Zunfthalle / Arminiusmarkthalle

Nein, die Markthalle Neun ist nicht die einzige Markthalle Berlins, die einen Besuch wert ist. Auch der auf meinem Blog bislang sträflich vernachlässigte Stadtteil Moabit kann mit einer wirklich schönen Markthalle aufwarten. Die unter Denkmalschutz stehende, über 120 Jahre alte Arminiushalle wurde in den 90er Jahren sehr geschmackvoll renoviert und seit 2010 mit neuem Leben gefüllt. Nun finden nicht nur jeden Samstag ein Gourmetmarkt ("Gourminius") und alle paar Wochen ein Kreativmarkt statt, auch an allen anderen Wochentagen kann man hier frische Lebensmittel, Handgemachtes oder auch gebrauchte Comics und Groschenheftchen einkaufen und in den fest in der Halle eingerichteten Restaurants und Imbissständen essen.

Auf den Strohsofas, zwischen den hier überwinternden großen Palmen, oder an der aus extrem dicken, groben Holzbohlen bestehenden Tafel mitsamt Kandelabern, herbstlicher Kürbisdeko und darüber funkelndem Kronleuchter sitzt es sich dabei besonders gut.
Oft gibt es auch noch musikalische Begleitung, meistens Jazz. Beim Gourmetmarkt letzten Samstag wurde Sinatraeskes am Flügel zum Besten gegeben.

Kulinarisch betrachtet, geht es bodenständiger zu als in der Markthalle 9 in Kreuzberg, wo es nicht ausgefallen genug sein kann und sicher 90% der Namen der Speisen beim Bestellen falsch ausgesprochen werden (was zugegebenermaßen schon der halbe Spaß ist. Und ist es nicht ungemein befriedigend trotz mangelhaften Mandarin/Koreanisch/Twi-Kenntnissen am Ende ein herrliches Essen in der Hand zu halten?!). In der Arminiushalle rangiert das Angebot eher zwischen Kaiserschmarrn und Fischbrötchen, Olivenöl und Bouletten, Stullen und Antipasti. Es wird viel Wert gelegt auf Regionalität und gute Qualität der Produkte.

Meine großen und kleinen Begleiter und ich hatten viel Freude an Marillenknödeln
einem gewaltigen Berg Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster
italienischen Oliven, Marmeladenprobierhäppchen und einem köstlichen marokkanischen Fladen gefüllt mit Kartoffeln, Kräutern und Oliven.
Es könnte Berlintypischer kaum zugehen: der Biobäcker hat seinen Stand einträchtig gegenüber des Tabakhändlers, die jute Brutzelecke punktet mit einem "Wer hier meckert wird erschossen"-Schild, und am original Drehort der "Drei Damen vom Grill" lächelt ein Harald Juhnke Porträt immer noch selig über die Mettbrötchen.

Fazit: große Portionen anständigen Essens zu fairen Preisen, schöne Atmosphäre, reichlich zu kucken und zu probieren, viel Kiezcharme ganz ohne Hipster = großartige Mischung! Ich komme bald mal wieder!

Zunft(halle) Arminiusmarkthalle
Arminiusstrasse 2-4
Berlin - Moabit

U9 Turmstraße

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag: 7.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag: 7.30 Uhr bis 19.00 Uhr
Samstag: 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr
Die Restaurants, Weinbar, Biertheke etc haben bis in den späten Abend geöffnet.

Momos

Eigentlich wollte ich schon längst über das Momos schreiben, so dass man noch die letzten Herbstsonnenstrahlen an einem der Tischchen vor dem Restaurant hätte auszunutzen können, denn drinnen ist wenig Platz. Dafür ist jetzt wohl doch schon ein bisschen spät im Jahr, aber ein Besuch lohnt sich trotzdem!

