Si An Tra

Schon vor langem habe ich auf diesem Blog das vietnamesische Restaurant Si An empfohlen. Mittlerweile ist dieses ganz schön überlaufen, doch an der Qualität der Speisen und ihrer außergewöhnlichen Präsentation und der liebevollen Dekoration des Restaurants selbst und des kleinen Stein- und Moosgartens vor der Tür hat sich meiner Meinung nach zum Glück nichts geändert. (Andere haben leider andere Erfahrungen gemacht).
Der Grund dafür, dass ich hier noch einmal auf das Si An zu sprechen komme, liegt an einer süßen Erweiterung des Restaurants um ein kleines Teehaus nebenan, dem Si An Tra, in dem wirklich ganz herrliche vietnamesische Desserts angeboten werden.
Dies ist etwas, was bisher in Berlin, wenn nicht sogar in ganz Deutschland, absolute Mangelware war. Die wenigsten vietnamesischen Restaurants haben eine nennenswerte Dessertkarte, wenn überhaupt gibt es wie leider in fast allen asiatischen Lokalen unsäglich-todfritierte gebackene Banane mit Honig oder Vanilleeis mit "exotischen" Früchten (Ananas und Lychees aus der Dose und eine Cocktailkirsche *schauder*...).

Das Si An Tra verschont einen nicht nur mit solchen Gemeinheiten, es verwöhnt einen ganz im Gegenteil mit Köstlichkeiten, die überraschen durch ihre perfekte Verschmelzung typisch vietnamesischer und französischer/"westlicher" Elemente. Ob dies nun historisch in der Kolonisation ihren Ursprung hat oder eher heutig und hiesig ist, sei dahingestellt, jedenfalls ist es eine äußerst gelungene Mischung!

Da gibt es wunderbar-saftige Babybananenkuchen, mit samtiger Kokoscreme gefüllt und mit gerösteten, zerstoßenen Erdnüssen bestreut oder großzügig mit reichhaltiger Schokoerdnusscreme bestrichen. Klassische weiche Reisküchlein, gefüllt mit süßem Bohnenmus in verschiedenen Geschmacksrichtungen (z.B. Grüntee, Sesam, Taro, etc), die zwar sehr klein sind, aber durch ihre Intensität überzeugen. Die aus dem Restaurant bekannten Kokosmilch Panna Cottas mit Fruchtsoßen, serviert im Einmachglas sind ebenso im Angebot wie Banh Bo, ein quietschgrüner (aber wohl ohne künstliche Farbstoffe, sondern nur mit Pistazien gefärbte) Bisquit, gekrönt mit der bereits erwähnten feinen Kokoscreme. Oder verschiedenste hausgemachte Kekse. Oder sagenhafter Grüntee-New York Cheesecake... herrliche Welt!
Alle Desserts sind nicht so stark gesüßt, wie man es sonst aus Asien gewohnt ist. Wahrscheinlich eine Anpassung an den mitteleuropäischen Geschmack, die hier ausnahmsweise mal mein Wohlwollen findet.

Zudem gibt es natürlich sehr gute Tees, die erstaunen: so schwimmt in der großen Teeschale noch allerhand anderes, als das was man normalerweise bei einem Grüntee, Jasmintee, Hibiskustee oder Ingwertee erwarten würde. Vielleicht nichts für Puristen, zumal man auf die ungewöhnlichen Zusätze bei der Bestellung nicht hingewiesen wird, aber lecker und auch sehr hübsch anzuschauen sind die Tees allemal. Man sollte sich einfach überraschen lassen! (Rechts in meinem Photo ist allerdings die Tischdeko, man muss etwas aufpassen, dass man nicht zur falschen Schale greift... ;))
Ein weiterer kleiner Tipp: wie bereits erwähnt ist das Si An Restaurant nebenan abends meistens knallvoll, während im Si An Tra nicht so viel los ist. Wer also im Restaurant keinen Platz mehr findet oder auch keine Lust hat sich zusammen mit oberhippen Fremden auf eine Bank zu quetschen, bekommt auch einige Gerichte von der Tageskarte im Si An Tra. Man kann sich also zum Beispiel erst an einem spritzig-würzigen Pomello-Salat oder einem wärmenden Kokoscurry mit Tofu erfreuen und sich danach noch eine der wahnsinns Nachspeisen gönnen. Oder zwei...

Si An

Rykestr. 36
Berlin - Prenzlauer Berg [click to see map!]

U2 Eberswalder Str, Tram M10 Husemannstr.

YamYam

YamYam klingt für mich nach yummy yummy und so gesehen ist der Name Programm. In diesem noch recht neuen Imbiss in der Alten Schönhauser Allee, wird simple aber feine koreanische Küche geboten. Neben Standards wie Bibimbab , serviert im traditionellen Steintopf, und der koreanischen Maki Sushi Version Kimbab werden hier auch Besonderheiten wie zum Beispiel "Pancakes" aus Mungbohnenmehl mit Gemüse angeboten. Herzhaft, am Rand schön knusprig ansonsten weich und zudem reichlich, mit einer schönen Portion hervorragendem Kimchi , dem scharf eingelegten Kohl, der bei keinem koreanischen Essen fehlen darf, hinterlässt er ein äußerst wohliges Gefühl. Genau das Richtige für kalte, regnerische Herbstabende! So ein Essen hebt die Stimmung!



Lecker sind auch die Mandu, gedämpfte Teigtaschen, die glücklicherweise auch mit vegetarischer Füllung angeboten werden.
Überhaupt ist für Vegetarier einiges auf der Karte zu finden, die im Übrigen gänzlich in englischer Sprache gehalten ist, womit man wohl der hippen Lage und dem dort gehäuften Touri-Aufkommen gerecht werden will. Der ein oder andere wird sich sicher über die "steamed Mandu in bamboo cabbage" wundern... Im Deutschen wäre die Verwechslung der Vokabeln Kohl und Korb irgendwie naheliegender. Naja, egal, Hauptsache es schmeckt und das tut es allemal!
Die Preise sind für Mitte und für die gebotene Qualität angemessen, die vegetarischen Hauptgerichte kosten ca. 6 - 7 Eur.
Die Raumgestaltung ist schlicht, weiß, stylish und gefällt, auch wenn sie trotz einer riesigen Magazinauswahl nicht gerade zum gemütlichen, langen Verweilen einlädt. Aber das ist auch in Ordnung, denn das YamYam ist eher Imbiss als Restaurant. So muss man auch am Tresen bestellen und bezahlen und wird dann ausgerufen, sobald die Speisen bereitstehen.
An Getränken gibt es auch einige koreanische Spezialitäten - sehr erfreulich!
Und auch zum Nachtisch werden landestypische Desserts angeboten, Reiskuchen oder Eis mit süßen Bohnen, etc. Das möchte ich ein andermal auf jeden Fall auch mal noch austesten.
Ich habe das YamYam rundum zufrieden verlassen und werde bestimmt wiederkommen!

