Sasaya

Lange Zeit hatte ich den Eindruck, aus irgendeinem Grund soll ich dieses Restaurant nicht besuchen. So oft wie bei keinem anderen Restaurant war ich bei Sasaya gewesen und hungrig wieder von dannen gezogen. Die Gründe dafür waren unterschiedlich: mal stand ich am Ruhetag vor der Tür, mehrmals außerhalb der knapp bemessenen Öffnungszeiten, dann wiederum fand ich eines Tages glückselig Einlass, nur um dann festzustellen, dass die Küche schon Feierabend gemacht hatte und es nur noch Getränke gab und wieder ein andermal war kein Platz mehr frei...
Irgendwie schien sich das Sasaya gegen mich verschworen zu haben, dabei sah das Essen toll aus, das Ambiente machte einen netten Eindruck und die Empfehlungen klangen verlockend. Selbst die japanische Mutter einer Freundin war hochzufrieden und das will was heißen, wenn es um japanisches Essen in Berlin geht. Das war auch der Grund warum ich nicht aufgeben wollte. Nun schon wieder seit einem dreiviertel Jahr zurück aus dem Land der aufgehenden Sushi, überkommt mich nicht gerade selten die Sehnsucht nach japanischen Spezialitäten.
Sushi gibt es in Berlin ja allerorten, aber darüber hinaus ist meiner Meinung nach leider wenig Authentisches und gleichzeitig Vegetarisches aus Japan geboten.
Bei aller Liebe zu vegetarischen Sushivarianten, es gibt doch noch sooooo viel mehr japanische Köstlichkeiten!
Häufig und gerne stille ich meinen Gyoza- und Udonheißhunger bei Susuru in Mitte, dessen Yasai Gyoza (Gemüseteigtaschen) neulich eine Freundin vor Begeisterung beinahe zu Tränen rührte.

Aber auch bei Sasaya gibt es Udon und außerdem Soba, japanische Buchweizennudeln. Außerdem japanische Desserts - kaum etwas vermisse ich mehr! Ich musste es also ins Sasaya schaffen, koste es auch noch so viele Versuche!
Neulich war es dann endlich soweit: wir kamen gerade noch pünktlich zur Mittagsöffnungszeit, es war ein Tisch frei, es war kein Ruhetag - ich konnte es kaum fassen!
Eine Mini-Vorspeise bekommt man auf Kosten des Hauses, was natürlich gleich positiv stimmt. Zur Mittagszeit gibt es auch noch einen Tee geschenkt - noch besser!
Ich gebe es zu, an jenem Tag war ich gerade in Sushilaune und habe eine vegetarische Inside-out Variante probiert, Spicy Vege Sushi, gefüllt mit Avokado, eingelegtem Rettich, Perilla, außenherum Sesam. Sehr lecker, vor allem der Geschmack frischen Perillas (in Japan Shiso genannt und dort etwa so viel verwendet wie hierzulande Petersilie) weckt Fernweh und sämtliche Geschmacksknospen, bevor diese ins Wasabikoma befördert werden. Als kleine Beilage hatte ich Rengoma, Spinat mit Sesam, auch ganz köstlich und sehr authentisch, auch was die hübsche Präsentation angeht.

Leider war dann die letzte Bestellrunde schon durch, und ich musste vor Neid ergrünt all die herlichen Nachtische in andrer Leute Münder verschwinden sehen.
Der unverzeihliche Fehler im Sasaya die Nachspeise nicht gleich mitzubestellen, sollte niemandem unterlaufen!
Um mir diese Lehre zu verinnerlichen, bin ich nur kurze Zeit später nochmal ins Sasaya eingekehrt, habe diesmal mit meiner Begleitung brav Nicht-Sushi-Gerichte und ein Dessert geordert: Sansai Soba (Suppe mit Berggemüse und Buchweizennudeln) und Kitsune Udon (Suppe mit breiten Weizennudeln und fritiertem Tofu und Algen) und hinterher eine nur in ihrer Perfektion japanische Crème brûlée, die mit einer in Kokosflocken gehüllten Kugel Vanilleeis getoppt war. Was für ein Fest!

Allerdings muss ich sagen, dass mich die Soba nicht ganz überzeugt haben. Sie waren von der Konsistenz her etwas zäh, fast pappig und auch sehr viel dunkelgrauer als die, die ich aus Japan kenne. Zugegebenermaßen bin in diesem Punkt wahrscheinlich einfach verwöhnt, da ich in Japan immer frisch handgemachte Soba vorgesetzt bekommen habe, während diese hier wohl gewöhnliche getrocknete waren, die dem Vergleich nicht standhalten konnten.
Das Berggemüse wiederum war genauso, wie es sich gehört: kleine Pilzchen, eingelegter Farn oder ähnliche grüne Stängelchen, Bambus und das ein oder andere undefinierbare, was in japanischen Bergwäldern eben so wächst.
Die Udonsuppe war ebenfalls sehr gut, wenn auch nicht ganz so raffiniert und originell, wie die von Susuru. Bei Sasaya wird eher die gute, bodenständige Version serviert, aber dagegen ist ja nichts einzuwenden. Wir hatten wie gesagt Kitsune Udon, wobei Kitsune, das japanische Wort für Fuchs, nicht auf eine unvegetarische Einlage aus fernöstlichen Wäldern hindeutet, sondern auf den fritierten Tofu, der farblich dem Fell des Fuchses gleichen soll. In Japan kommt er häufig länglich daher und ähnelt dann auch in der Form entfernt einem Fuchsschwanz. Hier im Sasaya war der Tofu in mundgerechtere Stücke geschnitten und hatte sich gut mit der Brühe vollgesogen und so einen kräftigen Geschmack angenommen, der ihm sehr zu Gute kam. Absolut delikat! Auch die Udon waren prima - ich würde sie im Sasaya definitiv den Soba vorziehen.

Sehr erfreulich sind die vielen kleinen Beilagen, die das Sasaya authentischerweise im Angebot hat. Hier finden sich auch gewagtere Delikatessen, wie zum Beispiel Tororo, sehr schleimig daherkommender, geriebener roher japanischer Yams. Ich mag Tororo gerne, am liebsten zu Soba, dann kann man sie so richtig schön reinschlürpsen. Aber ich kann mir vorstellen, dass nicht jedem, dem dieser weiße, kalte, geschmacksneutrale Schlabber zum ersten Mal vorgesetzt wird, dessen Vorzüge leicht zu vermitteln sind... Umso schöner, dass sich so etwas auf der Speisekarte findet, bekommt man das doch sonst kaum wo in Deutschland geboten.
Allein dafür und für die Verkostung weiterer Desserts muss ich meine momentane Glückssträhne ausnutzen und das Sasaya noch öfter besuchen. Unter den Nachspeisen habe ich nämlich auch einiges mit meiner weltallerliebsten Süßspeisenzutat gesichtet: Matcha! Den Grünteekuchen und Konsorten kann ich mir unmöglich noch länger entgehen lassen.

Sehr lobenswert sind auch die Tees im Sasaya. Ich kann den Genmai Cha aus ganzem Herzen empfehlen, der Geschmack von Popreis in japanischem Grüntee ist einfach was Besonderes.
Zu den verschiedenen angebotenen Sakesorten bin ich noch nicht gekommen, aber auch das steht mit Sicherheit bald mal an: hicks!

