Cassava- oder Kokosflan, Süßkartoffelpudding (ich habe leider den korrekten Namen vergessen), Sorbet de coco oder Ananaskuchen.
Alles wird hier frisch zubereitet und obwohl die Karte klein ist und ständig neu geschrieben wird, kommt es vor, dass es das ein oder andere gerade nicht gibt. Doch dann empfiehlt Eric gerne eine ebenso leckere Alternative und verschwindet gleich darauf in der Küche und macht sich ans Werk. Das ist mir so viel lieber, als ein Riesenangebot, bei dem dann klar ist, dass alles ewig vorbereitet in der Kühltruhe oder sonstwo lagert.
Kurzum, ein toller kleiner Laden, in dem viel Herzblut und Handarbeit steckt, authentisch, mit liebevoller Wandbemalung und den typischen karierten Madras-Tischdecken... Hier lassen sich bei Punch, guter kreolischer Küche, passender Musik und netter Gesellschaft bestens auch graue Berliner Wintertage überstehen.


Madinina - Délice Créole
Warschauer Str. 12
Berlin - Friedrichshain
U Frankfurter Tor, M10 Grünberger Str. / Warschauer Str.

Offen:
Di - Fr: 12:00 - 23:00 Uhr
Sa - So: 17:00 - 23:00 Uhr
Tel: 030 65214154

MioMatto

Dieses Restaurant gibt es leider nicht mehr!
Vor kurzem war ich netterweise im noch recht neuen veganen Restaurant MioMatto zum Essen eingeladen. Hier kann man sowohl italienische Klassiker wie Pizza und Pastagerichte in rein pflanzlicher Version genießen, und dabei bewundern, wie gut sich Käse, Salami und Co ersetzen lassen. Es gibt hier aber auch eine zweite Karte, auf der wöchentlich wechselnde, sehr kreative, vegane Mehrgangmenüs auf hohem kulinarischen Niveau angeboten werden. Bei diesen Menüs wird in erster Linie nicht versucht, Fleischgerichte nachzuahmen, sondern es werden eigene Ideen ausprobiert und auf neue Kreationen gesetzt, die gar nicht auf die Imitation traditionell fleischiger oder milchiger Zutaten angewiesen sind. Egal ob man sich nun für Pizza, Pasta oder Menü entscheidet, sicher ist, dass man weder als Fleischesser oder Vegetarier hier etwas vermissen wird. Was hier aus der Küche kommt, überzeugt! Der erste Gang des Menüs bestand vorige Woche aus einer wunderbar fruchtigen, sämigen Paprikasuppe, die mit einem knusprigen Croustini serviert wurde, auf dem sich Tomatenstückchen, Oliven, Kräuter und ein täuschend echtes Calamari - Imitat türmten. Ein sehr schöner Auftakt. Als Hauptgericht und meiner Meinung nach auch tatsächlich Höhepunkt, wurden wir mit geschmorter, süßsauer marinierter Aubergine verwöhnt, die auf einem samtigen Süßkartoffelmus gebettet war. Dem ganzen verlieh ein Chutney aus gesalzenen Zitronen, Koriander-Crumbles und eines meiner absoluten Lieblingskräuter, Perilla aka Shiso, den letzten Schliff - grandios! 
Zum Abschluss gab es zur Abrundung (des Menüs und der Hüften) noch ein Schokomousse mit Minzcremetupfern und Süßweingelee-Talerchen. Wer nach so viel Genuss noch nicht genug hat, kann sich auch noch einen mit viel Hingabe und Professionalität gemixt, gerührt oder geschüttelten Cocktail gönnen. Und natürlich sind auch die Cocktails vegan, hier verirrt sich keine Milch, Sahne oder Eiweiß ins Glas, anstatt mit Honig wird mit Agavensirup gesüßt. Die Männer hinter der Bar sind Spezialisten ihres Fachs, die nebenbei auch gerne mal sehr informativ über die Geschichte des Cocktails oder ihres Steckenpferdes, des Rums, referrieren. So sind sicher auch die von ihnen regelmäßig angeboteten Tastings eine Empfehlung wert. Ob nun für italienische Klassiker, feine Dreigangmenüs, Cocktails oder ein leichtes Mittagessen in der Lounge, hier dürfte für jeden Freund guter Küche was dabei sein. Mir hat es gefallen und ich komme bald mal wieder und probiere mehr!
Vielen Dank Yelp und MioMatto für die Einladung.