YamYam Korean Cuisine

Alte Schönhauser Straße 6
Berlin - Mitte [click for map!]

Tel: 030 2463-2485

geöffnet: tägl. 12-23 Uhr

U2 Rosa-Luxemburg Platz

Maria Bonita

Ohne je in Mexiko gewesen zu sein, bilde ich mir ein zu merken, ob mir vorgesetztes mexikanisches Essen authentisch ist oder fake.
Kriterium Nr 1: schmeckt es frisch und gut oder wird man mit minderwertigen Zutaten abgefertigt? Kriterium 2: schmeckt es überraschend anders wie der Tex-Mex-Taco-Kram, den man überall in Berlin und fast jeder deutschen Kleinstadt bekommen kann, á la mit Analogkäse (was lieb ich dieses Wort!) überbackene Maischips aus der Tüte, angerichtet mit einer Créme Fraiche-Mayonaise Mischung, Eisbergsalat und beträufelt mit Tabasco...
Kriterium 3: werden die Tacos, Nachos, Burritos, etc selbstgebacken?
Alle diese Kriterien erfüllte bisher, soweit ich weiß, nur ein mexikanisches Restaurant in Berlin, das hier bereits besprochene Viva Mexico. Nun ist noch ein mexikanisches Bistro dazugekommen, das mich und viele andere, die es scheinbar wissen müssen, ebenso überzeugte. Das vor wenigen Monaten eröffnete Maria Bonita ist ein eher unauffälliger Laden in der Danziger Str, der erst durch einen Blick auf die Teller und die zufriedenen Gesichter der dort Essenden ins Auge springt.
Laut dem Flyer von Maria Bonita gibt es hier "No rice burritos. No black olives. No corn kernels. No chicken wings." Ok, es wird sie hier keiner vermissen. Schließlich gibt es wunderbare, hausgemachte Fladen aus Mais- oder Weizenmehl, mal knusprig, mal weich. Aus feinen Avocados selbst zubereitete Guacamole, in der ich am liebsten eintauchen möchte. Eine Art Buttermilch(? weiß jemand, was das genau ist?) anstatt der sonst häufig anzutreffenden Sour Cream. Herrliche hausgemachte grüne und rote Salsa zum selbst nachpeppen, je nach Geschmack. Frische Limetten zum Beträufeln der Gerichte. Und wer's mag, bekommt auch mexikanisches Bier.
Auf meinem Photo zu sehen ist eine recht füllende und sehr glücklichmachende Vorspeise, die Hauptgerichte sind entsprechend üppiger.
Dafür, dass alles frisch zubereitet wird, wartet man nicht zu lange und zahlt auch nicht zu viel.

Drinnen gibt es nur wenig Platz, also sollte man sich beeilen, um auf den draußen stehenden Bänken noch die letzten Sonnenstrahlen des hereinbrechenden Herbstes zu ergattern. Das tolle Essen entschädigt für kalte Füße und die Auswahl an scharfen Salsas heizt glücklicherweise ja auch ein.

Maria Bonita
Danziger Str. 33 [click here to see map]
Berlin - Prenzlauer Berg

geöffnet ab 12 Uhr (open end)

... und die passende musikalische Untermalung darf natürlich auch nicht fehlen :)

Crêpestation

Alle Liebhaber von Crêpes mit jeglichen denkbaren und undenkbaren Füllungen sollten schleunigst eine Pilgerfahrt in die Pappelallee unternehmen. Hier findet sich die Crêpestation, sozusagen das Lourdes für all jene, die sich crêpetechnisch schon immer mal so richtig die Kante geben wollten. Ein Crêpe gefüllt mit Erdbeeren, Sahne, Vanillecreme, Käsekuchen und Caramellsauce gefällig? Kein Problem, in diesem Fall empfehle ich von ganzem Herzen die Nummer 5 der Speisekarte.
Oder vielleicht doch lieber ein Brownie mit Kirschen, Sahne und Schokosauce, gehüllt in einen Crêpe? Ebenfalls ein Standard vom Menü der Crêpestation. Auch eine Kugel Eis fühlt sich wohl mit ihren Freunden, den Kirschen und den Pfirsichen, kuschelig eingehüllt in einem zarten Crêpe...


Klingt zu gut um wahr zu sein? Klingt zu groß um davon abzubeißen? Klingt nach gefühlten 5000 Weight Watcher Punkten? Mag sein, aber diese Crêpes gibt es wirklich, sie lassen sich nur allzugut essen und sie machen glücklich! Und wie!
Für weniger Waghalsige gibt es natürlich auch simplere Versionen, wie ganz klassisch mit Zimt und Zucker oder Banane-Schoko oder mit gemischtem Obst. Auch einige herzhafte Crêpes werden angeboten, die allerdings als Vegetarierschreck dienen könnten: Füllungen wie Fleischbällchen mit Ketchup und Salat, Schinken und Ei, Shrimp oder Chicken Teriyaki überlasse ich gerne anderen.

Mich macht die Crêpestation doppelt glücklich, erinnert sie mich doch sehr an die kleinen Crêpe-Lädchen in Harajuku, die wiederum bevorzugte Pilgerstätten Tokyoter Schülerinnen sind. Nicht nur wegen der fantastischen Crêpesplastiken im Schaufenster, quasi als 3D-Speisekarte. Nicht nur wegen des hier ebenfalls angebotenen japanischen Softdrinks Calpico (in Japan Calpis, wegen der in deutschen und englischen Ohren eher unappetitlichen zweiten Silbe im Ausland umbenannt). Sondern auch, weil sich dort ebenfalls gerne mal Käsekuchenstücke und andere köstliche Überhöhungen von Essensphantasien im "Kurepu" finden. Auch bei der bereits erwähnte Chicken Teriyaki Füllung weht der Wind ja aus fernöstlicher Richtung...

Bedient wurden wir ebenfalls freundlich, da ließ sich gar nichts aussetzen. Und obwohl wir es vorzogen draußen in der Sonne zu sitzen, hatten wir sehr viel Bewunderung für die stilvollen Tapeten und die schlichte, schöne Inneneinrichtung übrig. Sogar die Toilettenräumlichkeit wurde von meiner Mittesterin ausdrücklich lobend erwähnt.

