Cupcake Bakery

Die Cupcake Bakery wurde leider mittlerweile geschlossen!
 Gebts zu, als Kinder wärt ihr auch gerne in euer Puppenhaus eingezogen!
Wo alles hübsch, niedlich und gemütlich ist, es buntgemusterte Tapeten
gibt, aber keine Ikearegale bei denen Schrauben fehlen, kein Kabelgewirr
oder dreckige Wäsche und wo immer eine gemalte Sonne durchs Fenster
scheint. Heile bonbonfarbene Welt für alle und wenn es kein Brot gibt,
essen wir eben Kuchen! Und trinken Schokolade!
Hach, an grauen Regentagen ist das doch genau, was man sich erträumt um die Stimmung aufzubessern.
Seit ca einem Jahr muss man es nicht mehr beim Träumen belassen - man kann einfach zur Cupcake Bakery am Zionskirchplatz gehen und sich dort verwöhnen lassen. Mit sündhaft guten Luxus-Cupcakes, hausgemachter Limonade, sehr freundlicher Bedienung und zuckersüßer, liebevollster Einrichtung.
Die Cupcakes, die feuchteren, fluffigeren, unkrümeligeren und cremegekrönten Brüder der Muffins sind hier besser, als man sie sich vorzustellen wagt. Üppig, herrlich weich, intensiv, mit wundervollsten Toppings, butterigen Cremes, Kirschen, Röschen, Schokoüberschwang - kurz gesagt: die absolute Dröhnung! Genau das was in Berlin gefehlt hat um die hier viel zu lange kalte Jahreszeit zu überstehen. Genau das richtige, um den Sommer noch mehr zu genießen.
Also egal wie es draußen ist: jeder Tag ist Cupcake-Tag! Außer Montag, da hat die Cupcake Bakery leider geschlossen.
Ansonsten nichts wie hin und sich Sonne ins Herz und in den Magen scheinen lassen.
Wer diesen kleinen Laden nicht mit einem Lächeln unterm Schokobärtchen verlässt, dem ist nicht mehr zu helfen. Trust me!

Cupcake
Zionskirchstr. 36
Berlin-Mitte

Öffnungszeiten: Di - So: 11-19:30 Uhr

Schneeweiss

Schon als ich noch in Japan weilte, wurde mir kräftig von einer Restaurant-Neuentdeckung in Friedrichhain vorgeschwärmt. Mit Käsespätzle und Kräutersaitlingen wurde mir der Mund wässrig gemacht, so dass ich gleich nach meiner Rückkehr nach Berlin unbedingt dieses Restaurant ausprobieren wollte.
Nun hat es doch ein bisschen länger gedauert, bis ich in den Genuss der "alpenländischen" Küche des Schneeweiss gekommen bin, aber das hat die Vorfreude nicht gemindert. "Alpenländisch", das heisst süddeutsche und österreichische Spezialitäten, sowie italienische Einflüsse. Und das scheint schwer in Mode zu sein, in Prenzlauer Berg, Mitte und eben Friedrichshain sprießen trendige Restaurants und Läden aus dem Boden, die sich kulinarisch im Süden der Republik verorten. Vom schwäbischen Bäcker, zum Knödelrestaurant zur Palatschinken Bar (demnächst auf diesem Blog)- es scheinen sich wohl so einige Bewohner eben jener Stadtteile nach Omis Küche zu sehnen...
Mir solls recht sein, ist dies doch eine willkommene Abwechslung zum Thai-Inder-Italiener-Einheitsbrei, der wenig authentisch daherkommt und trotzdem vielerorts die Restaurantszene beherrscht. Dann doch lieber mal Hausmannskost, Wiederentdeckung von Altbewährtem ist ganz und gar keine schlechte Sache!
Und wenn sie dann noch so modern und elegant daherkommt, wie bei Schneeweiss ist das Feinschmeckerherz schnell überzeugt. Obwohl, "schnell" ist wohl das falsche Stichwort... Bei meinem Besuch dort musste ich mich und meinen knurrenden Magen schon ziemlich in Geduld üben - 20 Minuten warten bis überhaupt mal die Karte kommt und über eine Stunde bis das Essen auf dem Tisch steht, finde ich einfach zu lang! Ich habe mir allerdings sagen lassen, dass das sonst nicht so lange ginge. Wollen wirs hoffen!
Wie auch immer: das Warten lohnt sich! Auf der täglich wechselnden Karte finden sich viele schöne Dinge, zum Glück (obwohl das Restaurant wohl für seine Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat berühmt ist) auch viele vegetarische Schmankerln, die die Auswahl nicht gerade leicht gestalten.
Die Kartoffelrolle mit Pfifferlingsfüllung und karamellisiertem grünen Spargel und anderem Gemüse war definitiv eine gute Entscheidung, sehr fein und so noch nie gesehen. Ein gutes Beispiel für die ungewöhnliche, kreative Verwendung von altbekannten Zutaten. Für meinen Geschmack hätte (jaja, typisch süddeutsch) ein wenig mehr Sauce nicht geschadet. Aber naja, lieber ein bisschen trocken als in Saucenkleb erstickt, wie der allgegenwärtige Gemüseteller im Landgasthof jeder deutschen Provinzstadt. So kam das Aroma der einzelnen Zutaten schön deutlich heraus, sowohl der Eigengeschmack der Kartoffeln aus denen der "Teig" der Rolle bestand, als auch das der Pilze, sowie des lecker-knackigen Gemüses.
Die hausgemachten Ravioli mit Dörrtomaten-Ricotta-Füllung meiner Begleiterin waren auch wunderbar, wenn auch nicht ganz so überraschend und raffiniert wie die Kartoffelrolle. Die Ravioli hatten die Größe von Maultaschen und waren schön bissfest. Die Füllung war wunderbar intensiv fruchtig-tomatig, da das Aroma einer getrockneten Tomate ja viel konzentrierter ist als in ihren frischen Artgenossen.