Spezialität des Hauses sind die namengebenden Momos, herrliche kleine gedämpfte Teigtaschen aus Nepal mit verschiedenen vegetarischen und teils auch veganen Füllungen. Das aktuelle Speisenangebot findet sich hier.
Die traditionellen Rezepte für Momofüllungen werden hier etwas freier interpretiert und europäischen Essgewohnheiten angepasst, was aber der Gaumenfreude keinen Abbruch tut.
Dazu gibt es hausgemachte Dips, wie frischer Minze-Joghurt oder intensive Tomatensalsa.
Die Zutaten sind ausschließlich vegetarisch und aus biologischem Anbau, wenn möglich auch aus der Region. Man kann die Momos entweder einfach gedämpft genießen, oder in einer Suppe oder angebraten. Zum Dessert gibt es auch Momos aus Zimtteig mit süßer Bananenfüllung.
Sehr lecker! Allerdings sind Momos nichts für den Riesenhunger in Kombination mit dem Minigeldbeutel, aber in Anbetracht des Genusses, der hochwertigen Biozutaten und des enormen Arbeitsaufwandes bei der Zubereitung der Teigtäschchen, ist der Preis in Ordnung.
Eine schöne Bereicherung des kulinarischen Stadtplans. Und wenn drinnen alle Plätze belegt sind, gibt es die Momos auch zum Mitnehmen...

Momos
Fehrbelliner Str. 5
Berlin-Mitte

U2 Senefelder Platz

Tel: 0176-24315868

Öffnungszeiten:
Montag - Donnerstag: 12:00 bis 19:30 Uhr
Freitag: 12:00 bis 21:00 Uhr
Samstag: 13:00 bis 21:00 Uhr
Sonntag: Ruhetag

Nimmersatt unterwegs: Weinkontor Mörzheim von Gastbloggerin Gloria (9 Jahre)

Beim Betreten des Restaurants fällt vor allem die Einrichtung auf. Sie ist gemütlich und rustikal. Die Wände sind aus urigem Sandstein und sonst fast alles aus Holz.
In der handgeschriebenen Speisekarte gibt es jede Menge ausgefallene Gerichte: Karamell-Salzbuttereis auf Gewürzbirne, Rindfleischknödel und Flusskrebse in Thai-Curry mit Gemüse und Jasminreis oder Erbsen-Ziegenkäse-Tarte auf Kartoffelrösti und Tiroler Speck und vieles mehr.
Außerdem ist die Bedienung sehr nett. Die Traubensaftschorle (weiss) ist vom Geschmack her sehr süß und schmeckt richtig fruchtig, saftig und richtig lecker. Der Beilagesalat ist nur zu empfehlen: Er ist knackig und ratzig mit Dressing angemacht. Auch die Hauptspeise war vorzüglich: Rumpsteak mit Bratkartoffeln und hausgemachter Kräuterbutter. Die Bratkartoffeln waren schön knusprig und das Steak war schön würzig.
Auch die Dessertauswahl ist groß und gut, genauso wie die Portionen. Am liebsten mag ich die besonders leckere Eisauswahl und das Crème brûlée, mein Bruder Reto (6 Jahre) mag am liebsten das geeiste Nougat und das Maracujaeis.
Das Essen auf dem Foto ist übrigens die Steinpilzpasta von meiner Tante.

Das Essen war ein Gedicht, aber das reicht noch nicht, deshalb fühl ich mich in der Pflicht und schreibe noch ein Gedicht!

Das Weinkontor findet man bald in Landau vor.
Ist es dann noch so toll?
Und immmer noch so voll?
Das weiß keiner so genau
und wer das weiß ist superschlau!
Aber in Mörzheim ist es auch ganz schön.
Aber es ist so heiß, dass  ich mir hier gleich die Haare föhn.
Das ist das Ende vom Gedicht,
besonders sinnvoll ist es nicht.

Weinkontor 
Tel.: 06341-945485

Dienstag und Mittwoch Ruhetag
Sonntag                      ab 12.00 Uhr durchgehend

