Ya-Man

Unsereins verschlägt es ja eher selten nach Moabit, umso interessanter ist es also mal einen kulinarischen Ausflug in die Gotzkowskystr zu machen. An Restaurants mangelt es dort ja nicht, allerdings stand diesmal von vornherein fest: heute wird sich ein jamaikanisches Mittagessen im Ya-Man gegönnt! Praktischerweise kann man direkt aus dem 106er Bus heraus in das in jamaikanischen Nationalfarben gehaltene Restaurant hineinstolpern. Die beiden großen Fahnen weisen stilecht den Weg.
Das Essensangebot steht drinnen auf einer großen Tafel, wegen des großen Andrangs zur Mittagszeit war zwar schon nicht mehr alles verfügbar, aber die Auswahl war immer noch groß genug.
Nur vegetarische Speisen gibt es leider nicht allzu viele, vorallem wenn man die Gerichte mit Fisch von der vegetarischen Karte abzieht, wo sie in meinen Augen nicht wirklich hingehören.
Die von mir bestellte Gemüsepfanne mit den Klassikern der karibischen Küche: Rice&Beans, Plantain (Kochbanane) und Dumpling war eine ordentlich große Portion, schmeckte nicht schlecht, aber auch nicht aufregend. Zum Glück gibt es im Ya-Man eine sehr feine, würzige Hotsauce, die in der karibischen Küche nicht fehlen darf! Mit dieser ließ sich das ansonsten etwas unmotiviert wirkende Gemüse super aufpeppen.
Der Reis mit Bohnen, die fritierte Kochbanane, die Rosmarinkartoffel, der Salat mit lila (!) Dressing - all das war lecker und authentisch. Der Dumpling allerdings war leider beinahe zum Stein fritiert - so hart und trocken, dass schneiden nicht möglich war und ich ihn in die Hand nehmen und abbeissen musste, um ihn zu probieren. Schade, sonst war er lecker! Ein bisschen wie ein ungezuckerter Fasnachtskrapfen.
Richtig super fand ich die hausgemachte Limonade, undefinierbar zwar (Ingwer und...?), aber schön erfrischend, nicht zu süß und mal eine ganz neue Geschmacksrichtung.
Ein andermal will ich gerne noch den Süßkartoffelkuchen probieren, der als Dessert angeboten wurde. Diesmal hat dafür die Zeit nicht gereicht, da wir ziemlich lange auf unser Essen warten mussten, was meine reizende Begleitung ob des bedrohlich nahenden Endes ihrer Mittagspause etwas ins Schwitzen brachte.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass hier im Ya-Man für Fleisch- und Fischesser die interessanteren Gerichte (von Jerk Chicken, bis zu Ackee & Saltfish)zur Auswahl stehen, während man für Vegetarier eher Verlegenheitslösungen parat hält. Schade, bei einem Laden, der mit Soul Food wirbt... Aber nein, das klingt jetzt zu negativ - das Essen war ja gar nicht schlecht und ich will auch mal wieder hin und möchte es hier auch weiterempfehlen!
Bedient wurden wir jedenfalls sehr freundlich und es ist wirklich ein sympathisches, buntes, kleines Lokal.
Es hat schon was von einem Mini-Urlaub, wenn man im Ya-Man einkehrt. Wäre vor der Tür Sonne und Meer, anstatt der Gotzkowskystr, und Sand zwischen meinen Zehen - wahrscheinlich hätte ich gar nichts auszusetzen gehabt ;)

Ya-man
Gotzkowskystr. 17
Berlin-Moabit [click for map!]

Mo-Fr: 9-21 Uhr, Sa: 15-24 Uhr, So: 12-21 Uhr
Tel. 389 089 17

Und als Soundtrack zum Artikel was von meiner Lieblingssängerin, hihi..

2 Kommentare:

Berurin hat gesagt…

Da ist der Name wohl Programm ;)

rob hat gesagt…

habe zu spät von deinem besuch in moabit erfahren - ansonsten hätte ich den roten teppisch ausgerollt (was sich ja bei den inkognito-tests immer gut macht ;-))

aber die kaffeerösterei "fiaker" ist (sicher auch für dich noch) interessant. die kaffeebohnen dort (zum mitnehmen) sind jedenfalls sehr gut - der kuchen bestimmt eine sünde wert.
also: den nächsten insel-besuch bitte ankündigen!