Also rundum empfehlenswert! Ich werde nun sicher öfter an der Crêpestation halt machen und mir den Nachmittag versüßen lassen. Hmmmmm...

Crêpestation
Pappelallee 58
Berlin-Prenzlauer Berg
Tel: 030/36447105

Yellow Sunshine

Ein Artikel über das Yellow Sunshine ist eigentlich schon ewig fällig. Deutschlands erstes vegetarisches Bio Fast Food Diner darf natürlich nicht länger hier fehlen, obwohl (oder gerade weil) es mittlerweile einige Nachahmer gibt. Ich glaube, ich habe nur nie früher über das Yellow Sunshine geschrieben, weil es sowieso immer überall als erste Anlaufstelle genannt wird, wenn jemand nach einem vegetarischen Restaurant in Berlin fragt. Nicht zu unrecht, aber hier auf dem Nimmersatt Blog soll ja eigentlich immer etwas Neues stehen und nicht das, was sowieso jeder kennt.
Aber egal, das Yellow Sunshine hat eine Empfehlung definitiv verdient und vielleicht gibt es ja doch den ein oder anderen Vegetarier, der noch nicht dort war, oder den ein oder anderen Nicht-Vegetarier, der neugierig ist wie wohl eine phosphatfreie Seitan-Currywurst schmeckt, eine vegane Gyrospfanne oder auch ein Spinat-Käse-Burger...

Auf meinem Photo zu sehen ist der feine Hot Chili Burger, ein echter Seelenwärmer! Ein saftiger vegetarischer Bratling in einem warmen Sesambrötchen, mit Salat, Tomate, Zwiebel, Essiggurke und reichlich Chili-Ketchup, wie sich das gehört! Manchmal muss sowas einfach sein! Bei aller Liebe zu raffinierter asiatischer Küche, kunstfertigen Törtchen oder mediterranen Spezialitäten, es gibt einfach Momente im Leben, da habe auch ich Burger-Cravings und dann ist Yellow Sunshine der perfekteste Ort zum glücklich werden. Mit Soße an der Backe und anschließendem Fingerlecken.

Nach dem erwähnten veganen Gyros und der Currywurst hatte ich allerdings bisher noch nicht so richtig Verlangen, mutige Vorkoster dürfen gerne ihre Erfahrungen in den Kommentaren schildern.
Die Burger kosten so um die 4 Eur, also nicht gerade superbillig, aber für bio und lecker auch nicht übermäßig teuer. Es werden auch Burgermenüs angeboten, mit Pommes Frites, Salat und Softdrink. Außerdem gibt es eine Tagessupppe und zum Vernaschen Partybällchen, vegane Nuggets oder auch ein Softeis zum Dessert.
Viel Spaß beim Fast-Food-Frönen!


Yellow Sunshine

Wiener Straße 19
Berlin-Kreuzberg [click here to see map]

geöffnet So-Do 12°°-24°° und Fr-Sa 12°°-01°° Uhr

Tel.: 030/69598720

Zuckerfee

Zuckersüß ist bei Zuckerfee nicht nur der Name und ein Großteil der angebotenen Köstlichkeiten, sondern auch die Einrichtung mit den lila Wänden, dem goldenen Stuck, den dunklen Holzmöbeln, den Elfenfiguren und Zuckerstangen, die an Willy Wonka erinnern, dem die supernette Dame hinter dem Tresen wiederum glücklicherweise nicht gleicht! Für eine schöne Atmosphäre ist also schonmal gesorgt, aber das Tollste ist, dass es auch noch wunderbar schmeckt in diesem Café und Confiserie!
Hier ist nichts einfach nur süß, auch nichts zu süß - hier werden besondere Genüsse gezaubert, die das Herz jedes Schleckermauls höher schlagen lassen. Es gibt ein wechselndes Angebot an hervorragenden Kuchen und Torten (bei meinem Besuch gab es gerade das herrlich frische Limettentörtchen meiner Wahl, auf dem Photo oben zu bewundern und eine Stachelbeer-Frischkäsetorte), sowie Pancakes, Waffeln, French Toast und zur Krönung: ein wahnsinns warmes Erdbeer-Rhabarber Gratin mit Mandelcreme überbacken und einer Kugel Eis obendrauf!


Wir waren restlos begeistert!
Demnächst muss ich auch mal zum Frühstücken zur Zuckerfee kommen, das sah auch unheimlich lecker aus!
Außerdem gibt es hübsche Pralinen, Kekse, exklusive Schokoladen z.B. mit Veilchenblüten, Eiscreme, Smoothie-Eis, das ähnlich aussieht wie Softeis und aus einer interessanten Maschine kommt.
Wem der Sinn mehr nach etwas Herzhaftem steht, wird hier ebenfalls einiges geboten: Suppen, Salate, Omelettes und gefüllte Brottaschen, sowie ein warmes Hauptgericht zieren die Karte.
Und auch bei den Getränken wird hohe Qualität und Ausgewähltes geboten und mit viel Sachverstand zubereitet und ebenso wie bei den Speisen nicht an der Portionsgröße gegeizt. Soviel Liebe zum Detail, zu hochwertigen, saisonalen Zutaten und ungewöhnlichen Ideen machen mich ganz euphorisch und die Zuckerfee zu meinem neuen Lieblingscafé!
Wer kann da noch widerstehen? Nichts wie hin und verzaubern lassen von der Zuckerfee!

Zuckerfee
Greifenhagener Straße 15
Berlin-Prenzlauer Berg [click to see map]


Tel: 030 / 52686144

U + S und Tram M1 Schönhauser Allee

Achja, und der Soundtrack zum Artikel ist heute ja leicht zu eraten ;)

Rosa Caleta

Mein neuer Stern am karibischen Himmel der Berliner Restaurant-landschaft! Das Rosa Caleta funkelt nicht nur, es strahlt geradezu mit seiner jamaikanisch-europäischen Fusion Cuisine! Bei den beiden aus Jamaika stammenden Chefs scheint das löbliche Motto zu gelten: gekocht wird was gefällt! Und das gefällt auch mir, denn so landen auf dem Teller jamaikanische Gewürze neben saisonalem Gemüse und europäischen Zubereitungsweisen.
Die Karte ändert sich ständig, so dass es immer wieder etwas neues zu entdecken gibt und Frische garantiert ist.
Und wer sich, wie ich, zwischen den Leckereien nicht so recht entscheiden kann, der kann die Wahl auch vertrauensvoll ganz dem Koch überlassen: ein vegetarisches Überraschungshauptgericht für 8,50 € bestand am Abend meines Besuches aus einem cremigen Okra-Gemüse-Kichererbsen-Curry auf einem feinen Crêpe an Zucchini-Rohkost mit fruchtigem Himbeerdressing und gebratener Kochbanane. Besonders köstlich wird all das, wenn man es mit den hausgemachten Würzölen /-saucen noch bereichert. Besonders die typisch jamaikanische Jerksauce und das Öl mit den unverwechselbaren Scotch Bonnet Peppers hatten es in sich und mir angetan. Sie verliehen den Gerichten noch den Kick, das Spezielle, das sie endgültig abhebt von allem bisher in Berlin dagewesenen.