Ixthys

Eher Imbiss denn Restaurant ist das kleine koreanische Lokal Ixthys am Winterfeldplatz, das Essen jedoch ist super authentisch und liebevoll zubereitet.
Recht speziell ist allerdings die übermäßig christliche Ein- und Ausrichtung des Ladens... Schon an der Tür prangt ein Schild "Der Mensch lebt nicht von Brot allein" usw (jo, Reis tut's auch, finde ich!) und drinnen sind die Wände komplett mit handgeschriebenen Bibelzitaten bedeckt. Auch bei der Speisekarte wurde nicht an Missionierungseifer gespart, ca 60 - 70% der Karte werden bestimmt von christlichen Inhalten, nur die unteren Drittel der Seiten sind dem Kulinarischen gewidmet.
Hier allerdings finden sich wahre Köstlichkeiten. Nach einigem Überfliegen der seitenlangen Prosa über Jesu Leben & Wirken, stieß ich beglückt auch auf fünf vegetarichen Gerichte. Dem Herrn und den beiden freundlichen Damen in der Küche sei Dank!
Für jeglicher Frömmigkeit eher fernstehende Personen, zu denen ich mich selbst zähle, empfiehlt sich eine sehr starke Fixiertheit auf das vorzügliche Essen. Nur nicht ablenken lassen! Auf Hardcore-Atheisten und Andersgläubigen mag das Übermaß an christlicher Prosa beklemmend wirken, hoffentlich jedoch nicht auf den Magen schlagen. Denn trotz abweichendem Weltbild möchte ich jedem die ganz wunderbare Suppe mit hausgemachten Nudeln, Gemüse, Sesam, Chili und zweierlei Tofu, sowie das hier servierte koreanische Nationalgericht Bibimbap sehr empfehlen.
Ixthys

U1, U2, U3, U4  U7 Nollendorfplatz

Offen: Mo-Sa 12-21.30 Uhr
Tel:
030 81474769

Mami Camilla

Letztes Wochenende war ich bei Mami Camilla zu Gast und ich sage es gleich: das Essen war großartig! Ich habe mich einmal quer durch die Speisekarte geschlemmt und es war wirklich nichts dabei, was ich nicht unumwunden weiterempfehlen möchte.
Bei Mami Camilla wird süditalienisch gekocht und gebacken, und das aufs Feinste! Nach zehnjähriger Gastronomie Erfahrung des Familienunternehmens mitsamt Kochschule in Italien, gibt es nun seit einiger Zeit erfreulicherweise auch ein Restaurant in Berlin. Hier wird die Pasta hausgemacht, die Pizza nach bester neapolitanischer Tradition gebacken, die Zutaten sind frisch und die Jahreszeit beeinflusst die Speisekarte merklich. Auch die Einrichtung ist geschmackvoll. Volle Punktzahl!

Statt Brot hatten wir eine kleine Pizza vorneweg, die so simpel wie perfekt war.
Der Teig war weder zu dünn, noch zu dick, zugleich fluffig und knusprig am Rand, die Tomatensauce pur und intensiv, darauf gerade die richtige Menge an Käse und ein paar frische Basilikumblätter. Ein wunderbarer Anfang.


Dann gab es einen köstlichen Salat aus braune Linsen, Orangenfilets und Walnüssen in Radicchio, umringt von Babyspinat und Ruccola. 
Die Linsen waren bereits dezent gewürzt, für das junge Grün gab es nochmal feinen Balsamico, Olivenöl, Salz und Pfeffer extra zum selbst anmachen. Köstlich!


Weiter ging es mit einem herrlich-herbstlichen Gericht, ein gebackener Hokkaido-Kürbis, gefüllt mit Kastaniengnocchi, Steinpilzen, Datteltomaten und obenauf ein paar Brombeeren und Parmesanhobel.
Ich vermute mal, ein nicht ausdrücklich süditalienisches Gericht, aber das mindert ja nicht im Geringsten den Genuss. Ich finde saisonale Küche absolut lobenswert und dieser Gang enthielt alles, was ich am Spätsommer (ich will noch nicht Herbst sagen, es ist doch erst September!) kulinarisch liebe.

Als wäre das noch nicht genug gewesen, wurde all dem mit den nun folgenden hausgemachten, handtellergroßen Vollkornravioli, gefüllt mit Ziegenfrischkäse und verfeinert mit einer umwerfenden Zitronensauce mit Rosmarin, Pinienkernen und frischen Beeren, noch ein Krönchen aufgesetzt.
Bis zum abschließenden Tiramisu brauchte ich erstmal eine Pause, so pappsatt wie ich nach all diesen Schlemmereien war.
Und auf dem Heimweg wäre ich wohl auch ohne Fahrrad gerollt... aufs Äußerste gefüllt und glücklich!

Mein neuer Lieblingsitaliener! Ich komme bald wieder!