Nicht zu vergessen sei auch der freundliche, zuverlässige Service, da gibt es wirklich nichts auszusetzen. Nur mit der letzten Bestellrunde, da kennt man im Sasaya keine Gnade. Aber gut, das ist verständlich und akzeptabel, denn die letzte Runde wird allen mitgeteilt und damit muss man sich eben arrangieren.
Auch finde ich die Preise im Sasaya sehr in Ordnung und vor allem mittags äußerst günstig. Die vegetarischen Gerichte lagen alle ca. bei 6 Euro, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

In diesem Sinne also "itadakimasu" und genießt meine Musikempfehlung passend zum Artikel und zur Jahreszeit ;)


Sasaya
Lychener Str. 50
Berlin -Prenzlauer Berg [click to see map]

U+S Schönhauser Allee
Tram 12 Raumerstr

Telefon: 44 71 77 21 (Reservierung empfohlen!)

Öffnungszeiten: Do-Di 12-14.30 und 18-22.30 Uhr (die Küche macht jeweils eine halbe Stunde vorher dicht!)

Thai Inside

Als großer Fan der thailändischen Küche bin ich bisher von dem, was in Berliner Thairestaurants geboten wird leider viel zu oft enttäuscht worden. So habe ich ehrlichgesagt auch, trotz ausdrücklicher Empfehlung von Freunden, nicht gerade viel erwartet als ich vor kurzem mit meiner Mutter das Thai Inside besuchte. Wir standen hungrig am Alexanderplatz, nicht gerade ein kulinarisches Mekka, wollten was Warmes. Nicht allzu weit entfernt und was Besonderes sollte es sein. Und genau das bekamen wir im Thai Inside!

Die Einrichtung des Lokals ist sehr schlicht, fast ein bisschen kühl, aber angenehm frei von Backpacker-Souvenirs, die man in den landläufigen asiatischen Restaurants sonst nur allzu zahlreich vorfindet. Dafür ist das, was serviert wird umso üppiger - sowohl was die Portionsgröße, als auch was die Würze mit frischen Kräutern und aromatischen Currymischungen, sowie auch was die überbordende Dekoration der Gerichte angeht. Der staunende Gast bekommt sein Essen gerne mal in einem kleinen Dschungel aus meisterhaft zurechtgeschnitzten und waghalsig drappierten Gemüseblüten, Bananenblättern, Orchideen, hoch aufragendem Zitronengras, Ingwer- und Galangaknollen serviert.
Hier kann sich auch wirklich das Auge mit sattessen.
Glücklicherweise sehen die Speisen nicht nur wunderschön aus, sondern sind auch für den Gaumen ein Genuss! Die Auswahl vegetarischer Gerichte ist groß genug und es findet sich vieles, wovon man beim 0815 Thai an der Ecke nur träumen kann.
Das von mir bestellte, im Bananenblatt servierte Curry mit feinstem jungem Kokosfleisch und viel anderem Gemüse wie z.B. süßem Paprika, knackigem Pak Choi (oder war es ein sehr ähnliches anderes Blattgemüse?) und einer großzügigen Menge frischen Thai-Basilikums kam überraschenderweise wie ein Soufflé daher! Gebacken und dabei oben gestockt und im unteren Teil cremig kokossaucig. So hatte ich mein Curry noch nie!
Das rote Curry meiner Mutter war sogar noch cremiger als meines und hatte neben Tofuscheiben auch reichlich Gemüse vorzuweisen. Darunter auch einige ungewöhnliche Sorten, wie z.B. kleine Bitterauberginen.


Aber jetzt habe ich ja vor lauter Begeisterung über die Hauptgerichte ganz vergessen die fantastische Vorspeise zu erwähnen.

Wir hatten gegrillten Tofu, Zucchini, Tomate und in einer luftig-krossen Panade fritierter Kürbis und Süßkartoffel mit einer fantastischen Avocado-Limetten Sauce. Wirklich köstlich! Und eine so große Portion, dass sie locker für zwei Personen als Vorspeise ausgereicht hat.



Zum Glück gibt es (zumindest in meiner Familie) für Süßes einen extra Magen, so dass wir uns trotz massiger Füllung durch Vor- und Hauptspeise, ein Dessert nicht entgehen lassen mussten. Der georderte Thai Pudding mit Früchten war eine Überraschung: kein Gewabbel, wie man es hierzulande von Puddings kennt, sondern eine angedickte, cremig-süße Kokosmilch mit lustigen grünen Tapioka Perlen. Lecker!
Auch zu sehr zu empfehlen sind die Shakes, bei denen auch wieder nicht an Deko gespart wird. Meinen erfrischenden Limettenshake hatte ich ruckzuck weggeschlürft!

Um die Lobeshymne auf das Thai Inside noch fast bis ins Unerträgliche zu steigern, muss ich jetzt wohl nur noch erwähnen, dass auch noch der Service topp war! Super freundlich und sehr zuvorkommend. An diesem Restaurant habe ich einfach nichts gefunden, worüber ich motzen könnte.
Die Preise sind natürlich etwas höher als bei Thai-China-Asia-Imbiss, aber das Essen hier und dort hat auch einfach nichts miteinander gemein. Wer das zusammen in einen Wok wirft, dem ist sowieso nicht zu helfen.
Die ca 10Eur für ein vegetarisches Hauptgericht sind im Thai Inside wirklich jeden Cent wert.

Wir sind rundum zufrieden nachhause gerollt, mit seligem Lächeln und Orchidee am Revers! Tut es uns nach, ich kann es Euch nur empfehlen!

Soundtrack zum Artikel gibts auch wieder ;)


Thai Inside

Dircksenstr. 37
Berlin-Mitte [click to see map]

S und U Alexanderplatz

geöffnet täglich 12-24 Uhr

Nibs Cacao

Nachdem unsere Anreise nach Charlottenburg länger dauerte, als gedacht und wir uns bei Kaliva mit Vorspeisen begnügen mussten, waren wir zwar schon ganz gut gesättigt und glücklich, da sie so köstlich waren, aber zur vollen Zufriedenheit fehlte uns definitiv noch ein Nachtisch. Das Objekt unserer Begierde habe ich schon auf dem Weg zum Kaliva ausgespäht: SCHOKOLADE bei Nibs Cacao! Die Chocolateria Nibs ist ein symphatisches kleines Café und Lädchen, das sich ganz und gar feinen Kakaoprodukten widmet.
Neben Schokoladentafeln, Trinkschokoladenpulver und Pralinen gibt es heiße Schokoladen in verschiedensten Variationen - jede davon bestehend aus lauter Wohlfühlschlucken!
Zum Einstieg habe ich mir einen Schoko Macchiato gegönnt, ein feiner Kakao mit Milchschaum, mild, milchig, nicht zu süß, herrlich! Dazu eine Riesenpraline, quasi der Mont Blanc unter den Pralinen. Umhüllt von knackiger dunkler Zartbitterschokolade fand sich ein zartschmelzender Kern, in dem sich wiederum feinknuspernde Kakaosplitter fanden.
Meine reizende Begleiterin hatte derweil das Vergnügen mit der amerikanischen Variante der heißen Schokolade: nur echt mit kleinen Marshmallow-Würfeln. Sah auch sehr verlockend aus!
Während wir uns also unseren Heißgetränken hingaben, gingen ständig Schulkinder ein und aus, mit Leuchteaugen, roten Backen und Zuckerbart. Eine weitere Spezialität des Nibs sind nämlich Churros, spanisches Gebäck, das frisch fritiert und mit Zucker bestreut wird. Die Kids haben sich dieses Hüftengold in Papiertüten zum Mitnehmen gekauft. Die absolute Dröhnung aber ist es, wenn man die Churros in eine spezielle, ganz dickflüssige spanische Schokolade dippt!