Die Krönung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, bieten dann noch die Desserts. Wir haben probiert: die mächtige Schokodröhnung Lil Hos, den köstlichen Apfel-Rumkuchen und das Gedicht von einem Süßkartoffelkuchen, der absolute Gewinner des Abends!


Bei Rosa Caleta wird wirklich eine hier einzigartige Mischung geboten: hübsch eingedeckt mit weißem Tischdecken und schönen Weingläser, sehr höfliche Bedienung, super relaxt-freundliche Chefs, die für jeden Tisch ein nettes Wort übrig haben, wechselnde Kunstausstellungen an den Wänden, gute (nicht notgedrungen jamaikanische) Musik und eine Karte, die Gaumenfreuden der Karibik und Europas ganz modern vereint, ohne sich dabei schalen, vermeintlich deutschen Geschmacksvorlieben zu beugen und das alles zu angemessenen Preisen.

Auch die Zitty hat schon über Rosa Caleta sehr wohlwollend geschrieben und klärt die Herkunft des ungewöhnlichen Restaurantnamens auf: er ist ebenfalls eine Fusion, und zwar aus den Vornamen der beiden Omas der Chefs.
Bei Oma schmeckt's halt doch am besten - schön, dass die Inspiration der beiden jamaikanischen Großmütter bis hier nach Berlin wirkt! Danke Rosa und Caleta!

Rosa Caleta
Muskauer Str. 9
Berlin-Kreuzberg [click here to see map]

U1 Görlitzer Bahnhof

Tel: 030-69537859
geöffnet: Di-So von 11 - 16 Uhr und von 19 - 23:30 Uhr.

Yumcha Heroes

Erst seit wenigen Wochen hat das Yumcha Heroes im Weinbergsweg geöffnet und schon scheint es Fans gefunden zu haben. Jedenfalls sieht man nun immer im stylish-schlichten Interieur (oder draußen auf dem Holzdeck) strahlende Gäste vor dampfenden Bambusbehältern sitzen. Kein Wunder, denn in den Bambuskörbchen locken je vier himmlische chinesische Teigtaschen, frisch von Hand zubereitet und mit allerlei Köstlichem gefüllt und gedämpft. Auch herrliche Frühlingsrollen, die mit den altbekannten aus der Tiefkühltruhe nur den Namen gemeinsam haben, werden frisch gefüllt mit Gemüse, Reisnudeln, verschiedenen feinen Sprossen und Pinienkernen und mit reichlich Ingwer serviert.

Sowohl die Teigtaschen, als auch die Rollen gibt es auch als gebratene Variante und sie werden immer mit einem sehr gut abgestimmten Saucentrio gereicht: einer süßlichen Pflaumensauce, einer scharfen Chilisauce und einer sauren Reisessig-Sojasauce. Letztere ist der Klassiker und mein Favorit zu den Teigtaschen, während die Frühlingsrollen super mit der Chilisauce harmonierten.
Es gibt leider nur eine vegetarische Variante der Teigtaschen, aber diese sind dafür solche Geschmacksbömbchen, dass es mich nach gar nichts anderem verlangt. Da machen die Köche hinter der großen pinken Glasscheibe ihrem Titel als Yumcha Heroes alle Ehre - wirklich heldenhaft!

Dies alles sind typische kleine Gerichte, wie sie in China gerne zum Tee gereicht werden. Und Tee gibt es hier natürlich auch in einer schönen Auswahl. Vor allem die Blütengrüntees, deren "Knospen" sich im Glas öffnen sind nicht nur sehr hübsch anzusehen, sondern auch lecker! Im Grunde sind es die attraktiven Versionen von Jasmin- und Chrysamthementees... sie kommen schon gezuckert, das wäre nicht nötig und sollte dem Gast selbst überlassen werden, finde ich.
Außerdem sind sie leider ganz schön teuer: mit übertriebenen 4,20 Eur pro Glas kosten die Tees beinahe soviel wie eine Portion Teigtaschen (4,50 - 5,50 Eur). Auch die anderen Getränke sind alles andere als günstig, was ich ein bisschen ärgerlich finde.
Wie auch immer, der Service war sehr gut, freundlich und aufmerksam und die kleinen Gerichte haben absolut überzeugt: sie machen Spaß und sind was für Gaumen und Auge! Ich werde nächstes Mal lieber eine weitere Portion Teigtaschen nehmen oder einen Nachtisch und dafür das Getränk weglassen. Einen Blütentee kann ich mir auch zuhause machen (die Blüten dafür gibt es in asiatischen Lebensmittelläden) und dann auch ungesüßt trinken, wie ich das bei Grüntees generell mache.
Oder ich gehe hinterher nebenan einen Galão trinken, so leckeren Kaffee bekomme ich daheim nämlich nicht hin.

Hier noch zur Einstimmung der yummy Soundtrack zum Artikel ;) [click!]


Yumcha Heroes
Weinbergsweg 8
Berlin-Mitte [click here to see map]