Beide Gerichte waren reichlich und und gut füllend, Überlegungen ob an einem heißen Sommertag eine leichtere der alpenländischen Küche vorzuziehen wäre entgegenkommend jedoch zum Glück ohne tonnenschwer im Magen zu liegen.
Wer wie ich nicht so ein Weintrinker ist, dem sei zur Rhabarber-Schorle geraten - sehr erfrischend!

Fazit: empfehlenswert zu allen Jahreszeiten, sowohl zum Draußensitzen, als auch zum Aufenthalt im dem Namen alle Ehre machenden chic ganz in Weiß gehaltenem Innenraum. Reservieren sollte man unbedingt und etwas Zeit einrechnen vorsichtshalber. Außerdem Vorfreude auf ein tolles Essen mitbringen.
Und vielleicht nochmal bei der Bedienung nach der Story zu ihrem Mieze-Tatoo fragen. Die Geschichte, das ihre sämtlichen drei heißgeliebten Kater so hießen, es darum zu ihrem Spitznamen wurde und sie dann auch noch einen Mann kennen- und liebengelernt, der genauso hieß, klang doch fast zu schön um wahr zu sein... ;)


Schneeweiss

Simplonstr. 16 [click here for map, please]
Berlin-Friedrichshain

Savanna

Eritreisch-äthiopische und moderne afrikanische Küche verspricht das Schild am Eingang zum Savanna - verlockend genug das gleich mal auszuprobieren! Also nichts wie rein, bzw raus in den netten Außenbereich, wo es sich unter großen Sonnenschirmen auch bei hochsommerlichen Temperaturen oder typisch berlinerischem Wechselwetter bestens aushalten lässt. Außerdem hat man draußen Blick auf den schon legendären Gartenzwergbalkon gegenüber - immer wieder eine Augenweide!

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Artikels: dem Essen! Da es mir ausnahmsweise mal nicht nach Hülsenfrüchten war habe ich Linsen und Foul (afrikanische Bohnen) links liegen lassen (obwohl die Gerichte auch sehr lecker klangen), ebenso die Okra in Tomatensoße oder das gedünstete gemischte Gemüse und habe mich stattdessen auf die vegetarische Empfehlung des Tages verlassen. Diese war eritreischer Spinat mit Erdnusssoße, fritierte Kochbananen, Injera, Fufu und Salat.
Klingt toll, schmeckt lecker, macht satt und ist mit 8,50 Eur für die Menge und Qualität und Nähe zum Kollwitzplatz preislich ok.

Der eritreische Spinat hatte große Ähnlichkeit mit kleingeschnittenem deutschem Mangold oder grobblättrigem Winterspinat, fein gewürzt und mit der versprochenen Erdnusssoße. Die Kochbananen hatten ein schön fruchtig-süßes Aroma, das prima mit der Erdnusssoße harmonierte. Das äthiopische Fladenbrot Injera kam hübsch anzusehen gerollt daher und war genauso wie es sein soll: leicht säuerlich, weich und luftblasig. Fufu ist eigentlich ein stärkehaltiger, sehr sättigender Brei aus gestampftem Maniok - was tatsächlich auf meinem Teller war würde ich eher als gemeinen Grießbrei einschätzen. Da ich gegen Improvisationen in der Küche überhaupt nichts einzuwenden habe und auch selbst gerne kreativ mit Zutaten umgehe, wenn die eigentlich originalen gerade nicht verfügbar sind, habe ich da nicht wirklich was dagegen. Allerdings finde ich, man sollte seine Gäste nicht für dumm verkaufen und denken, die merkens eh nicht! Wenn man kein Fufu im Haus hat, halte ich es für besser das dem Gast zu sagen, zumal ja auch noch weitere Beilagen zur Auswahl standen. Vielleicht würde der ein oder andere sich doch eher für CousCous oder Reis entscheiden, denn für Grieß. Nicht, dass mir das hier falsch verstanden wird: der Grießbrei war lecker! Es war eben nur nicht das, was ich auf ausdrücklich Anfrage welche Beilage ich möchte, ausgewählt habe...

Zu trinken hatte ich einen leckeren eritreischen Tee aus Kardamon, Nelke und wahlweise Schwarztee, den man meiner Meinung mit viel Zucker genießen sollte.
Jeden Freitag und Samstag abend wird hier eine Kaffeezeremonie abgehalten, wie in so ziemlich allen eritreisch-äthiopischen Restaurants, die ich kenne. Sicherlich ganz schön anzuschauen und ein Highlight für alle Kaffeeliebhaber.

Ansonsten bleibt noch der sehr nette Service zu erwähnen, da macht das Essengehen gleich doppelt Spaß.

PS: "Eingefleischte" Vegetarier und Angsthasen sollten den Blick auf die nicht-vegetarischen Gerichte meiden, da lauert allerlei wildes Getier! Von Krokodilschwanzfilets, Zebrasteaks über Kudu-Antilopenfleisch geht die Safaritour auf dem Teller!

Savanna
Sredzkistr. 26
Berlin - Prenzlauer Berg [click for map, please!]


täglich ab 16 Uhr geöffnet