Dieser Versuchung konnten wir nicht widerstehen und haben uns eine Portion davon auch noch geteilt, sozusagen als Dessert des Desserts... Hach, das Leben kann so schön sein!



Soundtrack zum Artikel hier! ;)


Nibs Cacao
Bleibtreustraße 46
Berlin-Charlottenburg [click here to see map]


S Savignyplatz

Mo-Sa: 11:00 - 19:00 Uhr
So: 13:00 - mind. 18:00 Uhr

Tel.: 030 - 263 76 740

Kaliva

Gelockt durch Photos und Erzählungen von leckerster Kürbispasta in wunderhübschem Umfeld, wurde ich neulich an der Hand genommen und ins von mir noch weitgehend unerschlossene Charlottenburg geführt. Dank der Vielzahl von BVG Baustellen und Umleitungen stellte sich der Weg noch länger und beschwerlicher dar, als er sowieso schon ist und wir kamen erst kurz vor Ladenschluss im Kaliva an. Da war dann leider schon das warme vegetarische Mittagessen aus, aber die Reise hat sich trotzdem gelohnt. Glücklicherweise gab es noch reichlich feine, hausgemachte Vorspeisen - allesamt vegetarisch! Salate, Cremes, Eingelegtes, gefüllte Weinblätter, dicke Bohnen... so viele schöne Sachen, dass ich am liebsten alles probieren wollte, was auch Dank eines gemischten Vorspeisentellers möglich war. Dazu gabs einen Brotkorb und ein gemütliches Plätzchen in den wirklich sehr hübsch und liebevoll gestalteten Räumlichkeiten.
Dankbarerweise bleibt man im Kaliva von leichtbekleideten "antiken" Büsten und in Korb gekleideten Weinflaschen und anderem Tand, der als Dekoration anderer griechischer Lokale herhalten muss verschont. Stattdessen wurde mit viel kräftiger Farbe, geschmackvollen Olivenzweigbemalungen an der Decke und hohen Regalen und Verkleidungen aus dunklem Holz und Messing angenehme Gemütlichkeit geschaffen.
Die zum Kauf angebotenen Waren in den Wandregalen, zum Beispiel hochwertige Olivenöle, deuten auf die kulinarische Herkunft der Speisen an. Zwar wird sich auf mediterrane, vor allem ägäische Küche spezialisiert, ich hatte aber eher den Eindruck, die Damen vom Kaliva kochen einfach gute, bodenständige Küche mit den besten Einflüssen verschiedener südeuropäischer Regionen, ohne sich von deren Traditionen einschränken zu lassen. Weder Kürbispasta, noch das am Tag meines Besuchs angebotene Gulasch hätte ich als typische Gerichte aus der Ägäis eingestuft, aber wen stört's: zum Glück sind die Grenzen in der EU ja offen - auch kulinarisch!
Die kleine aber feine Speisekarte ändert sich wöchentlich, man kann sie sich per Mail zuschicken (siehe Website), oder sich einfach überraschen lassen.
Bei Preisen zwischen 5 und 7 Eur wird man hier satt und glücklich.

Idealerweise kommt man nicht zwischen 13-14 Uhr, wenn alle Mittagspäusler aus der Umgebung sich im Kaliva stapeln, aber auch nicht erst um 15:30 Uhr, wenn dann in manch einem der großen irdenen Pötte schon so gähnende Leere herrscht wie im Magen des späten Gastes.

Kaliva
Wielandstr. 37
Berlin Charlottenburg [click here for map]

S Savignyplatz

Tel (030) 31 00 45 50

Mo-Fr: 9.00 –22.00
Sa: 17.00 - 22.00

Werkstatt der Süße

Zur Feier der (noch unfertigen) Umgestaltung des Nimmersatt Blogs heute eine Empfehlung für eine absolute Perle im Prenzlauer Berg, ein Muss für jeden Träger eines Sweet Tooth!

Kleine Kunstwerke! Anders kann ich die Köstlichkeiten nicht bezeichnen, die man in der Patisserie mit dem Namen Werkstatt der Süße bewundern und sich einverleiben kann. In Anbetracht der Kreativität und der Kunstfertigkeit mit der hier gewirkt wird, könnte man es auch als Atelier der Süße bezeichnen. Kein Wunder, ist der Patissier, dem wir diese Wunderwerke zu verdanken haben doch auch kein Unbekannter, sondern einer der ganz Großen seiner Zunft. Guido Fuhrmann war in Spitzenhotels tätig und beliefert diese auch weiterhin - in seinem kleinen Café im Prenzlauer Berg kann aber auch jedes Normalschleckermaul in den Genuss seiner süßen Kreationen kommen. Die ideale Medizin gegen triste Stimmung, die sich an grauen, regnerisch-kalten Herbst- oder Wintertage nur allzu leicht einschleicht.
Beim Anblick des mit weißer Schokolade umhüllten Ananaskegels, der Rooibos-Karamelltörtchen, der Grüntee-Apfeltart, der unterschiedlichen Schokokuvertüren, der schimmernden Zuckerperlen, der riesigen, makellosen Brombeeren, die sich in einem Sahnewölkchen zwischen zwei Schokoteigböden kuscheln geht die Sonne auf! Spätestens beim ersten Bissen, nach einiger Überwindung mit der Gabel brutal in das filigrane Meisterwerk zu stechen, wähnt man sich im Paradies.
Verschiedene Konsistenzen sind hier perfekt kombiniert, es knuspert, es knackt, es prickelt, es schmilzt auf der Zunge - alles zugleich! Das Kleinod meiner Wahl war ein unheimlich luftig und gleichzeitig maximalst cremiges Schokomousse in einem pudrigen Safran(?)-Mäntelchen, gekrönt von einem herrlich fruchtigen und nur leicht herben Cassismousse mit Heidelbeerhälften on top und einem hauchzarten Schokoladenblättchen.
Ebenfalls zum Tränen in die Augen bekommen vor lauter Entzückung war das vielschichtige Kunstwerk auf dem Teller meines staunenden Begleiters. Es bestand aus einer unheimlich aromatischen Sanddornmasse mit wunderbarer Dichte, versetzt mit Inselchen aus einer Marzipancreme auf einem lockeren Mohnteigboden und geziert mit einer verspielten Welle aus weißer Schokolade. Ein wahres Geschmacksfeuerwerk!
Nach jedem Biss muss man erstmal einen Moment innehalten und begreifen, was da alles im Mund vor sich geht!
Auch der Espresso, serviert in einem hübschen Glas und mit dem für mich obligatorischen Wasser dazu, wurde gelobt. Vorallem das dazugereichte kleine Gebäck, ein schokoladig-mandelig-beerig-saftiges Häppchen Gaumenfreude, war so gut, dass ich gleich noch ein weiteres hinterher geordert habe - klein aber unglaublich fein!
Die Preise sind angemessen: um die 3 Eur kostet ein Törtchen, das ist in Anbetracht der aufwendigen Handarbeit, der hochqualitativen Zutaten und des Geschmackserlebnisses keinesfalls zuviel. Außerdem gibt es Pralinen und andere kleine Glücklichmacher und das übliche Café-Getränkeangebot.
Eine schöne Sache finde ich auch die Schauküche, die in das Café integriert ist, die eigentliche Werkstatt der Süße also. Hier hat man die Gelegenheit die Entstehung der Köstlichkeiten zu beobachten. Neulich war schon allerlei weihnachtliches Naschwerk auf dem Arbeitstisch gestanden und ich musste an die Werkstatt der Weihnachtswichtel denken. Alberne rote Zipfelmützen hat aber niemand getragen.