Tel: +49/30/76213035

U8 und Tram M1 : Rosenthaler Platz

A Magica

Vor einiger Zeit wurde mir schwer begeistert berichtet, dass es seit kurzem unweit meiner alltäglichen Trampelpfade die beste Pizza weit und breit geben soll. Das weckte bei mir natürlich die Neugierde auf "A Magica"! Nach einem gescheiterten Versuch am Nachmittag (die Pizzeria öffnet erst um 16 Uhr), kam ich beim zweiten Anlauf dann tatsächlich in den Genuss einer ungemein leckeren Pizza. Ruckzuck vor den Augen der Gäste geknetet, belegt und direkt aus dem großen Steinofen serviert - so muss das sein!
Das Besondere bei A Magica sind die guten, frischen und ungewöhnlichen Zutaten. Der Teig ist schön dünn und kross, ohne hart zu sein und die "magische" Anziehungskraft rührt von dem her, was auf dem Teig dargeboten wird. Da findet sich eine herrlich fruchtige Tomatensauce, simpel und gerade darum so fein. Desweiteren natürlich guter Käse, und eine Reihe an Köstlichkeiten, die man sonst nicht unbedingt auf einer Pizza vermutet - sich aber ernsthaft fragen sollte, warum eigentlich nicht?! Denn nach dem ersten Bissen meiner Pizza mit Minzpesto, will ich diesen frischen, aromatischen Geschmack nicht mehr missen. Außerdem trugen feine, vorgegrillte Auberginenstreifen, süße Kirschtomaten und würziger Peccorino zum Genuss bei - sehr gelungen!
Interessant klangen auch die Varianten mit Kichererbsencreme, das ist bestimmt auch einen Versuch wert.
Die Pizza war ordentlich groß, was ich aber beim Preis von ca 7 Eur ehrlichgesagt auch erwartet und erhofft habe.
Das Tiramisu soll auch ganz toll sein, wird beim nächsten Besuch gekostet.
Wir wurden sehr nett bedient und auch die Pizzateigjonglage war ziemlich entertaining.
Kinderfreundlich ist man im A Magica auch, kleine Gäste, denen es offensichtlich langweilig war, wurden mit einem Stück Teig bei Laune gehalten, dass sie selbst kneten durften und das dann als waghalsig-künstlerische Teigskulptur in den Ofen wanderte, um nachher von allen Seiten bewundert zu werden ;)
Bei dem schönen Wetter, das ja zum Glück momentan herrscht (toi toi toi), kann man auch draußen, direkt gegenüber der Gethsemane Kirche sitzen.

Ein Besuch bei den Pizza-Zauberern lohnt sich also allemal, Gaumenfreuden und nette Atmosphäre garantiert.

A Magica
Greifenhagener Str. 54
Berlin - Prenzlauer Berg [click for map]

Tel. 030/22808290
geöffnet: täglich 16-24 Uhr (Okt bis März nur bis 22Uhr)

Ya-Man

Unsereins verschlägt es ja eher selten nach Moabit, umso interessanter ist es also mal einen kulinarischen Ausflug in die Gotzkowskystr zu machen. An Restaurants mangelt es dort ja nicht, allerdings stand diesmal von vornherein fest: heute wird sich ein jamaikanisches Mittagessen im Ya-Man gegönnt! Praktischerweise kann man direkt aus dem 106er Bus heraus in das in jamaikanischen Nationalfarben gehaltene Restaurant hineinstolpern. Die beiden großen Fahnen weisen stilecht den Weg.
Das Essensangebot steht drinnen auf einer großen Tafel, wegen des großen Andrangs zur Mittagszeit war zwar schon nicht mehr alles verfügbar, aber die Auswahl war immer noch groß genug.
Nur vegetarische Speisen gibt es leider nicht allzu viele, vorallem wenn man die Gerichte mit Fisch von der vegetarischen Karte abzieht, wo sie in meinen Augen nicht wirklich hingehören.
Die von mir bestellte Gemüsepfanne mit den Klassikern der karibischen Küche: Rice&Beans, Plantain (Kochbanane) und Dumpling war eine ordentlich große Portion, schmeckte nicht schlecht, aber auch nicht aufregend. Zum Glück gibt es im Ya-Man eine sehr feine, würzige Hotsauce, die in der karibischen Küche nicht fehlen darf! Mit dieser ließ sich das ansonsten etwas unmotiviert wirkende Gemüse super aufpeppen.
Der Reis mit Bohnen, die fritierte Kochbanane, die Rosmarinkartoffel, der Salat mit lila (!) Dressing - all das war lecker und authentisch. Der Dumpling allerdings war leider beinahe zum Stein fritiert - so hart und trocken, dass schneiden nicht möglich war und ich ihn in die Hand nehmen und abbeissen musste, um ihn zu probieren. Schade, sonst war er lecker! Ein bisschen wie ein ungezuckerter Fasnachtskrapfen.
Richtig super fand ich die hausgemachte Limonade, undefinierbar zwar (Ingwer und...?), aber schön erfrischend, nicht zu süß und mal eine ganz neue Geschmacksrichtung.
Ein andermal will ich gerne noch den Süßkartoffelkuchen probieren, der als Dessert angeboten wurde. Diesmal hat dafür die Zeit nicht gereicht, da wir ziemlich lange auf unser Essen warten mussten, was meine reizende Begleitung ob des bedrohlich nahenden Endes ihrer Mittagspause etwas ins Schwitzen brachte.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass hier im Ya-Man für Fleisch- und Fischesser die interessanteren Gerichte (von Jerk Chicken, bis zu Ackee & Saltfish)zur Auswahl stehen, während man für Vegetarier eher Verlegenheitslösungen parat hält. Schade, bei einem Laden, der mit Soul Food wirbt... Aber nein, das klingt jetzt zu negativ - das Essen war ja gar nicht schlecht und ich will auch mal wieder hin und möchte es hier auch weiterempfehlen!
Bedient wurden wir jedenfalls sehr freundlich und es ist wirklich ein sympathisches, buntes, kleines Lokal.
Es hat schon was von einem Mini-Urlaub, wenn man im Ya-Man einkehrt. Wäre vor der Tür Sonne und Meer, anstatt der Gotzkowskystr, und Sand zwischen meinen Zehen - wahrscheinlich hätte ich gar nichts auszusetzen gehabt ;)

Ya-man
Gotzkowskystr. 17
Berlin-Moabit [click for map!]

Mo-Fr: 9-21 Uhr, Sa: 15-24 Uhr, So: 12-21 Uhr
Tel. 389 089 17

Und als Soundtrack zum Artikel was von meiner Lieblingssängerin, hihi..

Dinge, die die Welt nicht braucht #1


Knoblauchbiolimo!

Core

In der Pappelallee führt nun schon seit einiger Zeit ein kleines koreanisches Restaurant ein eher unauffälliges Dasein. Das Core ist ein schlichtes, angenehm helles Lokal, das vor allem durch die ungemein gastfreundlichen Damen, die dort arbeiten, eine warme und herzliche Atmosphäre ausstrahlt. Zur Begrüßung bekamen wir, kaum dass wir saßen, eine feine Vorspeise aufs Haus: eine Art vegetarisches, koreanisches Sushi, in Seetang gewickelte Reisröllchen mit Gemüsefüllung. Das erfreut natürlich Herz und nimmersatten Gaumen.
Die Freude bleibt auch beim Blick auf die Karte, mit ihrer schönen Auswahl auch vegetarischer Gerichte, den günstigen Preisen (2,50 - 6,50 Eur) und dem Hinweis auf den Verzicht auf Glutamat, erhalten.