Mami Camilla
Hufelandstrasse 36
Berlin - Prenzlauer Berg

Tram M4 Hufelandstr
Bus 200 Am Friedrichshain / Hufelandstr

Offen:
Mo - Sa: 17:00-23:00 Uhr
So: 12:00 - 23:00 Uhr

Markthalle 9 Street Food Thursday

Tamilisches Street Food
Seit April ist Berlin um ein Essenshighlight reicher: Street Food Thursday in der Markthalle Neun in Kreuzberg. Ich bin ja generell ein Fan von Märkten, Berge schön angerichteten Essens können mich immer begeistern, ist das Essen dann aber auch noch verzehrbereit und duftet köstlich aus allen Ecken der Markthalle, bin ich nicht mehr zu halten.
Der donnerstägliche Street Food Markt bietet eine Menge Leckereien, von kleinen Häppchen bis zu vollen Mahlzeiten, das meiste davon in kleinen Schälchen oder Papptellern zum sofortigen Verputzen. Von tamilischen Fladen mit Chutneys, über Austern, Spätzle, Wein und riesigen Käserädern, bis zu brandenburgischen Tapas und vor Ort zubereitetem Crumble... Von britischen Pies, mecklenburgischen Senf- und Marmeladenvariationen, jamaikanischer Küche und koreanischen Kimchi (serviert von einer Dame in Dirndl), bis zu japanischen Taiyaki.
Taiyaki mit Süßkartoffelfüllung
Es empfiehlt sich viel Hunger mitzubringen, mehrere Runden zu drehen und sich das komplette Angebot zu Gemüte zu führen und dann so viel wie nur irgend möglich zu kosten. Am Besten vielleicht mit Freunden, so kann man mehr verschiedene Köstlichkeiten probieren...
getrüffeltes Mairübchen und grünes Gazpacho
Dem Großteil der Verkäufer merkt man den Stolz auf das angebotene Produkt, die gekonnte Zubereitung und die Qualität der Zutaten berechtigterweise absolut an. Viele der Zutaten stammen aus der Region, oft aus eigenem Anbau, Einiges auch bio. Die Preise sind weder sonderlich billig, noch extrem teuer. Bei soviel Liebe zu ausgeklügelten Rezepten und guten Zutaten, halte ich die Preise für völlig gerechtfertigt.
Die Stimmung sowohl unter den Käufern als auch Verkäufern schien mir wirklich leidenschaftlich und begeistert, es lag greifbarer Essensenthusiasmus in der Luft. Ein mir persönlich wohlbekanntes Gefühl... schön zu sehen, wenn Mitmenschen es teilen! So viele glückliche Gesichter mit roten Bäckchen sieht man in Berlin ja nicht gerade alle Tage.
Der Street Food Thursday ist wirklich eine Bereicherung für Berlin! Hoffentlich bleibt er uns lange erhalten.

Street Food Thursday
Markthalle Neun
Eisenbahnstrasse 42/43
Berlin-Kreuzberg
Jeden Donnerstag 17 - 22 Uhr

Sophia's Daily Happa Dinner Events

Einmal im Monat wird in der Merkezi Galerie in Kreuzberg zwischen der Kunst ordentlich aufgetischt! Und zwar ein rein vegetarisches 4-Gänge Menü, jedes Mal zu einem bestimmten Thema / Motto, phantasie- und liebevoll ausgedacht und zubereitet von der Bloggerin, Journalistin, DJ, Künstlerin und Köchin aus Leidenschaft: Sophia Hoffmann. Sie kocht nur mit Hilfe eines monatlich wechselnden Schnippelboys ganz alleine für die versammelte Gesellschaft, davor habe ich, gerade auch wegen der Liebe zu verspielten Details, allergrößten Respekt.
Ich hatte im Mai das Vergnügen, an ihrer "Kindergeburtstag reloaded" Dinner Night teilzunehmen, ein wirklich gelungener Nichtgeburtstag mitsamt Partyhütchen, Luftschlangen, Ballons und der verfeinerten Version wahrer Klassiker der Kindergeburtstagsküche, wie dem
Überraschungsei der etwas anderen Art (Amuse Gueule: gekochtes Eigelb, gewälzt in Salzstangenkrümeln, Schnittlauch und schwarzem Sesam an Blauschimmelsoße, die mit dem Strohhalm aufgesaugt werden sollte)

 Tofuwürstchen (formschön als Tintenfisch dekoriert) mit Kartoffelsalat
Burger, ebenfalls der etwas anderen Art (handgemachtes, mit Bambuskohle schwarz gefärbtes Brötchen mit vegetarischem Bratling und rosa eingelegten Zwiebeln), mit Süßkartoffelspalten frisch aus dem Ofen
... und nein, die Augen waren nicht essbar, wie manch ein Anwesender zähneknischend feststellen musste...

und zu guter Letzt: Kalter Hund aus selbstgebackenen Butterkeksen und Schokokusstörtchen mit beschwippsten Orangenfilets (hicks!).