Ganz ehrlich, ich komme selten ins Schwärmen wenn es um Backwaren aus Berlin geht. Allzu häufig finde ich was Bäckereien und Konditoreien hier anbieten eine hart an der Grenze zum Ungenießbaren entlangschrammende (manchmal diese sogar überschreitende) Frechheiten. Sehr vieles kann ich selbst besser backen. Vieles ist speziell im Vergleich zu dem was ich im Süden der Republik, in Frankreich oder in Japan an Törtchen, süßen Stückchen, Petit Fours, Pralinen usw schon verköstigt habe eine absolute Schande.
Umso glücklicher machen mich Orte, wie die Werkstatt der Süße, die die Fahne hochhalten auf diesem Schlachtfeld und mit Können, Qualität, Geschmack, perfekter Gestaltung und Ideen überzeugen. Die stolz sein können, auf das was sie schaffen und anbieten. Die ich mit Freude und bestem Gewissen weiterempfehle. Ich hoffe, diese Pâtisserie findet genug treue Fans und die Beachtung, die es braucht um uns noch lange erhalten zu bleiben!


Werkstatt der Süße

Husemannstraße 25
Berlin-Prenzlauer Berg [click here to see map!]


Tram M10 Husemannstr, U2 Eberswalder Str

geöffnet: Di bis So: 10.00 bis 18.00 Uhr

Soundtrack zum Artikel hier ;)

Viva Mexico!

Dieses Restaurant wurde mittlerweile leider geschlossen!

Auf der Suche nach einem guten mexikanischen Restaurant bin ich vor Kurzem auf einen Artikel über das Viva Mexico! bei den Kollegen von der Berliner Fresse gestoßen. Deren Bewertung war zwar eher durchwachsen, doch das Kommentar der Tochter der Restaurantbetreiberin und Köchin war so symphatisch, dass es gleich beschlossene Sache war, diesen Laden zu testen. Zumal ich schön öfter dort vorbei geradelt bin und so eine Ahnung hatte, dass es sich hier um einen Geheimtipp handeln könnte. Irgendwie strahlt das Viva Mexico! den Charme von Selbstgemachtem aus, sowohl was das äußere Erscheinungsbild als auch was das Essen angeht. Unhip, ohne jeglichen Mitte-chic, dafür umso liebenswerter und Authentizität verheißender!
Besonders diesen Abschnitt des Kommentars über die Köchin fand ich toll: "well, all she wanted was to be able to eat mexican food and tortillas and salsas and all that weird stuff we call food, now, she didnt realise that she as a vegan would have to cook meat(she has a very big problem touching it…)and yes at the begining she even sold pork, but then she got very tired of it, so she took it of the menu, now we’re facing the steak problem, ok we accept that some people like eating dead animals, including myself, and now she forces herself to cook it when needed, it doesnt always work, but hey, she tries…" Klingt ehrlich, in ihrer Offenheit direkt lustig und zudem vielversprechend für mich als Vegetarierin und klare Ansage für alle Fleischesser, dieser Leidenschaft wohl besser woanders zu fröhnen..
Wie daraufhin zu erwarten ist das Angebot an vegetarischen Speisen im Viva Mexico! erfreulich groß. Vegan war allerdings dank Käse und Sauerrahm kaum etwas auf der Karte.
Sehr lecker waren die fleischfreien Gerichte allemal und zum Glück kam auch der Burrito mit Hühnchen gut an und wurde auf Wunsch ohne Käse zubereitet.


Meine Quesadilla lächelte mich freundlich mit Guacamoleauge von meinem Teller aus an, wahlweise hätte ich sie auch mit Salatfrisur haben können. Wir wurden gleich Freunde!
Besonders die Guacamole, sowieso ein Dip-Favorit meinerseits, war sehr gelungen im Viva Mexico!. Aromatisch mit Koriander verfeinert.. mmmmh!


Ebenso entzückend waren die Totopos aka Tortilla-Chips, die so lecker waren, dass ich sie genauso wie die dazugereichten Salsas für hausgemacht halte. Die Totopos gabs zum Knabbern, aber auch eingeweicht in der feinen Aztekensuppe mit Tomaten und Guacamole. Schmeckte prima und war mal was ganz anderes!


Lobens- und probierenswert sind auch die Margaritas, serviert mit dem obligatorischen Salzrand und geziert mit nackter Plastikschönheit zum Rumrühren.

Ach und noch eine kleine Warnung: nicht erschrecken auf dem Weg zur Herrentoilette - die erstarrte Band im Nebenzimmer ist nicht echt, nur aus Pappmaché und will doch nur spielen!
Eigentlich sind sie Dekoration zum Tag der Toten, der in Mexiko ja intensiv gefeiert wird, doch im Viva Mexico! musizieren sie ganzjährig still vor sich hin.

Viva Mexico!
Chausseestr. 36
10115 Berlin [click here to see map, please!]


U6 Zinnowitzer Str oder Schwartzkopffstr
Tram M6, M8, 12

Mo-Do: 17:00 - 23:00 Uhr
Fr-So: 17:00 - 24:00 Uhr

Tel. +49 30 2807865

Relais de Savanne

Seit einiger Zeit liest und hört man ja recht viel über das afrikanische Viertel im Wedding. Da gibt es Führungen, Vorträge, Feiern und in der Presse wird auch gerne mal ein Loblied auf den "neuen, bunten Wedding" gesungen.
Bei mir zuckt bei solchen Formulierungen ja eher die linke Augenbraue bis fast zum Haaransatz, aber mein Interesse war trotzdem geweckt. Darum habe ich mich neulich mal zu einem kleinen Rundgang durch das Viertel (wieso man in diesem Fall "Viertel" sagt und sonst in Berlin immer "Kiez" ist mir nicht ganz klar, aber ich halte mich hier an den schon üblich gewordenen Wortgebrauch) nördlich der Amrumer Straße, wo die Straßen Namen afrikanischer Städte und Staaten tragen.
Das dort Gesichtete fand ich eher ernüchternd: ein paar Telephonläden, afrikanische Friseurbedarfläden mit bunten Haarsträhnen zum Einflechten, ein Dönerimbiss "Zum Kameruner" und ein kleiner Supermarkt mit afrikanischen Lebensmitteln. Kein interessantes Restaurant weit und breit und kaum Leute auf der Straße... Klar, ich habe nun auch kein afrikanisches Viertel wie in Paris erwartet, aber ein bisschen mehr dann doch, was den Hype begründen könnte. Ich will die Gegend nicht schlecht machen, ist sicher ne nette Nachbarschaft. Vielleicht bin ich auch blind durch die Gegend geirrt und habe alles Interessante übersehen? Bin für Tipps offen!