Ganz köstlich waren die vegetarisch gefüllten, goldbraun angebratenen Teigtaschen, die wir uns als weitere Vorspeise teilten. Sehr empfehlenswert!
Ich habe als Hauptgang verschiedene Kleinigkeiten bestellt, was sich als gute Entscheidung erwies. Ohne Reis, Misosuppe und Kimchi geht gar nichts, darum fiel diese Wahl leicht und die drei Basics entsprachen voll und ganz meinen hohen Erwartungen. Die Misosuppe war herzhaft und großzügig mit Tofu und Algen angereichert. Mit Kimchi bin ich sowieso leicht zu begeistern, wenn ich es auch gerne noch schärfer habe. Desweiteren hatte ich in Sojasauce geschmorte Erdnüsse und äußerst leckeren blanchierten Spinat mit Sesam. Ich war rundum zufrieden!
Die Gerichte meiner Begleitungen waren auch nicht schlecht, wenn auch nicht ganz so hervorragend wie mein Essen. Das Bi Bim Bab war zwar sehr lecker, aber mir fehlte die Kruste angebackenen Reises, die ich eigentlich immer für ein entscheidendes Charakteristikum von Bi Bim Bab gehalten habe. Aber ich bin keine Spezialistin für koreanische Küche und wie gesagt, gut geschmeckt hat es trotzdem!


Die Glasnudeln mit gedünstetem Gemüse an Reis waren hingegen eher durchschnittlich, nicht übel, aber auch nicht so wirklich ein Geschmackserlebnis.
Es hätte etwas mutiger gewürzt werden dürfen und nicht nur sehr reichlich Sojasauce zum Einsatz gebracht werden müssen.
Also ich rate zu den Vorspeisen und einer Zusammenstellung leckerer Kleinigkeiten, damit wird man bei Core glücklich und kann so auch viele verschiedene Delikatessen probieren. Es lohnt sich!

Core
Pappelallee 84
Berlin-Prenzlauer Berg [click to see map]


U Eberswalder Straße, Tram 12, M1 und 10

geöffnet täglich 13-22 Uhr

Mit Vorsicht zu genießen!

Da schreibt man nun einen Blog darüber, wo man in Berlin gut essen gehen kann und heute flattert von allen Seiten die Negativliste des Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt Pankow ins Haus. In dieser wimmelt es nur so von Hygienemängeln, Rattenbefall und sonstigen Misständen in Restaurants dieses Bezirkes. Erstellt wurde diese Liste im Rahmen des Smiley Projektes Pankow, mehr dazu hier [click!].
Was soll man davon halten? Es ist natürlich leicht nun mit "Schmuddelrestaurants" zu titeln, "iiiih" zu schreien und mit gerümpfter Nase an den gelisteten Lokalen vorbeizumarschieren. Klar, ich war auch erstmal froh, keines der von mir auf dem Nimmersatt Blog empfohlenen Restaurants auf der Liste vorzufinden. Und auch klar: ich werde sicherlich auch nicht gleich morgen in eine der angeprangerten Gaststätten marschieren und mit größtem Appetit dort essen. Aber trotzdem sollte man auch diese Liste etwas differenziert betrachten.
Erstens haben sich die Restaurants so weit ich das verstehe, freiwillig checken lassen. Das deute ich schonmal als guten Willen - was es zwar nicht leckerer macht, aber ich frage mich eben: wie sieht es in den Küchen aus, die die Prüfung gar nicht erst zugelassen haben...
Zweitens liegen viele Checks schon mehrere Monaten zurück, möglicherweise hat der Betreiber mittlerweile einiges getan, um die Situation in seinem Restaurant zu bessern? Ich bin allein heute zufällig an zweien vorbeigekommen, die auf der Negativliste stehen und jetzt renovieren (Asuka Sushi in der Gleimstr und die Kamps Filiale in den Schönhauser Allee Arkaden)!
Das heißt, vielleicht meidet man ein zwar gelistetes, aber mittlerweile hergerichtetes Restaurant, in dem nun gar nichts mehr zu bemängeln ist und geht dafür in eines, dass zwar nicht auf der Negativliste steht, aber viel schmutziger ist und sich aus gutem Grund gar nicht erst untersuchen gelassen hat... Sprich, allzusehr sollte man sich auf so eine Liste nicht verlassen!
Es bleibt nur zu hoffen, dass einige bisher nachlässige Gaststättenbetreiber nun aufwachen und es in Zukunft besser mit der Hygiene halten. Sehr sehr bedenklich sind wiederum vor allem jene Betriebe, die mehrfach gecheckt und für schlecht befunden wurden - hier mangelt es demnach wohl nicht nur an Sauberkeit, sondern auch an Einsicht.

Aber dann gibt es ja zum Glück auch noch die Positivliste! Hier kann man also die Guten finden, bei denen alles vorbildlich blitzt und blinkt. Leider ist diese Liste noch sehr kurz! Gerade mal fünf Betriebe sind dort gelistet (davon drei Seniorenheime (!?), bislang nicht gerade meine favorisierten Hangouts..) - mickrig im Vergleich zur Negativliste. Aber naja, 60 Betriebe sollen in näherer Zukunft getestet werden. Wollen wir hoffen, dass sich da noch einige zur guten Seite der Macht gesellen ;)
Erfreulich war die Überraschung, dass das einzige auf der Positivliste genannte Café auch schon hier auf Nimmersatt von mir empfohlen wurde! Es handelt sich um das Café Paula in der Florastr, das sich seinen Smiley redlich verdient hat. Ein schönes Café durch und durch, also nichts wie hin und lasst es euch dort schmecken!
Ich bin mal gespannt, ob nun bald weitere Bezirke nachziehen und auch Listen erstellen.

Schneiders Schokoladen

Seit wievielen Tagen schneit und matscht es jetzt eigentlich schon vor sich hin? Ich weiß es nicht mehr, weiß nur, dass das aufs Gemüt schlägt, wenn man nicht mit allen Mitteln dagegen ankämpft. Mein liebstes Hausmittel gegen Wintertrübsal ist heiße Schokolade und ein Stück Kuchen, einverleibt in gemütlicher Umgebung. Ein wunderbarer Ort für diese Glückskur ist Schneiders Schokoladen in Mitte.
Hier gibt es hochwertige Schokoladen aus aller Welt und hausgemacht, Pralinen von meiner absoluten Lieblingsconfisserie Lauenstein, eine wechselnde kleine, aber sehr feine Auswahl von Kuchen und Torten - alles zum mitnehmen oder im hübschen, freundlich eingerichteten Ladencafé geniesen.
Die heiße Schokolade ist selbstredend köstlich, ebenso als super empfehlenswert hat sich die Mangolassi Torte herausgestellt. Auch das Pastel de Nata auf meinem Photo war fein. Die Preise sind zum Glück auch human und der hohen Qualität absolut angemessen.

