Savanna

Eritreisch-äthiopische und moderne afrikanische Küche verspricht das Schild am Eingang zum Savanna - verlockend genug das gleich mal auszuprobieren! Also nichts wie rein, bzw raus in den netten Außenbereich, wo es sich unter großen Sonnenschirmen auch bei hochsommerlichen Temperaturen oder typisch berlinerischem Wechselwetter bestens aushalten lässt. Außerdem hat man draußen Blick auf den schon legendären Gartenzwergbalkon gegenüber - immer wieder eine Augenweide!

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Artikels: dem Essen! Da es mir ausnahmsweise mal nicht nach Hülsenfrüchten war habe ich Linsen und Foul (afrikanische Bohnen) links liegen lassen (obwohl die Gerichte auch sehr lecker klangen), ebenso die Okra in Tomatensoße oder das gedünstete gemischte Gemüse und habe mich stattdessen auf die vegetarische Empfehlung des Tages verlassen. Diese war eritreischer Spinat mit Erdnusssoße, fritierte Kochbananen, Injera, Fufu und Salat.
Klingt toll, schmeckt lecker, macht satt und ist mit 8,50 Eur für die Menge und Qualität und Nähe zum Kollwitzplatz preislich ok.

Der eritreische Spinat hatte große Ähnlichkeit mit kleingeschnittenem deutschem Mangold oder grobblättrigem Winterspinat, fein gewürzt und mit der versprochenen Erdnusssoße. Die Kochbananen hatten ein schön fruchtig-süßes Aroma, das prima mit der Erdnusssoße harmonierte. Das äthiopische Fladenbrot Injera kam hübsch anzusehen gerollt daher und war genauso wie es sein soll: leicht säuerlich, weich und luftblasig. Fufu ist eigentlich ein stärkehaltiger, sehr sättigender Brei aus gestampftem Maniok - was tatsächlich auf meinem Teller war würde ich eher als gemeinen Grießbrei einschätzen. Da ich gegen Improvisationen in der Küche überhaupt nichts einzuwenden habe und auch selbst gerne kreativ mit Zutaten umgehe, wenn die eigentlich originalen gerade nicht verfügbar sind, habe ich da nicht wirklich was dagegen. Allerdings finde ich, man sollte seine Gäste nicht für dumm verkaufen und denken, die merkens eh nicht! Wenn man kein Fufu im Haus hat, halte ich es für besser das dem Gast zu sagen, zumal ja auch noch weitere Beilagen zur Auswahl standen. Vielleicht würde der ein oder andere sich doch eher für CousCous oder Reis entscheiden, denn für Grieß. Nicht, dass mir das hier falsch verstanden wird: der Grießbrei war lecker! Es war eben nur nicht das, was ich auf ausdrücklich Anfrage welche Beilage ich möchte, ausgewählt habe...

Zu trinken hatte ich einen leckeren eritreischen Tee aus Kardamon, Nelke und wahlweise Schwarztee, den man meiner Meinung mit viel Zucker genießen sollte.
Jeden Freitag und Samstag abend wird hier eine Kaffeezeremonie abgehalten, wie in so ziemlich allen eritreisch-äthiopischen Restaurants, die ich kenne. Sicherlich ganz schön anzuschauen und ein Highlight für alle Kaffeeliebhaber.

Ansonsten bleibt noch der sehr nette Service zu erwähnen, da macht das Essengehen gleich doppelt Spaß.

PS: "Eingefleischte" Vegetarier und Angsthasen sollten den Blick auf die nicht-vegetarischen Gerichte meiden, da lauert allerlei wildes Getier! Von Krokodilschwanzfilets, Zebrasteaks über Kudu-Antilopenfleisch geht die Safaritour auf dem Teller!

Savanna
Sredzkistr. 26
Berlin - Prenzlauer Berg [click for map, please!]


täglich ab 16 Uhr geöffnet

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist dieses eritreische Fladenbrot dieses Zeug, das aussieht und sich anfäßt wie ein Schwammtuch zum Putzen? (Ob es auch genauso schmeckt, kann ich mangels Vergleich mit echten Putztüchern nicht sagen ...) Oder habe ich das bisher immer nur im minderwertiger Qualität bekommen, und eigentlich ist das lecker?

Julia hat gesagt…

lol! ja, die Ähnlichkeit ist (was das Aussehen angeht) nicht abzustreiten. Aber ich finds wirklich lecker :)

bloodybunny hat gesagt…

ich werde da bestimmt mal vorbeischauen... nach dem leckeren afrikanischen Essen beim Weddingdress bin ich offen für weitere Experimente :)
danke für den Tipp

Julia hat gesagt…

gern geschehen :)
der stand vom weddingdress ist übrigens jedes wochenende im Yaam vertreten..

Imani hat gesagt…

beim ubhf nollendorfplatz ist auch ein aethiopisches restaurant, da war das auch so mit kaffeeschwenken und lecker essen. weiss den namen leider nicht mehr

Anonym hat gesagt…

war heut da,
krokodilschwanzfilet kann ich nur empfehlen. sehr lecker, sehr nette bedienung, die einem gern alle speisen erklärt.

bumbum hat gesagt…

Das Ambiete war einfach super.Alles sauber und wirklich leckeres Essen.Seher Empehlenswert

Anonym hat gesagt…

Das Ambiete war einfach super.Alles sauber und wirklich leckeres Essen.Seher Empehlenswert

Frank hat gesagt…

Heute im Fernsehen.

http://www.kabeleins.de/tv/rosins-restaurants/videos/folge/schicht-savanna-schacht-1.222261

Nicht die beste Werbung. Ich kenne die äthiopische Küche aus Nürnberg. Allerdings dort um Klassen besser. Haben das Savanna vor 3 Tagen zu Dritt aufgesucht und eine gemischte Platte bestellt. Die Atmosphäre finde ich ausgesprochen kühl; auch wenn die Bedienung sehr freundlich ist. Wir waren um 20 Uhr alleine im Restaurant !!!

Die Okraschoten hatten einen säuerlichen Beigeschmack; das Fleisch war nicht wirklich zart; das Injera war nicht so großporig und eher zäh; das Salatdressing war einfallslos und fade.

An afrikanischer Küche finde ich das Massai eher einen Besuch wert.

Frank

Julia hat gesagt…

ja, bei meinem letzten besuch im savanna vor ein paar monaten war ich leider auch eher enttäuscht. im massai finde ich die wartezeiten immer extrem lang.