Wie auch immer, ich bin am Ende dank des TAZ Artikels doch noch in den Genuss leckerer togoischer Küche gekommen.
Allerdings muss man dazu erst nochmal ein gutes Stück mit der Tram zur Prinzenallee fahren, zwar immer noch im Wedding, aber weit entfernt vom eigentlichen afrikanischen Viertel. Hier findet sich das Relais de Savanne: Treffpunkt, Café, Bar, Restaurant und Veranstaltungsort mit superfreundlicher Betreiberin. Hereinkommenden Gästen winkt sie fröhlich aus der Küche zu und begrüßt jeden mit absolut herzerwärmendem Lächeln. Sie scheint auch die einzige zu sein, die wirklich weiß, was es heute zu essen gibt - während der junge Mann, dem wir unsere Bestellungen aufgaben erst nochmal nach draußen rannte, um auf der dort aufgestellten Tafel nachzusehen was das Tagesgericht war...
Leider war eine von einer Freundin bestellte Thunfisch Paté nicht zu haben, aber ansonsten kam alles wie geordert und war wirklich fein. Besonders die fritierten Kochbananen hatten es uns angetan. Sehr fruchtig, aromatisch und leicht karamelisiert an den Rändern - einfach toll! So gut hatte ich diesen Standard vieler afrikanischer und karibischer Küchen nur selten. Dazu gab es wunderbare Schwarzaugenbohnen, ein wenig Salat und eine tolle hausgemachte würzige Hotsauce - absolutes Comfortfood für mich!
Mit solchen simplen aber köstlichen Gerichten kann man mich vollkommen glücklich machen. Bei den einfachen Dingen zeigt sich bekanntlich das Können des Kochs, bzw der Köchin.
Auch das gemischte Gemüse mit Erdnusssauce und Couscous war sehr gut und reichlich.
Das alles lässt sich in angenehmer Atmosphäre in den hellen Räumlichkeiten mit großen Gemälden an den Wänden und Tüchern aus afrikanischen Stoffen auf den Tischen genießen. Außerdem läuft schöne Musik, viel afrikanischer Reggae.

Nur eins sollte man nicht unbedingt tun und das ist getrennt bezahlen wollen: dass sorgte bei dem freundlichen Herrn, der zum Abkassieren zu uns kam für einiges Kopfzerbrechen, Verwirrung und längere Rechen- und Bedenkzeiten, bei meinen Begleiterinnen teils zu Ungeduld, teils zu Belustigung.
Beim Gehen hat die Chefin noch mit uns mit einem Glässchen Zuckerrohrschnaps angestoßen und uns zum Grande Soiree Togolaise eingeladen, der am 25.10. im Relais de Savanne stattfinden wird.

Ein sehr sympathischer Laden, den ich gerne weiterempfehlen möchte, sei es für das Konzert Ende des Monats oder einfach für einen schönen Abend mit gutem Essen unter netten Leuten - im wirklich nicht so grauen Wedding ;)

Relais de Savanne
Prinzenallee 33
Berlin - Wedding [click to see map!]


U-Bahn U8 Pankstraße
Metrotram 13, Tram 50 bis Osloer Straße/Ecke Prinzenallee
Metrobus 27, Bus 255 bis Prinzenallee/ Ecke Soldiner Straße

Tel. 030 493 079 19

geöffnet: Dienstags - Sonntags
11.00 Uhr bis 2.00 Uhr

Aura Bar

Dieses Restaurant wurde leider mittlerweile geschlossen!
Um nochmal auf das Thema spanische Restaurants zu sprechen zu kommen, habe ich heute eine Empfehlung für spanische Küche der besonderen Art: die Aura Bar im Prenzlauer Berg mit ihren spanisch-maurischen Spezialitäten. Sprich spanische Küche mit arabischen Twist und vice versa. Hier wird an Gewürzen und "orientalischen" Zutaten nicht gespart. Es gibt hier nicht nur Tapas und Mezza (ebenfalls Schälchen mit kleinen Köstlichkeiten, aber eben aus dem arabischen Raum, sprich viele Kichererbsen in allerlei Varianten, Tabule, Haloumi etc), sondern auch sehr überzeugende Hauptgerichte in Portionsgrößen, die jeden Matador nach überstandenem Stierkampf zufrieden stellen könnten.

Als Vorspeise bekamen wir freundlicherweise auf Kosten des Hauses fein gewürzte Kichererbsen, einen an Tzaziki erinnernder Joghurtdip und frischgebackenes Brot - was neben dem netten Kellner, der uns mit einem Übermaß an Komplimenten huldigte schon für Erheiterung und gute Laune sorgte.


Die stieg noch mehr, als dann die Hauptgerichte serviert wurden.
Ich hatte den äußerst empfehlenswerten mit Haloumi-Ziegenkäse gefüllten Fladen mit einer schön angerichteten, frischen und üppigen Salatbeilage, Orangen- und Melonenschnitzen und noch mehr von der guten Joghurtsauce.
Sehr lecker, sättigend und absolut preiswert für ca. 4 Euro.
Meine Mittesterin hatte für wenig mehr Geld eine riesige mit Reis und Spinat gefüllte und zu guter Letzt noch mit Käse überbackene Teigrolle, ebenfalls mit der gleichen ansprechenden Salatbeilage. Die Portion war trotz meiner tatkräftigen Mithilfe (schließlich heißt dieses Blog nicht umsonst Nimmersatt - man muss seinem Ruf ja gerecht werden) als Mittagessen kaum zu bewältigen.
Damit ich hier nicht falsch verstanden werde, mir ist natürlich Qualität wichtiger als Quantität beim Essen, manchmal wirken zu große Portionen ja auch geradezu abstoßen und können nur mit Völlerei assoziiert werden. Das ist aber hier in der Aura Bar wirklich nicht der Fall, so gewaltig sind die Portionen dann doch wieder nicht, außerdem bestehen die Gerichte aus lauter guten, frischen Zutaten, vieles ist vegetarisch und eher leicht. Zudem wird alles sehr liebevoll und hübsch dekoriert, was Auge und Magen erfreut.
Auch die Musik, die in der Aura Bar lief, war sehr angenehm latino-jazzig und man merkt, dass sich hier jemand über die Auswahl Gedanken gemacht hat und nicht einfach irgendein Hintergrundgedudel abgespult wird.
Bei gutem Wetter, das ja nun leider schon wieder rar zu werden droht für die nächsten Monate, kann man draußen auf der Straße sitzen, ansonsten ist es auch drinnen sehr geräumig.

Auf kulinarischem Gebiet könnte man sich also wünschen die Reconquista hätte nie stattgefunden!

Aura Bar
Stargarder Str. 65
Berlin - Prenzlauer Berg [click here to see map!

die Aura Bar ist umgezogen! Wiedereröffnung in der Raumerstr!

Tel: 030/446 777 73
geöffnet: täglich ab 10 Uhr

Paula

Es wird mal wieder Zeit für eine Empfehlung in einem anderen Bezirk, die Artikel auf diesem Blog zu Mitte und Prenzlauer Berg sind ja wirklich in unverhältnismäßig hoher Zahl vertreten. Darum heute mal zu einem wunderhübschen Café in einem von mir bisher völlig vernachlässigten Viertel: Pankow. Hier gibt es in der Florastr das Café Paula, wo man umgeben von sehr geschmackvollen Jahrhundertwendefliesen und zuckergussigen Pastellfarben zum Beispiel ganz hervorragenden Kuchen, Tartes, Eis, Toast, Waffeln, Suppe, Tee und Kaffee geniesen kann. Die Zutaten sind fast durchweg bio und es wird offensichtlich viel Wert auf gute Qualität gelegt, was auch die eher an Mitte erinnernden Preise erklärt.
Auch Allergiker werden hier fündig, alle Getränke und so manche Eissorte ist auch mit Sojamilch erhältlich.
Ich habe mir am Wochenende einen superleckeren Haselnuss-Zucchini-Kuchen gegönnt - toll! Locker und dank der feingeriebenen Zucchini, die ansonsten nicht vorgeschmeckt hat kein bisschen trocken, mit einer wahnsinns Schokonusscreme getoppt.. mmh! Sehr empfehlenswert. Die anderen Kuchen sahen aber auch allesamt fantastisch aus, so dass mir die Auswahl wirklich nicht leicht fiel. Zum Glück wurde ich sehr freundlich und geduldig bedient, trotz meiner länger ausfallenden Entscheidungsfindung.
Ich habe jedenfalls beschlossen, bald mal für ein Frühstück wiederzukommen. Dafür wird alles Mögliche hausgemacht, zum Beispiel verschiedene Brotaufstriche und die Backwaren ja sowieso.. Klingt sehr verlockend! Das hatte ich ausnahmsweise mal ganz schnell entschieden.
Und wenn man schonmal in der Florastr ist, empfiehlt es sich auch noch einen Blick in die Altdeutsche Bäckerei unter der Nummer 79 zu werfen, die überhaupt nicht so altbacken daherkommt, wie man bei dem Namen vermuten könnte. Dort gibt es gutes Brot und auch tolle Kuchen (Stachelbeer zum Beispiel- wo findet man das sonst noch?).
Wenn das Wetter mitspielt und man ein kleines Verdauungspäuschen einlegen möchte, ist auch das in der Florastr auf recht ungewöhnliche Weise möglich! Ein kleiner Pankowspaziergang lohnt sich also :)