Hätte Frau Herr diesen Schokoladen gekannt, wäre die Frustation bestimmt nicht so groß gewesen. Männer gibts schließlich mittlerweile fast geschenkt... ;)


Schneiders Schokoladen

Ackerstraße 149
Berlin-Mitte [click for map, please!]

Tram 12, M8 Pappelplatz, U8 Rosenthaler Platz

Mo-Sa 11.00 - 18.30
So/Feiertage 12.00 -18.00

TuBi

Nein, nein, keine blöden Witze und Anspielungen auf den Allerwertesten - wir achten und ehren das "h" in der Suppe und singen hier nur kulinarisch betrachtet ein Hohelied auf Phos! Pho, das ist das vietnamesische Nationalgericht, eine aromatische Suppe, meist mit Nudeln und reichlich frischen Kräutern serviert und ja, Fleisch - hierzulande aber zugunsten der dankbaren Vegetarier auch oft mit Tofu und Gemüse zu haben.
Mit einer sehr feinen solchen Suppe habe ich mich vor kurzem bei TuBi in Charlottenburg aufwärmen können. In dem sehr schön mit Bambusgestecken und riesigen Kastanienzweigen dekorierten Restaurant lässt sich das vietnamesische Essen auch wirklich angenehm genießen. Auch die Speisen selbst sind hübsch angerichtet, mit frischem Koriander und Thaibasilikum gekrönt, so dass Augen und Gaumen gleichermaßen verwöhnt werden.
Bei der Pho, die ich bestellt hatte (Nr 36 mit Tofu anstatt Fleisch) kam sogar noch ein ganzer Extrateller mit Kräutern, Sprossen und Limette, so dass ich selbst entscheiden konnte ob und wieviel ich davon in meiner Suppe haben wollte. Schöne Idee und da mein Blog ja nunmal nicht umsonst Nimmersatt heißt, habe ich einen Großteil davon auch meiner Nudelsuppe und mir zugutekommen lassen.
Auch die Kokoscurry-Nudelsuppe meiner Begleiterin war sehr lecker: cremig, süßlich-würzig, mit viel Gemüse und ebenfalls mit fritiertem Tofu.
Mit jeweils 7,90Eur sind die Phos nicht ganz so billig wie in manch einem vietnamesischen Restaurant in östlicheren Gefilden Berlins, dafür aber frisch, köstlich und ohne an den Zutaten, den Portionen oder dem Service zu sparen.
Günstig wiederum ist es mittags im TuBi: da gibt es dann ein Mittagsmenu für nur 5,90Eur.
Es gibt nicht nur Suppen bei TuBi, sondern auch Reis- und Nudelgerichte, Frühlings- und Sommerrollen und Salate - bestimmt alle auch probierenswert!

Sehr nett war auch der Nachtisch aufs Haus, den es zum Abschluss noch gab: Vanilleeis und gebackene Banane mit Honig und gehackten Erdnüssen. Für uns war das dann schon Dessert Nümmero 2, da wir uns nichtsahnend vorher schon in einem knusprig-feinen Teig ausgebackene Süßkartoffelschnitze zu Gemüte geführt hatten. Aber solche Überraschungen hat man ja gerne und dafür findet sich im separaten Süßmagen auch immer noch ein Plätzchen.
Absolut empfehlenswert fand ich auch die Shakes aus frischen Früchten: sehr lecker und man fühlt sich gleich besser gewappnet gegen fiese Grippeviren, die einen auf der S-Bahnfahrt nach Hause attackieren könnten.

Achso, Soundtrack zum Artikel (und Ohrwurm für die S-Bahnfahrt) gibts auch wieder ;)

TuBi
Leibnizstr. 62
Berlin-Charlottenburg [click here to see map]


S Savignyplatz, U Adenauerplatz

Tel: 030-30831448
geöffnet: Montag bis Freitag von 12- 15 Uhr / 17.30- 23 Uhr und Samstag, Sonntag, Feiertag von 17.30- 23 Uhr

Firolino

Wie auf der noch im Aufbau befindlichen Webseite von Firolino erklärt wird, ist die Spezialität des Hauses, Piadina, ein aus der Emilia Romagna stammender Snack. Es handelt sich dabei um einen ohne Fett auf einer heißen Platte gebackenen dünnen Fladen, der mit allerlei Leckereien nach Wunsch des Gastes belegt wird. Bisher kannte ich diese feine, kleine italienische Mahlzeit nur aus dem Il Syndicato in Mitte, nun war ich freudig überrascht sie auch in Friedrichshain bei Firolino in hervorragender Qualität vorzufinden. Der Fladen wurde ganz frisch gebacken, war ein klein bisschen dicker und dadurch auch weicher als bei Il Syndicato. Als Belag habe ich ganz simpel Mozzarella, Tomate und Ruccola gewählt und war auch davon positiv überrascht. Der Mozzarella war schön milchig und fest, von genau richtiger Konsistenz, nicht so wässerig, schlabberig wie das was in deutschen Supermärkten meist billig über die Theke geht. Die Tomate hatte trotz Saisonferne Geschmack, der Ruccolasalat war ebenso frisch wie der schwarze Pfeffer, der kurz vorm Servieren noch darüber gemahlen wurde und schön sein Aroma verströhmte.
Um das Glück noch perfekt zu machen, gibt es netterweise bei Firolino noch zu jeder Piadina einen Kaffee hinterher geschenkt! Der war dann auch noch lecker dazu! Und das alles: satt, warm und glücklich für nur 2,50€!
So rundum zufrieden war ich, dass ich ganz bald mal wieder hin will und dann die Variante mit Pecorino ausprobieren möchte. Diesmal war mir nicht danach, zu frisch war noch in meinem Hirn verankert, was ich erst neulich über eine Unterart des Pecorino, den Casu Marzu gelesen hatte... Aber der landet ja sicherlich (hoffentlich!!!) nicht in meinem nächsten Piadina.

Der Laden selbst ist klein, hell, schlicht und freundlich eingerichtet. Es gibt ein paar Magazine und verschiedene italienische Limonaden zu entdecken.
Die Bedienung war auch wirklich nett und aufmerksam, schnell und durchweg am Lächeln.

Ich war wirklich rundum zufrieden und kann euch Firolino nur wärmstens empfehlen! Ganz nach dem Motto des Ladens: Piadina e basta!