MioMatto
Warschauer Str. 33
Berlin - Friedrichshain

Ülkem Baklavalari

Großes Kino gibt es nicht nur diese Woche bei der Berlinale, großes Baklava-Kino gibt es seit einiger Zeit täglich in der kleinen Filiale von Ülkem Baklavalari in der Oranienstraße.
Hier werden sehr feine türkische Baklava angeboten: dünne, knusprige Teigplatten, gefüllt mit Pistazien, Walnüssen, Haselnüssen oder Grieß, übergossen mit Zuckersirup und bestreut mit gemahlenen Pistazien. Von allem zu viel - und genau das macht diese Baklava so großartig!
Ich habe in Berlin noch keine besseren Baklava entdeckt.
Nur bedient würde ich gerne etwas netter, aber hey, die berauschende Süße der Baklava, macht die Herbe des Services eigentlich auch schon wieder wett.

Ülkem Baklavalari
Oranienstr. 176
Berlin - Kreuzberg

U8 Kottbusser Tor

Lucky Leek

Zum neuen Jahr möchte ich heute keine Neuentdeckung empfehlen, sondern ein  Restaurant, das schon sehr lange auf meiner Liste ganz weit oben steht. Das Lucky Leek ist ein Restaurant im Kollwitzkiez, das Gourmetherzen höher und Tierherzen weiter schlagen lässt, denn was hier auf die Teller kommt ist rein pflanzlich und durchweg köstlich.
Vor ein paar Monaten ist das Lucky Leek in größere Räumlichkeiten umgezogen, so dass es nun leichter ist einen Tisch zu ergattern, eine Reservierung ist trotzdem empfehlenswert, denn die Qualität der Speisen und des Services haben sich längst herumgesprochen. Unter anderem habe ich auch im meines Wissens nach einzigen Berlin Veggie Guide in Buchform über das Lucky Leek nur Gutes gelesen.
Hier wird mit viel Kreativität und Können vegan gekocht und sämtliche Geschmacksknospen angesprochen. Es lohnt sich das Menü zu wählen, um mehr probieren zu können. Die Karte ändert sich ständig entsprechend der Jahreszeit und bietet so immer wieder neue Erlebnisse.

Bei meinem Besuch vor einigen Wochen gab es ein hervorragendes Auberginentatar mit Belugalinsenkaviar auf gebratenem Brot (wie Arme Ritter, aber natürlich nicht süß), mit veganer Sourcream, Salat und Sprossen.
Hierbei wurde zwar die Konsistenz nicht-vegetarischer Speisen wie Tatar und Kaviar nachgeahmt, die Aromen waren jedoch völlig eigenständig, bedurften keiner Anlehnung an Fleisch oder Fisch, sondern behaupteten sich sehr überzeugend durch Frische und Intensität. Das Fruchtige der Aubergine, das Nussige der Linsen, die Wärme des Brotes und die säuerliche, kräuter-grüne leichte Schärfe der Sprossen und des Rucola ergänzten sich perfekt.
Auch das Hauptgericht meiner Wahl überzeugte durch Aromenvielfalt: Rotkraut mit fruchtig süßer Hoisinsoße, Knödel mit schwarzem Sesam, ein gebratenes Seitan Medaillon, Salzmandeln und Zucchininudeln. Winterlich, wärmend, deftig, ohne aber schwer und grob daherzukommen. Jede Zutat, jeder Soßenklecks, jedes Gewürz wirkt durchdacht und an der richtigen Stelle eingesetzt. Einzig mit dem Salz wurde für meinen Geschmack ein klein bisschen zu großzügig umgegangen, aber das mag mein persönliches Empfinden sein.

Zum krönenden Abschluss konnten wir auch dem Dessert nicht widerstehen: feine, nicht zu süße, kleine Geschmacksbömbchen: ein Marzipanknödel, ein Kakaotrüffel, Kürbismousse und eine eingelegte Feige mitsamt Kekslöffel.
Ein rundum glücklichmachendes Festmahl!

Bedient wurden wir auffallend freundlich und zuvorkommend, ruckzuck stand immer jemand parat um unsere Wünsche zu erfüllen.
Momentan ist das Lucky Leek Team gerade im wohlverdienten
Urlaub, aber ab nächstem Mittwoch, 8.1., darf hier wieder in vollen Zügen genossen werden!
Am besten schonmal reservieren und sich gleich zum Jahresanfang was Feines gönnen. Auf ein leckeres Jahr 2014!

Lucky Leek
Kollwitzstr. 54
Berlin - Prenzlauer Berg

U2 Senefelder Platz

Tel: 030/66408710