Café Paula
Florastraße 14
Berlin-Pankow [click here for map, please]


U+S-Bhf. Pankow, S-Bhf. Wollankstraße, Bus M27, 250

Telefon: 0173-617 14 27

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 8.30-19 Uhr, Sa+So 11-19 Uhr

Atame

Neulich wurde ich mahnend darauf hingewiesen, dass ich noch kein einziges spanisches Restaurant hier empfohlen habe - eine Schande vor allem wegen der vielen leckeren vegetarischen Tapas, die man dort doch oft finden kann. Dieser Mangel soll nun behoben werden!
Darum geht es heute um das Atame in Mitte, wo man herrliche warme und kalte Tapas, sowie Tortillas geniesen kann. Ich bin besonders Freund warmer Tapas und erfreulicherweise ist da das vegetarische Angebot im Atame ungefähr gleich groß, wie das der nicht-vegetarischen Optionen.
Besonders toll finde ich den Honig und Kräutern überbackenen Ziegenkäse. Der Honig karamellisiert ganz wunderbar und bildet teilweise sogar eine kleine Kruste, die so fantastisch mit dem milden Käse, dem Rosmarin und dem Weißbrot harmoniert, dass ich mich nicht zurückhalten konnte, alles bis aufs letzte Krümelchen auszukratzen und aufs letzte Tröpfchen aufzustippen.
Auch die Spinatkroketten sind topp! Schön knusprige Panade außen, spinatig, kartoffelig und weich innen - serviert mit einer fruchtig-frischen Paprikasalsa zum Dippen. Dieses Sößchen passt meiner Meinung nach auch hervorragend zu der Tortilla española, dem spanischen Omelette mit Kartoffeln und Zwiebeln. So schön leicht und fluffig, wie dieses Gericht daherkam, gab es daran nichts mäkeln.


Die Krönung und Dröhnung zum Abschluss ist ein Flan: ein süßes, im Mund cremig-schmelzendes Eierdessert, mit einem orangig angehauchten Sirup - wirklich ein Traum!

Beim Atame kann man draußen sitzen (man muss das noch erträgliche Wetter ja so lange wie möglich nutzen) mit Blick auf die reichlich mit Streetart bestückten S-Bahnbögen, oder im nicht minder ausdekorierten Innenraum, den unzählige hübsch gemusterte, spanische Fliesen zieren.
Wie auch immer, ich wünsche jedenfalls viel Spaß beim Durchfuttern der vielen netten Kleinigkeiten!

Falls sonst jemand etwas auf Nimmersatt vermisst, ich bin immer offen für Vorschläge :)


ATAME TAPAS BAR

Dircksenstrasse 40
Berlin - Mitte [click to see map!]

Tel: 030 28042560

S & U Alexanderplatz oder S & Tram Hackescher Markt

Cupcake Bakery

Die Cupcake Bakery wurde leider mittlerweile geschlossen!
 Gebts zu, als Kinder wärt ihr auch gerne in euer Puppenhaus eingezogen!
Wo alles hübsch, niedlich und gemütlich ist, es buntgemusterte Tapeten
gibt, aber keine Ikearegale bei denen Schrauben fehlen, kein Kabelgewirr
oder dreckige Wäsche und wo immer eine gemalte Sonne durchs Fenster
scheint. Heile bonbonfarbene Welt für alle und wenn es kein Brot gibt,
essen wir eben Kuchen! Und trinken Schokolade!
Hach, an grauen Regentagen ist das doch genau, was man sich erträumt um die Stimmung aufzubessern.
Seit ca einem Jahr muss man es nicht mehr beim Träumen belassen - man kann einfach zur Cupcake Bakery am Zionskirchplatz gehen und sich dort verwöhnen lassen. Mit sündhaft guten Luxus-Cupcakes, hausgemachter Limonade, sehr freundlicher Bedienung und zuckersüßer, liebevollster Einrichtung.
Die Cupcakes, die feuchteren, fluffigeren, unkrümeligeren und cremegekrönten Brüder der Muffins sind hier besser, als man sie sich vorzustellen wagt. Üppig, herrlich weich, intensiv, mit wundervollsten Toppings, butterigen Cremes, Kirschen, Röschen, Schokoüberschwang - kurz gesagt: die absolute Dröhnung! Genau das was in Berlin gefehlt hat um die hier viel zu lange kalte Jahreszeit zu überstehen. Genau das richtige, um den Sommer noch mehr zu genießen.
Also egal wie es draußen ist: jeder Tag ist Cupcake-Tag! Außer Montag, da hat die Cupcake Bakery leider geschlossen.
Ansonsten nichts wie hin und sich Sonne ins Herz und in den Magen scheinen lassen.
Wer diesen kleinen Laden nicht mit einem Lächeln unterm Schokobärtchen verlässt, dem ist nicht mehr zu helfen. Trust me!