Lecker :)
Mehr dazu hier:


In der Zwischenzeit hat schon das nächste Dinner Event stattgefunden, passend zum Frühling mit dem Thema "Herbalized - Kräuterzeit"... Im Juni kocht Sophia in Wien groß auf. Am Besten man verfolgt ihr Blog oder ihre Facebookseite, wenn man sich zum nächsten Ma(h)l anmelden möchte.

Reservierung per Email an: ohohohsophia@googlemail.com unbedingt erforderlich! Auf Wunsch wird auch vegan gekocht. Preis für das Menü: sehr faire 15 EUR (Getränke kosten natürlich extra)!

Merkezi Galerie
Adalbertstr. 5
Berlin - Kreuzberg

U 1 & 8 Kottbusser Tor

Merle's Roti & Rum - Trinidad Cuisine

Diese Woche feiert die gute Merle das einjährige Jubiläum ihres wunderbaren trinidadischen Restaurants in Kreuzberg. Wirklich ein Grund zu feiern, das sollte man sich nicht entgehen lassen!
Endlich ist auch diese Länderküche in Berlin vertreten und das auch gleich noch auf so authentische und köstliche Weise. Die Spezialität des Hauses ist Roti, ein von den indischen Zuckerrohrarbeitern in die Karibik eingeführtes Fladenbrot, wo es zu einem lokalen Favorit avancierte.
Es kann mit verschiedenen Currys gegessen werden. Der Klassiker dabei ist Chana Alloo Curry, Kichererbsen und Kartoffel Curry. Nicht vergessen nach der Hotsauce zu fragen! Mit dem entsprechenden Feuer im Mund schmeckt es dann wirklich 100% wie in Trinidad & Tobago. Die in der Karibik verwendeten Scotch Bonnet Peppers sind nicht einfach nur scharf (ok, sehr scharf), sondern haben auch einen ganz eigenen, unvergleichlichen Geschmack. (Ja, ich weiß, die auf dem Bild zu sehende Chili, ist nur Deko und keine Scotch Bonnet...)
Ebenfalls besonders lecker ist das Baigan Choka, aus im Ganzen gerösteten Auberginen.
Klingt alles sehr indisch, aber die Würzung ist in der Karibik immer ein bisschen anders, auch von Insel zu Insel. 

Die weitere, nicht minder authentische Spezialität von Merle ist der Rum Punch. Auch der ist genau so wie er sein muss... Und wer alkoholfrei den Durst löschen möchte, sollte unbedingt das hausgemachte Ginger Beer probieren. Schön ingwerig scharf und nicht zu süß.
Dann mal Prost auf das erste von hoffentlich noch ganz vielen Jahren, in denen uns Merle mit ihrer Gastfreundschaft und ihrer herrlichen Trinidad Cuisine glücklich macht!

Passender Ohrwurm hier: http://youtu.be/sGMpr-quR7Q


Merle's Roti & Rum - Trinidad Cuisine
Yorckstrasse 22 / Ecke Möckernstrasse
Berlin - Kreuzberg (click for map)

U Mehringdamm oder S Yorckstr

geöffnet: Di – So 16.00 – 22.30 Uhr

Tel: 030 755 65 809

Matcha Bar


Dieses Café hat leider nicht mehr geöffnet.
Als bekennender Matcha Maniac war ich natürlich schwer begeistert zu erfahren, dass es seit kurzem in der Eberswalder Str eine Matcha Bar gibt.
Hier wird der Edelste aller Grüntees aus Japan serviert, feinstes smaragdgrünes Pulver mit dem ganz unvergleichlichen Aroma.
Klein aber fein ist nicht nur die Räumlichkeit, sondern auch das Angebot: Matcha traditionell, pur in einer hübschen japanischen Teeschale, Matcha mit aufgeschäumter Sojamilch und für den kleinen Hunger Inari-Sushi und Onigiri (Reisecken) und Matchamuffins - alles hausgemacht und sehr empfehlenswert!
Jeder bestellte Matcha wird so wie es sich gehört frisch mit dem typischen Bambusbesen aufgeschlagen.
Momentan hat die Matcha Bar nur sonntags geöffnet, das soll aber bald auf Mittwoch bis Sonntag ausgeweitet werden. Ich freu mich drauf!

