Ostwind

Schon viel zu lange habe ich es vertrödelt über das chinesische Restaurant Ostwind zu schreiben, dabei gefällt es mir dort so gut, dass es schon längst eine Nimmersatt-Empfehlung verdient hat. Nicht nur wegen des leckeren Essens, vor allem Spezialitäten aus Shanghai, sondern insbesondere die supernette Dame, die den Laden schmeisst hat absolut sämtliche Lobeshymnen verdient! Soviel Gastfreundschaft, Aufmerksamkeit und Symphatie wie sie ausstrahlt, ist mir sonst noch äußerst selten begegnet - erst recht nicht in Berlin. Das fiel schon auf, als ich anrief um einen Tisch zu reservieren: ich wurde behandelt wie eine gute alte Freundin und verabschiedet mit einem ehrlich klingenden "Ich freu mich". Ich dachte schon, sie habe mich verwechselt, aber wir wurden dann tatsächlich mit einem strahlenden Lächeln empfangen und im Laufe des Abends bekam ich mit, wie alle Gäste unheimlich warmherzig und zuvorkommend bedient wurden.
Auch bei der Auswahl unserer Speisen war die freundliche Dame sehr behilflich und erklärte uns, was besonders authentisch sei und gut zusammen passe.
Da eigentlich alles lecker klang, kam uns die Beratung sehr entgegen und führte dazu, dass sich nur wenig später eine Menge Köstlichkeiten auf unserem Tisch türmten.

Da gab es zum Beispiel ausgezeichnete vegetarische Dim Sum, gefüllte Teigtaschen, die eine meiner Lieblingsgerichte sind, wenn sie so gut zubereitet sind wie im Ostwind. Außerdem eine Art Salat mit Aprikosenkernen (und ich dachte immer die wären giftig? Egal, jedenfalls waren sie köstlich!), würzige Tofuscheibchen, eingelegter Kohl und grüne Bohnen - alles ganz hervorragend!
Schon mit den Vorspeisen war ich ganz euphorisch gestimmt und die wirklich sehr reichlichen Hauptspeisenportionen taten dem Glück keinen Abbruch.
Die gebackenen Auberginen waren in einer krossen Teighülle fritiert und wurden mit schwarzer Bohnensauce serviert. Ein sehr delikates aber mächtiges Gericht, das sich am besten genießen lässt, wenn man es mit etwas leichtem, frischem kombiniert, wie z.B. "Buddhas Verführung", einem Gemüsegericht mit Lotuswurzeln, Zuckerschoten, Paprika und wenn ich mich recht erinnere Wasserkastanien.
Alles im Ostwind wird sehr löblich ohne Glutamat zubereitet und ist glücklicherweise von dem üblichen Chinarestaurantfraß genauso weit entfernt, wie Shanghai von Berlin.
Und für die Desserts allein lohnt sich nochmal ein extra Besuch im Ostwind! Wir hatten nämlich nach diesem exzessiven Mahl unser Limit erreicht, das Ränzlein spannte ordentlich, so dass ich mir sogar mein heißgeliebtes Grüntee-Eis durch die Lappen gehen lassen musste. Aber ich komme wieder, keine Frage!

Die Einrichtung hier ist schlicht und angenehm kitschfrei. Im Sommer kann man auch draußen auf der Husemannstr sitzen.
Übrigens lohnt sich ein genauerer Blick auf die Karte, hier sind mit reichlich Selbstironie einige Schmunzelmacher eingebaut...


Ostwind
Husemannstr. 13
Berlin - Prenzlauer Berg [click to see map]

Tel: 030 4415951

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn ich das nächste Mal in Berlin bin gucke ich da vielleicht auch mal vorbei. Was kostet es denn da so?
Hört sich ja echt nett an, vor allem was die Bedienung betrifft. Erinnert mich daran, wie ich bei meinem Lieblings-Onlineshop mal anrief und nach dem Gespräch fröhlich lächeln musste xD

Julia hat gesagt…

ah, habe ich vergessen zu sagen: preislich so mittel: vegetarische hauptgerichte unter 10eur, nicht-vegetarische etwas darüber

Anonym hat gesagt…

Ich wollte auch schon mal ins Ostwindgehen. Ich bin beim Restaurantführer TBArestaurants.de darauf aufmerksam geworden. Leider gab es dort aber keine Beschreibung oder Bewertung. Jetzt werde ich es wahrscheinlich mal versuchen. Vielen Dank für den Bericht

Anonym hat gesagt…

Das Ostwind hat leider im Sommer 2010 zu gemacht :-(