Cupcake
Zionskirchstr. 36
Berlin-Mitte

Öffnungszeiten: Di - So: 11-19:30 Uhr

Schneeweiss

Schon als ich noch in Japan weilte, wurde mir kräftig von einer Restaurant-Neuentdeckung in Friedrichhain vorgeschwärmt. Mit Käsespätzle und Kräutersaitlingen wurde mir der Mund wässrig gemacht, so dass ich gleich nach meiner Rückkehr nach Berlin unbedingt dieses Restaurant ausprobieren wollte.
Nun hat es doch ein bisschen länger gedauert, bis ich in den Genuss der "alpenländischen" Küche des Schneeweiss gekommen bin, aber das hat die Vorfreude nicht gemindert. "Alpenländisch", das heisst süddeutsche und österreichische Spezialitäten, sowie italienische Einflüsse. Und das scheint schwer in Mode zu sein, in Prenzlauer Berg, Mitte und eben Friedrichshain sprießen trendige Restaurants und Läden aus dem Boden, die sich kulinarisch im Süden der Republik verorten. Vom schwäbischen Bäcker, zum Knödelrestaurant zur Palatschinken Bar (demnächst auf diesem Blog)- es scheinen sich wohl so einige Bewohner eben jener Stadtteile nach Omis Küche zu sehnen...
Mir solls recht sein, ist dies doch eine willkommene Abwechslung zum Thai-Inder-Italiener-Einheitsbrei, der wenig authentisch daherkommt und trotzdem vielerorts die Restaurantszene beherrscht. Dann doch lieber mal Hausmannskost, Wiederentdeckung von Altbewährtem ist ganz und gar keine schlechte Sache!
Und wenn sie dann noch so modern und elegant daherkommt, wie bei Schneeweiss ist das Feinschmeckerherz schnell überzeugt. Obwohl, "schnell" ist wohl das falsche Stichwort... Bei meinem Besuch dort musste ich mich und meinen knurrenden Magen schon ziemlich in Geduld üben - 20 Minuten warten bis überhaupt mal die Karte kommt und über eine Stunde bis das Essen auf dem Tisch steht, finde ich einfach zu lang! Ich habe mir allerdings sagen lassen, dass das sonst nicht so lange ginge. Wollen wirs hoffen!
Wie auch immer: das Warten lohnt sich! Auf der täglich wechselnden Karte finden sich viele schöne Dinge, zum Glück (obwohl das Restaurant wohl für seine Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat berühmt ist) auch viele vegetarische Schmankerln, die die Auswahl nicht gerade leicht gestalten.
Die Kartoffelrolle mit Pfifferlingsfüllung und karamellisiertem grünen Spargel und anderem Gemüse war definitiv eine gute Entscheidung, sehr fein und so noch nie gesehen. Ein gutes Beispiel für die ungewöhnliche, kreative Verwendung von altbekannten Zutaten. Für meinen Geschmack hätte (jaja, typisch süddeutsch) ein wenig mehr Sauce nicht geschadet. Aber naja, lieber ein bisschen trocken als in Saucenkleb erstickt, wie der allgegenwärtige Gemüseteller im Landgasthof jeder deutschen Provinzstadt. So kam das Aroma der einzelnen Zutaten schön deutlich heraus, sowohl der Eigengeschmack der Kartoffeln aus denen der "Teig" der Rolle bestand, als auch das der Pilze, sowie des lecker-knackigen Gemüses.
Die hausgemachten Ravioli mit Dörrtomaten-Ricotta-Füllung meiner Begleiterin waren auch wunderbar, wenn auch nicht ganz so überraschend und raffiniert wie die Kartoffelrolle. Die Ravioli hatten die Größe von Maultaschen und waren schön bissfest. Die Füllung war wunderbar intensiv fruchtig-tomatig, da das Aroma einer getrockneten Tomate ja viel konzentrierter ist als in ihren frischen Artgenossen.

Beide Gerichte waren reichlich und und gut füllend, Überlegungen ob an einem heißen Sommertag eine leichtere der alpenländischen Küche vorzuziehen wäre entgegenkommend jedoch zum Glück ohne tonnenschwer im Magen zu liegen.
Wer wie ich nicht so ein Weintrinker ist, dem sei zur Rhabarber-Schorle geraten - sehr erfrischend!

Fazit: empfehlenswert zu allen Jahreszeiten, sowohl zum Draußensitzen, als auch zum Aufenthalt im dem Namen alle Ehre machenden chic ganz in Weiß gehaltenem Innenraum. Reservieren sollte man unbedingt und etwas Zeit einrechnen vorsichtshalber. Außerdem Vorfreude auf ein tolles Essen mitbringen.
Und vielleicht nochmal bei der Bedienung nach der Story zu ihrem Mieze-Tatoo fragen. Die Geschichte, das ihre sämtlichen drei heißgeliebten Kater so hießen, es darum zu ihrem Spitznamen wurde und sie dann auch noch einen Mann kennen- und liebengelernt, der genauso hieß, klang doch fast zu schön um wahr zu sein... ;)


Schneeweiss

Simplonstr. 16 [click here for map, please]
Berlin-Friedrichshain

Savanna

Eritreisch-äthiopische und moderne afrikanische Küche verspricht das Schild am Eingang zum Savanna - verlockend genug das gleich mal auszuprobieren! Also nichts wie rein, bzw raus in den netten Außenbereich, wo es sich unter großen Sonnenschirmen auch bei hochsommerlichen Temperaturen oder typisch berlinerischem Wechselwetter bestens aushalten lässt. Außerdem hat man draußen Blick auf den schon legendären Gartenzwergbalkon gegenüber - immer wieder eine Augenweide!

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Artikels: dem Essen! Da es mir ausnahmsweise mal nicht nach Hülsenfrüchten war habe ich Linsen und Foul (afrikanische Bohnen) links liegen lassen (obwohl die Gerichte auch sehr lecker klangen), ebenso die Okra in Tomatensoße oder das gedünstete gemischte Gemüse und habe mich stattdessen auf die vegetarische Empfehlung des Tages verlassen. Diese war eritreischer Spinat mit Erdnusssoße, fritierte Kochbananen, Injera, Fufu und Salat.
Klingt toll, schmeckt lecker, macht satt und ist mit 8,50 Eur für die Menge und Qualität und Nähe zum Kollwitzplatz preislich ok.

Der eritreische Spinat hatte große Ähnlichkeit mit kleingeschnittenem deutschem Mangold oder grobblättrigem Winterspinat, fein gewürzt und mit der versprochenen Erdnusssoße. Die Kochbananen hatten ein schön fruchtig-süßes Aroma, das prima mit der Erdnusssoße harmonierte. Das äthiopische Fladenbrot Injera kam hübsch anzusehen gerollt daher und war genauso wie es sein soll: leicht säuerlich, weich und luftblasig. Fufu ist eigentlich ein stärkehaltiger, sehr sättigender Brei aus gestampftem Maniok - was tatsächlich auf meinem Teller war würde ich eher als gemeinen Grießbrei einschätzen. Da ich gegen Improvisationen in der Küche überhaupt nichts einzuwenden habe und auch selbst gerne kreativ mit Zutaten umgehe, wenn die eigentlich originalen gerade nicht verfügbar sind, habe ich da nicht wirklich was dagegen. Allerdings finde ich, man sollte seine Gäste nicht für dumm verkaufen und denken, die merkens eh nicht! Wenn man kein Fufu im Haus hat, halte ich es für besser das dem Gast zu sagen, zumal ja auch noch weitere Beilagen zur Auswahl standen. Vielleicht würde der ein oder andere sich doch eher für CousCous oder Reis entscheiden, denn für Grieß. Nicht, dass mir das hier falsch verstanden wird: der Grießbrei war lecker! Es war eben nur nicht das, was ich auf ausdrücklich Anfrage welche Beilage ich möchte, ausgewählt habe...

Zu trinken hatte ich einen leckeren eritreischen Tee aus Kardamon, Nelke und wahlweise Schwarztee, den man meiner Meinung mit viel Zucker genießen sollte.
Jeden Freitag und Samstag abend wird hier eine Kaffeezeremonie abgehalten, wie in so ziemlich allen eritreisch-äthiopischen Restaurants, die ich kenne. Sicherlich ganz schön anzuschauen und ein Highlight für alle Kaffeeliebhaber.

Ansonsten bleibt noch der sehr nette Service zu erwähnen, da macht das Essengehen gleich doppelt Spaß.

PS: "Eingefleischte" Vegetarier und Angsthasen sollten den Blick auf die nicht-vegetarischen Gerichte meiden, da lauert allerlei wildes Getier! Von Krokodilschwanzfilets, Zebrasteaks über Kudu-Antilopenfleisch geht die Safaritour auf dem Teller!