Matcha Bar
Eberswalder Str. 4
Berlin - Prenzlauer Berg

geöffnet So 12 - 18 Uhr

Mon Plaisir

Und noch ein kulinarisches Highlight auf der Pappelallee: seit ein paar Monaten gibt es hier die französische Chocolaterie, Patisserie & Café Mon Plaisir.
Besondere Spezialitäten sind Schokoladen und Pralinen, die seit einigen Jahren schwer im Trend liegenden Macarons und hervorrande französische Törtchen vom elsässer Sternepatissier Rebert aus Wissembourg, von dem ich schon vor einigen Jahren auf diesem Blog vorgeschwärmt habe... Ein wahrgewordener Traum, dass man diese großartigen süßen Kunstwerke nun auch in Berlin genießen kann.

Es gibt auch guten Kaffee, feinen Tee (z.B. Grüntee mit Kirschblüten), einige selbstgebackene Küchlein, köstliche Ricciarelli (italienische weiche Kekse mit Pistazie, Mandel, o.ä.), verschiedene andere hochqualitative Schokoladen und alles, was das Herz eines jeden Liebhabers süßer Dinge ganz ganz hoch schlagen lassen dürfte.
Das Vergnügen ist ganz meinerseits!

Mon Plaisir
Pappelallee 9
Berlin Prenzlauer Berg [click for Map]

U2 Eberswalder Str

Öffnungszeiten:
Mo - Fr: 12:00 - 19:00
Sa: 11:30 - 19:00
So: 14:00 - 18:00

Glüxgefühl

Leider hat dieses Restaurant geschlossen!

Die besten Nudeln der Stadt! - das verspricht die Tafel vor der Tür des Restaurants Glüxgefühl. Diese servieren zu wollen, finde ich eine großartige, lobenswerte Absicht. Ob es wirklich ein einhaltbares Versprechen ist, sei dahingestellt. Ich finde es schwierig, trotz oft gleicher simpler Zutaten, italienische, chinesische, japanische oder deutsche Nudeln zu vergleichen und eine über die andere zu setzen. Letztlich ist es Geschmackssache und ich liebe alle frischen, gekonnt handgemachten, auf den Punkt gekochten Teigwaren. Und all diese Kriterien erfüllt die noch recht neue Nudelküche Glüxgefühl auf der Pappelallee. Hier werden die Nudeln in der eigenen Manufaktur frisch hergestellt und dann nach Bestellung portionsweise einwandfrei al dente gekocht. Auch die Soßen sind wohlüberlegte, fein abgeschmeckte Kreationen mit hochwertigen Zutaten. Das alles zu absolut fairen Preisen und die Namen der Gerichte ("Almnudler", "Oh lala Du scharfes Ding!", etc) dürften noch ein Lächeln gratis dazu aufs Gesicht zaubern. Für Vegetarier gibt es zum Beispiel ganz köstliches hausgemachtes rotes oder grünes Pesto mit Oliven und reichlich Pinienkernen (an denen ja sonst gerne mal gespart wird). Und der weitere Vorteil an der frischen Zubereitung der Gerichte ist auch, dass auf meine Bitte hin das "Geheimrezept von Zorros Oma" freundlicherweise etwas abgewandelt wurde, so dass ich "Zorros Happa Happa" (Tagliatelle mit selbstgemachter Tomatensauce, gebratenem Gemüse, rosa Pfeffer, abgelöscht mit Sherry und gekrönt mit Avocadocreme) ohne Chorizo genießen konnte. Ich hoffe, Zorros Oma nicht beleidigt zu haben und möchte ausdrücklich erwähnen, dass es auch in der vegetarischen Variante ganz köstlich war.
Also die besten Nudeln der Stadt? Vielleicht schon! Auf jeden Fall sehr gut und dem Namen entsprechend sehr glücklichmachend.