Firolino
Neue Bahnhofstr. 30
Berlin-Friedrichshain [click to see map]

S Ostkreuz

Tel: 030-405 286 50

geöffnet ab 10, manchmal schon früher

Ostwind

Schon viel zu lange habe ich es vertrödelt über das chinesische Restaurant Ostwind zu schreiben, dabei gefällt es mir dort so gut, dass es schon längst eine Nimmersatt-Empfehlung verdient hat. Nicht nur wegen des leckeren Essens, vor allem Spezialitäten aus Shanghai, sondern insbesondere die supernette Dame, die den Laden schmeisst hat absolut sämtliche Lobeshymnen verdient! Soviel Gastfreundschaft, Aufmerksamkeit und Symphatie wie sie ausstrahlt, ist mir sonst noch äußerst selten begegnet - erst recht nicht in Berlin. Das fiel schon auf, als ich anrief um einen Tisch zu reservieren: ich wurde behandelt wie eine gute alte Freundin und verabschiedet mit einem ehrlich klingenden "Ich freu mich". Ich dachte schon, sie habe mich verwechselt, aber wir wurden dann tatsächlich mit einem strahlenden Lächeln empfangen und im Laufe des Abends bekam ich mit, wie alle Gäste unheimlich warmherzig und zuvorkommend bedient wurden.
Auch bei der Auswahl unserer Speisen war die freundliche Dame sehr behilflich und erklärte uns, was besonders authentisch sei und gut zusammen passe.
Da eigentlich alles lecker klang, kam uns die Beratung sehr entgegen und führte dazu, dass sich nur wenig später eine Menge Köstlichkeiten auf unserem Tisch türmten.

Da gab es zum Beispiel ausgezeichnete vegetarische Dim Sum, gefüllte Teigtaschen, die eine meiner Lieblingsgerichte sind, wenn sie so gut zubereitet sind wie im Ostwind. Außerdem eine Art Salat mit Aprikosenkernen (und ich dachte immer die wären giftig? Egal, jedenfalls waren sie köstlich!), würzige Tofuscheibchen, eingelegter Kohl und grüne Bohnen - alles ganz hervorragend!
Schon mit den Vorspeisen war ich ganz euphorisch gestimmt und die wirklich sehr reichlichen Hauptspeisenportionen taten dem Glück keinen Abbruch.
Die gebackenen Auberginen waren in einer krossen Teighülle fritiert und wurden mit schwarzer Bohnensauce serviert. Ein sehr delikates aber mächtiges Gericht, das sich am besten genießen lässt, wenn man es mit etwas leichtem, frischem kombiniert, wie z.B. "Buddhas Verführung", einem Gemüsegericht mit Lotuswurzeln, Zuckerschoten, Paprika und wenn ich mich recht erinnere Wasserkastanien.
Alles im Ostwind wird sehr löblich ohne Glutamat zubereitet und ist glücklicherweise von dem üblichen Chinarestaurantfraß genauso weit entfernt, wie Shanghai von Berlin.
Und für die Desserts allein lohnt sich nochmal ein extra Besuch im Ostwind! Wir hatten nämlich nach diesem exzessiven Mahl unser Limit erreicht, das Ränzlein spannte ordentlich, so dass ich mir sogar mein heißgeliebtes Grüntee-Eis durch die Lappen gehen lassen musste. Aber ich komme wieder, keine Frage!

Die Einrichtung hier ist schlicht und angenehm kitschfrei. Im Sommer kann man auch draußen auf der Husemannstr sitzen.
Übrigens lohnt sich ein genauerer Blick auf die Karte, hier sind mit reichlich Selbstironie einige Schmunzelmacher eingebaut...


Ostwind
Husemannstr. 13
Berlin - Prenzlauer Berg [click to see map]

Tel: 030 4415951

Gianni Gillone Pasta Bar & Italienische Feinkost

Zuerst mal ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2009!
Damit das Jahr gut losgeht und mir hier bloß niemand über die Feiertage zugelegte Pfunde wieder verliert, gibt es heute eine Empfehlung, wo sich auf engstem Raum Unmengen Leckereien türmen: Gianni Gillones Pasta Bar & Italienische Feinkost. Ein kleines Ladenrestaurant mit großer Theke, in der verführerische Antipasti dem hungrigen Gast "iss mich" zuhauchen, das hausgemachte Pesto und die frische Pasta verlockend hervor zwinkern und hinter der sehr freundliche Damen auf italienisch grüßen und die Bestellungen entgegennehmen.
Da ich letztes Jahr in Japan gelernt habe, dass man zu Neujahr lange Nudeln für ein langes Leben essen sollte, gab es bei mir also heute Pasta, wenn auch keine lange - wir sind ja hier auch nicht in Japan. Die mit Spinat und Ricotta gefüllten Tortellini, in reichlich Butter geschwenkt, mit knusprig fritierten Salbeiblättern und geriebenem Parmesan hatten es mir angetan. Herrlich! Dazu gab es feines frisches Weißbrot, mit dem sich ganz hervorragend die übrige Salbeibutter aufstippen ließ.
Auch die Rigatoni mit Champignons in Tomatensauce meines Co-Testers (einem so regelmäßigen Besuchers der Pasta Bar, dass er sogar zur Weihnachtszeit ein Geschenk erhielt) waren lecker. Einfach, aber gut und mit einer wunderbar fruchtigen Tomatensauce. Über diese strahlte auch selig ein kleines Mädchen hinter mir, das selbige bis kurz unter die Augen im halben Gesicht verteilt hatte. Zum Glück habe ich im Laufe der Jahre gelernt mein Essen einigermaßen zielsicher in den Mund zu befördern, die Speisen bei Gianni Gillone wären viel zu schade um sie woanders hin zu platzieren. Obwohl ich das Verlangen sich hineinzulegen doch schon nachvollziehen kann...
Die angebotenen Pastagerichte variieren täglich, kosten ungefähr 4-5 Eur und mittags gibt es für 5,70 Eur eine Pasta mit einem Getränk. Die Portionen sind nicht sehr groß, aber für ein Mittagessen genau richtig, so dass man sich danach nicht gleich nach Verdauungsnickerchen fühlt.
Wer noch nicht genug hat, kann sich auch noch mit Köstlichkeiten für Zuhause eindecken, daran mangelt es hier wahrlich nicht. Ob Fertigpasta, Dolci, Oliven, Espresso, Mortadella oder Käse - hier findet sicher jeder was.
Ich kann nur sagen: tutto bene!

Ah, und die passende musikalische Untermalung darf auch im neuen Jahr nicht fehlen ;) [click!]

Gianni Gillone Pasta Bar & Italienische Feinkost
Schönhauser Allee 186A
Berlin-Mitte [click to see map]

Tel: 030 44323830

U2 Rosa Luxemburg Platz


Öffnungszeiten: 8 bis 21 Uhr