Savanna
Sredzkistr. 26
Berlin - Prenzlauer Berg [click for map, please!]


täglich ab 16 Uhr geöffnet

eve & adam's

Leider geschlossen!!
Bei Temperaturen weit über 30°C habe ich die Restaurantbesprechung, die ich eigentlich vorhatte heute zu tippen, verschoben zugunsten eines erfrischenderen kleinen Tipps. Es handelt sich um eve & adam's in Mitte, das sich Biosalate und Smoothies auf die Fahnen geschrieben hat, wo man aber auch Birchermüsli und andere feine Süßspeisen mit Früchten bekommen kann.
Am bemerkenswertesten sind aber sicherlich die ungewöhnlichen Smoothievarianten, die nach dem Wunsch des Gastes frisch zusammengemixt werden. Meine Wahl des Tages, die auch auf dem Photo zu bewundern ist, war Brombeer mit Rosmarin - sehr empfehlenswert! Genau das richtige nach einem Mittebummel, für die Mittagspause oder als erfrischender Zwischenstopp, wenn man sich mit dem Fahrrad durch die staubigen Straßen schlägt. Kühl, fruchtig-herb, leicht sättigend und noch dazu gesund!
Allerdings könnte für meinen Geschmack etwas großzügiger mit den Brombeeren umgegangen werden, das würde dann auch dem doch recht stolzen Preis gerechter werden...
Sehr positiv wiederum finde ich nicht nur die Frische der Zutaten, sondern auch, dass ich mein Getränk nach dem Mixen zum Probetrinken bekommen habe, um testen zu können ob ich so mit der Süße zufrieden sei oder ob ich zusätzlich Zucker untergemischt haben möchte.
Eine feine Sache sind auch die bienenwabigen Schwingsessel, die an der rechten Seite des hellen Raumes von der Decke baumeln und mit denen man sehr gut einen Bürostuhl-gefolterten Körper mit einem neuen Sitzgefühl verwöhnen kann. Auch der farbenfrohe Außenbereich ist hübsch.
Außerdem sind nicht nur die Lebensmittel bio und fair, sondern wohl auch der verwendete Strom und die Verpackungen öko bei Eve & Adam's.
Insgesamt ein netter Laden mit freundlichem Service und sommerlich frischem Angebot - perfekt zu dieser Jahreszeit!


eve & adam's

Rosa-Luxemburg-Straße 24-26 [click here for map!]
Berlin-Mitte
U-Bhf. Rosa-Luxemburg-Platz, Bus TXL, 200, 240, Tram M2, M8


Öffnungszeiten:
Mo-Sa 8.30-20.30 Uhr

Yaam

Heute wird hier mal kein Restaurant im engeren Sinne empfohlen, aber keine Sorge, trotzdem ein Ort, an dem man bestens vegetarisch Schlemmen und den Tag genießen kann. Es geht um das Yaam, Outdoor Club, Strandbar, Berliner Lieblingshangout für alle Liebhaber afrikanischer und karibischer Musik, Kultur und last but not least Kochkünste. Jeden Sonntag ab 14 Uhr dampft es hier aus den großen Töpfen an den Ständen und man tut gut daran, den Verlockungen der Düfte von Erdnuss- und Zitronensauce, fritierter Cassava, Kochbananen und all dem anderen mehr oder weniger ital Gemüse nicht zu widerstehen! Schon allein dafür lohnt es sich hier her zukommen. Von der entspannten Atmosphäre, der netten Musik und der Tatsache, das Essen sowieso am besten schmeckt, wenn man Blick aufs Wasser, Sonne im Nacken und Sand zwischen den Zehen (möglichst nicht aber den Zähnen) hat, mal ganz abgesehen... Besonders wenn es so feine Sachen gibt, wie auf dem Photo hier zu sehen: nach ghanaischer Art zubereitetes Gemüse in cremiger Erdnusssauce mit Reis (links im Bild) oder Gemüse in würziger Zitronensauce (mein Favorit!) mit Couscous (rechts zu sehen).. mmmmmh!

Zwar nichts für mich und es überwiegt und überzeugt sowieso das vegetarische Angebot voll und ganz, aber allen die Fisch essen, dürfte auch das Wasser im Munde Wellen schlagen, denn hier wird gerne auch größeres Flossengetier fachmännisch auf dem Grill gebrutzelt.
Allerdings ist das Yaam (mal wieder, muss man leider sagen) bedroht, zumindest in seinem jetzigen Standort. Und nicht nur das Yaam: es ist geplant das Spreeufer mit elf Hochhäusern, Lofts, Hotels und Büroblocks zu bebauen, wofür sämtliche Strandbars etc am Friedrichshain/Kreuzberger Spreeufer weichen sollen. Dies ist ein Schlag mit dem Vorschlaghammer in das Herz der Berliner Ausgehszene und die Angleichung des Stadtbilds an x-beliebige Großstädte dieser Welt ohne den speziellen Charakter, der Berlin so anziehend gemacht hat für Bewohner und Touristen zugleich.
Alle Friedrichhainer und Kreuzberger sind heute aufgerufen abzustimmen in einem Bürgerentscheid. Mehr Infos auf Mediaspree versenken. Bitte nicht vom Nieselwetter aufhalten lassen und schön Stimme abgeben! Schließlich wollen wir auch in Zukunft im Yaam futtern, in der Bar 25 überm Wasser schaukeln, bei Kiki Blofeld unter Kronleuchtern und Sternenhimmel Caipi schlürfen, Platz für Projekte wie z.B. Kubik haben etc etc


Yaam

Stralauer Platz 35 [click for map]
10243 Berlin
gegenüber Ostbahnhof

Hüftengold

Endlich, endlich komme ich dazu mal wieder etwas für alle nimmersatten Berliner zu schreiben! Ein Jahr habe ich in der Ferne geweilt und mich dort kräftig durchgeschlemmt, nun bin ich seit ein paar Wochen zurück und habe eine neue Bleibe gefunden und mit dieser auch die Muse zum Verfassen eines Artikelchens für Nimmersatt.
Zusammen mit einer Freundin und ihrer reizenden vierbeinigen Mitbewohnerin blieb ich neulich während einer Gassirunde bei Hüftengold in der Oderberger Str hängen. Wir waren durstig und dass es dort tolle Fruchtsäfte, Schorle, Shakes und Tees in freundlicher Umgebung gibt, hatte ich noch in guter Erinnerung. Meine Begleitung (die zweibeinige!) entschloss sich nachdem sie auf der Karte mehrere Gnocchigerichte gesichtet hatte, dann doch zu mehr als einem Getränk... Ich unterdessen musste der Verlockung widerstehen, da ich gleich im Anschluss noch anderweitig zum Abendessen eingeladen war. Allerdings wurden meine und die Augen der vierbeinigen Begleiterin immer größer, als dann die in Salbei und Olivenöl geschwenkte Gnocchi mit Parmesan und einem wahnsinns Salat mit Himbeer-Balsamico Dressing serviert wurden!
Es sah so toll aus, dass ich kurzerhand beschloss am folgenden Tag zum Gnocchiessen wiederzukommen und es schmeckte auch so lecker, dass auch meine beiden Freundinnen mich gleich nochmal begleiteten um die weiteren Gnocchigerichte auszuchecken.
Unser Favorit blieb zwar die bereits erwähnte Variante mit Salbei, aber auch die mit Mozzarella und Tomaten und die mit gebratenem Gemüse waren nicht von schlechten Köchen! Vorallem weil wir sie auf Anfrage ebenfalls mit dem schönen Salat bekamen, und dem wunderhübsch rosa Dressing, das nicht nur ein Augenschmaus war, sondern auch herrlich frisch beerig schmeckte.
Im dschungelig grünen Außenbereich des Hüftengold lässt sich auch die sich etwas hinziehende Wartezeit gut aushalten, zumal ja meist gut wird, was länge wärt... Auch drinnen herrscht eine wirklich angenehme Atmosphäre, besonders neben dem Hausaltar, auf dem gleich eine ganze Sammlung von Gottheiten verschiedener Couleur einträchtig beeinander sind und einen hübsch bunten Anblick bieten.

Hüftengold
Oderberger Str. 27 [click for map!]
Berlin - Prenzlauer Berg

Tram 12, M1 Schwedter Str oder M10 Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark,
U2 Eberswalder Str