Glüxgefühl
Pappelallee 15
Berlin Prenzlauer Berg [click for map]

U2 Eberswalder Str

geöffnet täglich 9 - 24 Uhr

Nazuna

Das Nazuna hat leider geschlossen, es soll aber als japanische Chocolaterie weiterbestehen. Die köstlichen Matcha und Yuzu Schokoladen gibt es derweil im Dawanda Shop und Neuigkeiten auf der Nazuna Facebookseite.

Schon lange überfällig ist hier eine Empfehlung für Nazuna, diesem Mangel soll heute endlich Abhilfe verschafft werden! Das Nazuna ist ein japanischer Delikatessenladen und Patisserie in der Danziger Straße. Zweiteres, die japanischen oder japanisch-inspirierten Küchlein, Mochi, Schokoladen, Süßigkeiten verschiedener Art sind es, die mich dort besonders begeistern.
Die (nicht-süßen) Bentô-Menüs der japanischen Köchin Tsuki Hasegawa, sehen zwar auch sehr gut aus, sind aber leider in der Regel nicht vegetarisch.
Zuständig für die süßen Meisterwerke ist der Patissier Sven Schumacher. Er verarbeitet eindeutig Einflüsse aus der Heimatstadt seiner Partnerin, Kyoto, in meinen Augen DAS Mekka für alles Kulinarische. So findet man in der Theke des Nazuna köstliche Matcha (Grüntee) Baumkuchen, Yuzu-Zitrus Kuchen, Mochi (Reismehlküchlein) gefüllt mit Azuki Bohnen Paste oder Kastanie oder z.B. auch Pralinen mit schwarzem Sesam oder Matcha. Ich hatte gestern ein wunderbares Matcha Mousse auf Quittenkompott, dazu einen Sencha. Ein Traum!
Hier wird alles frisch zubereitet und es wird auf hochwertige, saisonale Zutaten viel Wert gelegt, darum ändert sich das Angebot auch ständig. Die aktuellen Speisen in all ihrer Pracht lassen sich auf der Facebookseite von Nazuna bewundern. Der Laden mit den wenigen Sitzmöglichkeiten hat einen eigenwilligen Charme: die Fliesen der früher hier befindlichen Metzgerei (?!) wurden an den Wänden belassen, alles wirkt sehr hell und sauber ohne kalt oder ungemütlich zu sein, einige japanische Accessoirs beleben den sonst sehr weißen Raum, wie zum Bsp. die im Schaufenster stehende japanische Tigerpuppe mit Wackelkopf (ähnlich dem guten alten Wackeldackel), und in der großen Glastheke finden sich die angebotenen Köstlichkeiten. Der Tee wird in sehr geschmackvollen, in Japan handgefertigten Tassen auf kleinen Holztabletts serviert.
Die Speisen sind bis ins Detail durchdacht, kreativ und perfekt präsentiert.
Ein Juwel auf dem sonst eher rauhen Pflaster der Danziger Str.

Nazuna
Danziger Str 65
Berlin-Prenzlauer Berg [googlemaps]

Tel. 030 68 07 50 43
E-mail. info@nazuna-berlin.com

Offen
Mo-Fr: 12-20Uhr     Sa: 12-18Uhr     So: geschlossen
Jeder 3. Samstag und der darauffolgende Montag geschlossen.
Nächsten Samstag, 16.3.13, ist so ein "3." Samstag...

Kochu Karu


Schon wieder eine Nimmersatt-Empfehlung für ein koreanisches Restaurant, aber hey, wenn das Bibimbab so köstlich ist, wie bei Kochu Karu, möchte ich das doch niemandem vorenthalten...
Das noch recht neue Restaurant, geführt von der koreanischen Opernsängerin Bin Lee Zauner und ihrem Lebensgefährten, dem spanischen Koch José Miranda Morillo, gibt sich stylish, offen für Einflüsse aus verschiedenen Küchen der Welt, damit weniger traditionell, aber extrem qualitätsbewusst. Alle Zutaten sind aus biologischem Anbau und weitgehend von regionalen Erzeugern. Lobenswerterweise sind Tiefkühlkost und Mikrowelle tabu.
Es gibt spanisch-koreanische "Tapas", sprich kleine köstliche Häppchen, die zu Wein bzw Reiswein geknabbert werden können, oder auch bestens als Vorspeise geeignet sind, aber auch volle Hauptgerichte, wie das bereits erwähnte typisch koreanische Bibimbab.
Die Karte ist klein, die Auswahl für Vegetarier begrenzt, billig ist es auch nicht gerade, aber dafür ist alles frisch und vom Feinsten, von daher definitiv den Preis wert.
Auch die Nachspeise, Grüntee Mousse mit winterlich eingemachten Früchten, war sehr lecker und empfehlenswert, wenn auch weniger intensiv grünteeig im Geschmack wie erwartet.
Sonst empfinde ich "Fusionküche" immer eher beinahe als Schimpfwort, aber in diesem Fall ist es wirklich sehr gut gelungen, Ideen und Zutaten unterschiedlichster Länderküchen auf einen Tisch zu bringen.
Nichts wie hin!

Kochu Karu
Eberswalder Str. 35 
Berlin - Prenzlauer Berg [click to see map]

Tel: (030) 80 93 81 91
U2 Eberswalder Str
Geöffnet: Di - Fr: 11:30 - 16:00 und 18:00 - 22:30 Uhr
Sa + So: 11:30 - 22:30 Uhr

Ocelot

not just another bookstore... rühmt sich dieser erst vor wenigen Monaten eröffnete Laden in der Brunnenstraße. Und tatsächlich, die Bücher scheinen bei Ocelot mit besonderer Sorgfalt ausgewählt und präsentiert, außerdem gibt es hervorragenden Kuchen!
Bei so einem Brownie oder einem wunderbaren Heidelbeer-Cheesecake und einem Chai, umgeben von schönem Lesestoff, lässt sich dieses Winterwetter doch viel besser ertragen...

Ocelot
Brunnenstraße 181 (click for map)
10119 Berlin Mitte

offen: Montag bis Samstag 10 bis 20 Uhr

Nimmersatt unterwegs: Madeira

Frohes neues Jahr wünsche ich noch allen nimmersatten Lesern dieses Blogs! 
 
 
Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich noch ein paar Tage Sonne auf Madeira getankt. Neben den herrlichen frisch geernteten Früchten aller Art (darunter auch manch ungewöhnliches, wie Annona, Monsterafrüchte, Tamarillos, Pitangas...) haben mir dort in kulinarischer Hinsicht vor allem die Backwaren gefallen.
Lokale Spezialität ist Bolo do Caco, ein Fladenbrot aus Weizen- und/oder Kartoffelmehl. Serviert wird es noch heiß mit Knoblauchbutter - ein Genuss!
Besonders köstlich und noch dazu riesig war es an einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt Funchal, wo die Fladen ganz traditionell auf Platten über offenem Holzfeuer gebacken wurden.
Zur Weihnachtszeit gab es auch überall den feinen Bolo de Mel, ein Gewürzkuchen mit reichlich Zuckerrohrsirup (nicht Honig, wie der Name vermuten lässt). Zuckerrohr, früher Hauptexportgut der Insel, und Honig wiederum sind Hauptzutaten des omnipräsenten Poncha, ein leckerer Rumpunch mit Fruchtsaft.
Ein weiterer Favorit, klein aber gehaltvoll, sind Pastel de Nata, vor allem jene der Pastelaria Galã in Machico. Dieses Konditorei/Café hat eine Theke, die vor lauter Leckereien nur so überquillt, freundlichen Service, guten Kaffee (z.B. Galão) und die quitschigsten Motivtorten, die man sich vorstellen kann.
Auch (wenn nicht sogar vor allem) bei den Locals sehr beliebt, ist dieser Laden immer gut frequentiert, so dass man stets was zu kucken hat.
Und die Pasteis sind wirklich ein Traum. Das ist nicht nur mir aufgefallen - Galã  beliefert auch verschiedene Cafés auf der ganzen Insel mit den kleinen Törtchen.
 

Pastelaria Galã 
Rua General Antonio
Teixeira de Aguiar nº3
9200-094 Machico
Madeira
T: +351291965720